Klimaaktivisten missbrauchen Taifun Haiyan für eigene Zwecke: Studien fanden für die vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme der Taifunaktivität

Anfang November 2013 verwüstete der Taifun Haiyan (chinesisch: „Sturmschwalbe“) Teile der Philippinen und forderte über 2300 Tote (Abbildung 1). Eine Tragödie, die sich leider seit jeher in dieser von der Natur hart auf die Prüfung gestellten Region abspielt. Ursprünglich war sogar von 10.000 Toten die Rede gewesen, eine letztendlich zu hoch gegriffene Zahl, deren fälschliches Zustandekommen der philippinische Präsident Benigno Aquino durch das ‚emotionale Drama‘ nach der Katastrophe entschuldigte. Haiyan war einer der stärksten tropischen Wirbelstürme seit Beginn verlässlicher Wetteraufzeichnungen. Neben den hohen Windgeschwindigkeiten kam jedoch noch ein weiterer unglücklicher Umstand hinzu, der die Opferzahlen nach oben schnellen ließ: Gerade als Haiyan auf Land traf herrschte nämlich Flut, so dass die Flutwelle noch viel höher auflief, als sie es sonst eigentlich getan hätte.

Abbildung 1: Zugbahn von Taifun Haiyan (alias Yolanda) im Bereich der Philippinen vom 6. Bis 9. November 2013. Quelle: PAGASA.

 

Was war eigentlich nochmal genau ein Taifun und wie unterscheidet er sich vom bekannteren Hurrikan? Als Taifune werden tropische Wirbelstürme in Ost- und Südostasien sowie im nordwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans, westlich der internationalen Datumsgrenze und nördlich des Äquators bezeichnet (rot markiertes Gebiet in Abbildung 2). Tropische Wirbelstürme im Atlantik und nordöstlichen Teil des Pazifiks heißen hingegen Hurrikane.

Abbildung 2: Namen der tropischen Wirbelstürme in den verschiedenen Regionen: 1)  Hurrikan, 2) Taifun, 3) Zyklon. Quelle: Wikipedia.

 

Wie nach jeder größeren Extremwetterkatastrophe nutzten sogleich Klimaaktivisten die Situation aus und missbrauchten das schlimme Ereignis für eigene Zwecke. So nahm ein Delegierter der Philippinen bei der UN-Klimakonferenz in Warschau den Sturm in einer emotionsgeladenen Rede zum Anlass, zu einem entschiedenerem Kampf gegen den Klimawandel aufzurufen. Die Morgenpost berichtete:

«Stoppt diesen Wahnsinn», sagte Yeb Sano, der mit den Tränen kämpfte, als er von den Auswirkungen des Taifuns «Haiyan» in seiner Heimat berichtete. Er kündigte an, solange zu fasten, bis die Klimakonferenz eine bedeutsame Vereinbarung erzielt habe.

 

Auf der gleichen Klimakonferenz kündigte Japan an, seine CO2-Einsparungsbemühungen erheblich drastisch nach unten zu schrauben. Sogleich inszenierte eine Klimaaktivistengruppe ein fragwürdiges mediales Happening im Rahmen einer Pressekonferenz in Warschau, bei dem als Japaner verkleidete Schauspieler auf am Boden liegende Philippiner eintraten. Die Tagesschau stieg sofort mit ein und verbreitete das Schmierentheater dankbar.

Währenddessen meldet sich in der Zeit der Klimaaktivist Klaus Töpfer zu Wort:

Der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen ist nach Einschätzung von Klaus Töpfer ein weiterer Augenöffner für den Klimawandel. […] Es sei Fakt und keine Spekulation, dass solche Stürme häufiger kämen und dass sie stärker würden, so der ehemalige Bundesumweltminister [im Deutschlandfunk].

Auch der Klimaspezialist und Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon ist sich sicher, dass Haiyan auf den menschengemachten Klimawandel zurückgeht, wie er jetzt in einer Rede an der Universität Tallinn in Estland erklärte. Im Bayerischen Rundfunk sprach der klimareligiöse Mojib Latif von einer Katastrophe „biblischen Ausmaßes“, die auf jeden Fall als Folge der Klimaerwärmung zu werten wäre. Im ZDF-Morgenmagazin behauptete Stefan Rahmstorf aus dem Bauch heraus, dass dies wahrscheinlich der stärkste Taifun war, der jemals auf Land getroffen ist (hier das Video). In seinem Blog fragt der Forscher:

Wie ruhig können diejenigen, die sich mit aller Macht gegen Klimaschutzmaßnahmen stemmen, im Angesicht der Bilder aus den Philippinen noch schlafen?

Seiner Hauspresse, den Potsdamer Neuesten Nachrichten, diktierte Rahmtorf weitere persönliche Einschätzungen in den Block (Fettsetzung ergänzt):

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Neue Studie im Journal of Quaternary Science: Dürren in der Karibik häufen sich während solarer Schwächephasen

Immer wieder werden Dürren und Hitzewellen als Beweis für den fortschreitenden menschengemachten Klimawandel genannt. Wie belastbar sind diese Behauptungen? Hat es früher wirklich so wenige Dürren gegeben? Oder war die Entwicklung vielleicht viel variabler als einige Experten es heute suggerieren? Die Antworten zu diesen und ähnlichen Fragen liegen in der Paläoklimatologie, der Rekonstruktion klimatischer Entwicklungen der Vergangenheit … weiter lesen

Tropfstein aus Tuvalu birgt Überraschung: Niederschläge im Südpazifik schwankten in vorindustrieller Zeit viel dramatischer als heute

Das Wetter spielt verrückt, alles ist viel schlimmer als früher. Und Schuld hat der Mensch. So lautet zumindest das Motto des Weltklimarats und angeschlossener Alarm-Institute. Fachlich unbelastete Zeitungsredakteure greifen die gruseligen Thesen gerne auf und vervielfältigen die Schauergeschichten für die breite Masse. Hört man dies oft genug, beginnt man auch daran zu glauben. Umso erfrischender ist es zu sehen, dass die seriöse Wissenschaft mittlerweile aufgewacht ist und beginnt, die wahre Klima- und Extremwetterentwicklung der vergangenen Jahrhunderte zu studieren. Oft genug wird dann ziemlich schnell klar, dass man es heute nicht mit einer rekordverdächtigen Anhäufung von Extremwetter, sondern schlichtweg mit einem schlechten klimahistorischen Gedächtnis und Grundwissen zu tun hat.

Eine im Juli 2013 im Fachmagazin Geology erschienene Studie eines Forscherteam um Jud Partin von der University of Texas in Austin erinnerte wieder daran, dass es sich durchaus lohnt, zunächst die Bandbreite der natürlichen Klimavariabilität zu untersuchen, bevor man aktuelle Entwicklungen sensationsheischend als „noch nie dagewesen“ verkauft. Anhand von Tropfsteinen der Pazifikinsel Tuvalu rekonstruierten Partin und Kollegen die Niederschlagsentwicklung der südpazifischen Region für die vergangenen 450 Jahre. Dabei fanden die Wissenschaftler abrupte, starke Änderungen in den Regenmengen, die sich über die gesamte Untersuchungsspanne gemäß einem natürlichen 50-Jahrestakt abspielten. Verantwortlich ist ein pazifischer Ozeanzyklus, ein Verwandter der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO). Überraschenderweise fand die Gruppe um Jud Partin auch, dass die extremsten Schwankungen der Niederschläge im 17. und 18. Jahrhundert auftraten, deutlich vor Beginn der industriellen Phase (Abbildung 1). In einer Pressemitteilung der University of Texas vom 9. September 2013 zur Studie weisen die Autoren darauf hin, dass die Klimamodelle der Region auf Basis der neuen Daten nun entsprechend korrigiert werden müssten, da eine dermaßen starke natürliche Klimadynamik vormals nicht für möglich gehalten wurde:

Rainfall in South Pacific Was More Variable Before 20th Century

A new reconstruction of climate in the South Pacific during the past 446 years shows rainfall varied much more dramatically before the start of the 20th century than after. The finding, based on an analysis of a cave formation called a stalagmite from the island nation of Vanuatu, could force climate modelers to adjust their models. The models are adjusted to match the current levels of climate variability that are smaller now than they were in the recent past for this region. “In this case, the present is not the key to the past, nor the future,” says Jud Partin, a research scientist associate at The University of Texas at Austin’s Institute for Geophysics who led the study. The institute is part of the Jackson School of Geosciences. “Instead, the past is the key to what may happen in the future.”

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