Ist doch logisch: Hitzewelle in Australien ist Klima und Kältewelle in Sibirien & China ist Wetter

Australien wird momentan von einer schweren Hitzewelle heimgesucht. In Sydney wurde am 17. Januar 2013 mit 45,8°C ein neuer Temperaturrekord für die Stadt erreicht, jedenfalls seit Beginn der systematischen Messungen Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch in Canberra war es mit 41,6°C ziemlich heiß, auch wenn es dort nur zum Vizerekord reichte. In der Hauptstadt führt damit weiterhin das Jahr 1968, als 42,2°C gemessen wurden. Die höchste Temperatur während der australischen Hitzewelle im Januar 2013 wurde mit 49,6°C im Ort Moomba in Südaustralien festgestellt. Eine Liste der neuen Temperaturrekordmarken für verschiedene Wetterstationen wurde am 14. Januar 2013 vom australischen Bureau of Meteorology (BoM) herausgegeben. Am 7. Januar 2013 erreichte Australien mit 40,3°C einen neuen, über das Land gemittelten nationalen Tageshöchstwert, unter Berücksichtigung von Messungen seit 1910. Mit sieben Tagen in Folge lag diese national gemittelte Tageshöchsttemperatur zudem länger über 39°C als irgendwann zuvor seit Beginn der systematischen Messreihe. Außergewöhnlich ist auch, dass sich die Hitzewelle über weite Teile des australischen Kontinents ausgedehnt hat, während sonst oft eher kleinere Flächen betroffen sind. Mittlerweile sind auch noch heftige Waldbrände ausgebrochen.

Für die Freunde der Klimakatastrophe kommt der heiße australische Sommer natürlich wie gerufen. Schnell vergessen ist die Rekordkälte der letzten Wochen in Sibirien und anderen Teilen Asiens, über die Spiegel Online noch am 22.12.2012 wie folgt berichtet hatte:

Russen erleben heftigsten Winter seit 50 Jahren: Die Russen sind hohe Minusgrade gewöhnt. Doch in diesem Jahr stöhnen selbst sie über die Kälte. Die Temperaturen erreichen bis zu minus 57 Grad. Jeden Tag sterben Menschen, Hunderte liegen mit Erfrierungen im Krankenhaus.

Die Morgenpost schrieb kurz darauf über China:

105 Millionen Chinesen in 17 Provinzen leiden unter dem schlimmsten Winter seit 50 Jahren. Mindestens 64 Menschen starben bei den tagelangen Schneefällen.

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) ließ das relativ kalt. Das ist halt Wetter, kommt mal vor. Als dann plötzlich die australische Hitzewelle auftauchte, erwachten die Lebensgeister der Münchner Redaktion. Da ließe sich was draus machen, dachte sich wohl SZ-Klima-Redakteur Christopher Schrader, der als großer Sympathisant des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gilt (siehe unseren Blogbeitrag „Schlimmer als befürchtet: Die Süddeutsche Zeitung verliert den klimawissenschaftlichen Boden unter den Füßen“). Bleistift gespitzt und los gings: In der Süddeutschen Zeitung vom 10. Januar 2013 ist von Schrader zu lesen:

Australien steckt in einer gefährlichen Hitzewelle und die USA haben im vergangenen Jahr einen Temperaturrekord erlebt. Die Extreme bestätigen die Befürchtungen der Klimaforscher. […] Die australische Regierungschefin Julia Gillard hat die Hitzewelle mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht. „Wir wissen, dass wir als Ergebnis des Klimawandels mehr Wetterextreme erleben werden“, zitiert sie der Sydney Morning Herald, was der Position von Klimaforschern entspricht.

Eine schöne Bestätigung für die schlauen Klimaforscher. Äh, und wie war das mit der Kältewelle ein paar Tage vorher? Die entspricht „der Position von Klimaforschern“ doch nun überhaupt nicht. Kältewinter in Serie passen so gar nicht in das Drehbuch der geplanten Klimakatastrophe. Also nee. Ein Tor schießen und dann ein Tor kassieren, das gibt leider auch nur ein Unentschieden. Nicht sehr überzeugend, das Klimaalarm-Team. Und Schrader scheint als Klimaschiedsrichter so gar nicht geeignet zu sein, sollte am besten seine Pfeife schnellstmöglich abgeben. Hier wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen, was einem Unparteiischen selbstverständlich nicht zusteht.

Im IPCC-nahen Klimablog „Planet 3.0“ freut man sich derweil, dass die australische Hitzewelle in dieser Form noch nie dagewesen wäre („Australian Heat Wave Has No Precedent“). Und auch 3SAT schürt in einem TV-Beitrag kräftig die Katastrophenangst (hier anzusehen).

Setzen wir also wieder unseren unabhängigen Gutachterhut auf und schauen etwas genauer nach, wie die aktuelle, heftige Hitzewelle in Down-Under eigentlich einzuordnen ist. Zunächst einmal fällt in den zahlreichen Berichten auf, dass sich die Temperatur-Vergleiche meist auf die letzten gut 100 Jahre beschränken. Das ist leicht zu erklären, denn die systematischen Wetteraufzeichnungen begannen erst gegen 1910 in Australien. Aber was war davor? Bereits im 16. und 17. Jahrhundert erreichten vermutlich portugiesische, französische und spanische und vor allem holländische Seefahrer die Küsten Australiens und gingen an Land. Kurz darauf wurde auch das Thermometer erfunden. Also muss es doch auch irgendwelche Messwerte aus dieser Zeit geben. Gerade bei Extremwetteranalysen sollten idealerweise Zeiträume über mehrere Jahrhunderte betrachtet werden, um eine ausreichende statistische Datengrundlage zu gewährleisten.

Schlagen wir die Chronik von Sydney auf der Seite vom 27. Dezember 1790 auf. Überrascht stellen wir fest, dass an jenem Tag in der Stadt bereits 42,8°C gemessen wurden, lange vor dem Anstieg des industriellen CO2. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass es damals noch keine systematischen Wetterstationsnetze gab, so dass die Datenabdeckung eher löchrig war, so ist die Hitze in Sydney vor 222 Jahren durchaus mit der heutigen Hitzewelle zu vergleichen. Hatte sich die Hitze vielleicht damals ebenfalls über einen Großteil des Kontinents gelegt? Man weiß es nicht. Flächige Daten gab es damals einfach noch nicht.

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