Wie reagieren Tier- und Pflanzenwelt auf den Klimawandel? Hier nun Teil drei unserer kleinen klimatischen Biokatastrophenserie. Heute soll es um Kühe und Vögel gehen. Eine gute Nachricht erreicht uns aus Bayern. Die Augsburger Allgemeine meldete im März 2013:
Kühe können helfen, den Klimawandel zu begrenzen. Mitautorin des Weltagrarberichts stellt den guten Ruf der Rinder wieder her. […] Der Kuh wird manchmal nachgesagt, ein „Klimakiller“ zu sein. Hingegen stellte Expertin Dr. Anita Idel vor einer großen Runde von Bauern und interessierten Bürgern im Bauernmarkt in Dasing den guten Ruf der Rinder wieder her. Zu dem Vortrag „Die Kuh ist kein Klima-Killer“ hatten der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, der Bund Naturschutz, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und Bioland eingeladen. Mit ihrem spannenden und gut verständlichen Vortrag stellte die Referentin die hohe Bedeutung von Rindern und allen anderen Wiederkäuern für die weltweite Bodenfruchtbarkeit, den Humusaufbau und den Graslanderhalt in den Vordergrund. Als Mitautorin des Weltagrarberichtes von 2010 berichtete Anita Idel von den gravierenden Boden- und Naturzerstörungen durch Soja-Monokulturen in kilometerweise ausgeräumten Landschaften in Brasilien, Argentinien und Paraguay. Nachdem davon auch 5 Millionen Tonnen Soja jährlich für die bundesdeutschen Futtertröge importiert werden, bestehe eine Mitverantwortung von Landwirten und Verbrauchern, so die Referentin. „Natürlich emittieren Kühe Methan aus ihren Pansen“, so Anita Idel. Wobei Methan sogar noch 25- mal klimaschädlicher ist als z. B. CO2. „Aber die weitaus höchsten landwirtschaftlichen Emissionen werden durch synthetischen Dünger für die riesengroßen Monokulturen gerade in den Länder Nord- und Südamerikas freigesetzt“, betonte die Expertin.
Auch der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion stellt den deutschen Rindern ein gutes Klimazeugnis aus:
Beteiligung der Rinder am Klimawandel ist auszuschließen. […] Wissenschaftler des Oskar-Kellner-Instituts haben in Klimakammern Exaktmessungen durchgeführt und anhand von 1.500 Messwerten eine Schätzformel entwickelt, mit der sich die Beteiligung der rd. 13 Millionen in Deutschland gehaltenden Rinder (1% des Weltbestandes) an Treibhausgasen relativ genau berechnen lässt: sie beträgt nur 0,05 bis 0,07%. Nach neuen Langzeitmessungen von US-Wissenschaftlern blieb die Methankonzentration der Atmosphäre während der vergangenen Jahrzehnte unverändert. Für die nördliche Hemisphäre wurde sogar eine leicht reduzierte Methanemission festgestellt. Da der Klimawandel nur durch einen Anstieg der Treibhausgase verursacht wird, der beim Methan nicht stattfindet, ist eine Beteiligung der Rinder durch produziertes Methan auszuschließen.
Und noch eine gute Nachricht: Durch den Klimawandel haben sich bei den Kühen weder die Beine verkürzt, noch ist das Euter geschrumpft. Der Spiegel berichtete darüber hinaus von einer neuen Bestmarke:
Rekordbilanz: Deutsche Kühe geben so viel Milch wie nie. Grund zur Freude für die deutschen Milchbauern: Ihre Tiere waren im vergangenen Jahr produktiver als je zuvor. […] Onken führte den Anstieg darauf zurück, dass der Trend zu immer größeren Herden anhalte und Landwirte mit vielen Kühen ihre Tiere professioneller betreuten, als Kleinbauern es könnten.
Über eine interessante Hypothese berichtete kürzlich der Remscheider Generalanzeiger: Einige Zugvögel sind des Wanderns überdrüssig geworden und Schuld daran hat auf jeden Fall der Klimawandel:
Unsere Zugvögel leiden unter dem Klimawandel. […] Längst nicht jeder Vogel fliegt nach Afrika. Spaniens Müllkippen sind beispielsweise ein beliebtes Reiseziel von Störchen. „Viele Vögel sind zugfaul geworden“, sagt der Biologe. „Das ist ein Vorbote des Klimawandels.“ Die Vögel, die weit wegfliegen, würden in Mitleidenschaft gezogen, fangen die Insekten bei immer milderen Temperaturen früher an, sich fortzupflanzen.
Dies wäre doch eine tolle Anregung für lernfaule Schüler. Wenn es mal wieder bei der Klassenarbeit nicht so gut geklappt hat und die Hausaufgaben wieder mal liegengeblieben sind, ist ein überzeugender Grund schnell gefunden: Schuld hat natürlich der Klimawandel! Durch die Hitze kann das Gehirn einfach nicht mehr effektiv arbeiten. Unbestätigten Berichten zufolge soll der Klimawandel neben Legasthenie demnächst als offizielles Lernhemmnis anerkannt werden.
Warum sich Ungeduld beim Rückflug unter Zugvögeln nicht auszahlt, erklärt uns 3SAT in einem Beitrag mit dem Titel „Der frühe Vogel“: