Solarer Gleissbergzyklus in 10 Millionen Jahre alten österreichischen Seenablagerungen nachgewiesen

Die Sonnenaktivität schwankt im Rhythmus von recht gut bekannten Zyklen. Darunter befindet sich auch der sogenannte Gleissberg-Zyklus, der im Mittel 90 Jahre beträgt. Wenn man genauer hinschaut, so splittet sich der Gleissberg-Zyklus in zwei leicht unterschiedliche Zyklendauern auf, die 55–82 und 110–123 Jahre betragen. Der Gleissberg-Zyklus ist aus zahlreichen Klimaarchiven der Erdgeschichte bekannt.

Ein österreichisches Forscherteam um Andrea Kern vom Naturhistorischen Museum in Wien dokumentierte den Gleissberg-Zyklus jetzt auch in 10 Millionen Jahre alten Seenablagerungen in Österreich. Die Gruppe untersuchte den Fossilinhalt und gesteinsphysikalische Eigenschaften eines 2000 Jahre langen Intervalls aus dem Miozän. Auf Basis einer Spektralanalyse wurden kräftige Klimazyklen im Bereich der beiden Gleissberg Zyklen identifiziert. Die Studie erschien im Dezember 2012 im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology. Es handelt sich erfreulicherweise um einen Open Access Artikel, so dass das pdf frei heruntergeladen werden kann.

Weiterhin fanden die Wissenschafler um Andrea Kern Hinweise auf den solaren 1000-Jahres-Eddy-Zyklus in ihren Daten. Dies ist der Zyklus, der die globale Klimadynamik der letzten 2000 Jahre nachhaltig geprägt hat und den Wechsel von Römische Wärmephase, Kältephase der Völkerwanderungszeit, Mittelalterliche Wärmephase, Kleine Eiszeit und Moderne Wärmephase verursacht hat. Zudem fanden die Österreicher noch Anzeichen für einen nicht-solaren 1500 Jahreszyklus, dessen Ursache noch ungeklärt ist.

 

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