Kürzlich kritisierte ein anonymer Autor auf einer Webseite der European Climate Foundation (ECF) unsere Darstellung zum Meeresspiegel (S. 193-202 in „Die kalte Sonne“). Der Unbekannte versucht darin die These zu verteidigen, dass sich der Meeresspiegelanstieg in den letzten Jahrzehnten gefährlich beschleunigt hätte. Die realen Daten geben dies jedoch nicht her, wie wir in den Klimaschnipseln der letzten Woche deutlich darlegen konnten. Da es beim Thema Meeresspiegel offenbar noch immer grundlegende Missverständnisse gibt, greifen wir das Thema hier gerne auf, um wichtige Zusammenhänge aufzuzeigen.
Der Meeresspiegelanstieg begann vor mehr als 15.000 Jahren gegen Ende der letzten Eiszeit, als die Inlandsgletschermassen langsam abschmolzen, die sich kilometerhoch über Nordeuropa und anderen Gebieten während der Kaltphase aufgetürmt hatten. Der Meeresspiegel stieg damals fast zehn Mal schneller als heute. Noch immer ist der allgemeine nacheiszeitliche Anstieg nicht komplett zum Stillstand gekommen und setzt sich im Hintergrund fort, wenn auch mittlerweile sehr stark abgebremst.
Abbildung 1: Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit. Quelle: Wikipedia. Urheber: Robert A. Rohde / Lizenz: GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder eine spätere Version