Mitte Oktober 2012 erschien in der östereichischen Tageszeitung Die Presse ein Interview mit Fritz Vahrenholt. Ein Auszug:
Sie kritisieren den Weltklimarat dafür, dass er Thesen ausklammert. Suchen Sie sich nicht auch genau die Studien, die Ihnen in den Kram passen?
Es stimmt, natürliche Ursachen wie Sonne oder oszillierende Meeresströmungen kommen nicht in der Langfassung des IPCC-Berichts vor. In der Kurzfassung für Politiker werden sie ausgeblendet.
Machen Sie es in Ihrem Buch anders?
Nein, ich habe bewusst ein Anti-IPCC-Buch geschrieben. Wie der Weltklimarat habe auch ich aus der Literatur die tausend Quellen genommen, die meine Hypothese stützen. Ich habe guten Gewissens eine Antithese formuliert. Die Politik muss das zusammenführen. Ich hoffe, dass sie die natürlichen Klimaschwankungen registriert. Das war ja lange verpönt.
Wie viel Lust an der Provokation liegt da beim Alt-68er-Umweltaktivisten Vahrenholt drinnen?
Ich bin ein streitbarer Mensch, der etwas tut, wenn Dinge in die falsche Richtung laufen. Vor 30 Jahren habe ich gegen die Chemieindustrie geschrieben. Damals war ich in der Chemieindustrie verpönt. Heute verlassen viele Klimaforscher den Raum, wenn sie mich sehen. 15 Jahre später hieß es in der Chemiebranche aber: Gut, dass jemand darüber geschrieben hat. Ich habe 20 Jahre lang Erneuerbare gemacht und viele Fehler gesehen. Ich wusste: Wenn nichts passiert, werden sich die Menschen von den Erneuerbaren abwenden.
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Um die gleich Zeit griff auch die Tiroler Tageszeitung das Thema auf und beschäftigte ich mit den Thesen der „kalten Sonne“. Unter anderem schreibt die Zeitung:
Franz Vahrenholt gilt als einer, der sich auskennt in der Energiebranche. Und so wagte es der Aufsichtsratschef des deutschen Energieriesen RWE Innogy, die Klimastudien des Weltklimarates IPCC kritisch zu hinterfragen. „In den vergangenen 15 Jahren hat es keine Temperaturerhöhung gegeben“, sagte er. Die Erde erwärme sich in tausendjährigen Zyklen und kühle sich wieder ab, erklärte Vahrenholt: „Es ist eine Frechheit, was manche Wissenschafter verkünden.“ Die Panikmache und Warnungen vor der menschengemachten Klimakatastrophe seien falsch, die Energiepolitik in Deutschland zu hastig. Erneuerbare Energien würden wegen hoher Subventionierung und Überproduktion den Wert von konventioneller Energie reduzieren, in der Folge seien Gaskraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke nicht mehr rentabel. Dass seine Ansicht wenig Gehör fand, störte Vahrenholt nicht: „Galileo war einst mit seiner Meinung auch alleine.“ Vahrenholt warnte auch davor, zu stark auf Energieeffizienz und Stromsparen zu setzen: Das Ziel der Bundesrepublik, den Verbrauch um 25 Prozent zu reduzieren, sei gefährlich, wo in Zeiten von Elektromobilität und einer alternden Gesellschaft der Strombedarf steigen werde.
weiter lesenDie kalte Sonne bleibt Medienthema: Presseschau vom 10.11.2012