Loriot lässt grüßen: Entschließung des Europäischen Parlaments über Frauen und Klimawandel

Ende November 2015 heißt es wieder für tausende von Delegierten und Aktivisten Leinen los. Die 21. UN-Klimakonferenz lädt diesmal in die romantische Seine-Metropole Paris ein. Flug, Unterkunft, Essen, Trinken – alles umsonst. Die Konferenztouristen freuen sich jetzt schon auf Eifelturm, Louvre und leckere Croissants. Auch die letzten Treffen hatte man an hübsche Orte gelegt, darunter Cancun, Bali und Lima. Da wollten wir doch alle schon einmal hin.

Ärgerlich nur, dass das Ergebnis der vorangegangenen Konferenzen immer das selbe war: Keines. Der Klima-Chefverhandler Frankreichs, Paul Watkinson, hat jetzt ausgeplaudert, was er wirklich von diesen Konferenzen hält: Er würde sie am liebsten abschaffen! Er hält die Treffen für einen globalen Reisezirkus, bei denen man sich inhaltlich im Kreise drehe. Der energypost.eu sagte Watkinson am 23. März 2015 im Interview:

ENERGYPOST: Would you like to get rid of the COPs [the annual climate conferences]?

WATKINSON: I’d love to! I attended 16. I would love to end them one day. They are considered an enormous global circus where people keep saying the same things.

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Am 20. April 2012 machte das Europäische Parlament ernst und veröffentlichte die Resolution 2011/2197 mit dem Titel „Frauen und Klimawandel“. Vom Titel allein ist nicht ganz klar, worum es geht. Ist es vielleicht gar nicht so sehr ein „menschengemachter“, sondern vielmehr ein „frauengemachter“ Klimawandel? Sollte man hier mit zusätzlichen Bildungsmaßnahmen der Damenwelt unter die Arme greifen, um klimaschädliche Ausgasungen im Haushalt zu begrenzen? Zum Beispiel: Ab heute keine Spülmaschine mehr!

Nein, im Gegenteil. Die EU sagt, dass vor allem die Männer das Klima schädigen, es sich also ganz klar um einen „männergemachten Klimawandel“ handelt. Stöbern wir ein wenig im Text der Resolution (ab Seite 52 in diesem pdf auf europa.eu):

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 20. April 2012 über Frauen und Klimawandel (2011/2197(INI))

Das Europäische Parlament […]

A. in der Erwägung, dass der Klimawandel nicht geschlechtsneutral ist und je nach Geschlecht unterschiedliche Auswirkungen hat
[B-E]
F. In der Erwägung, dass es ohne eine wirkliche Gleichstellung der Geschlechter keine Klimagerechtigkeit geben wird und dass die Beseitigungder Ungleichheiten und der Kampf gegen den Klimawandel nicht als Widerspruch angesehen werden dürfen
[G-J]
K. In der Erwägung, dass durch Familienplanung die Gesundheit der Mütter und die Kontrolle über die Größe der Familie erheblich verbessert und letztendlich die Unabhängigkeit der Frauen gestärkt und ihre Arbeitsbelastung verringert werden können, da es in erster Linie immer noch die Frauen sind, die sich um die Kinder kümmern, und dass Frauen und ihre Familien sich so besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels wappnen können, wie im 20-Jahres-Plan der Weltbevölkerungskonferenz festgehalten,
[L-T]

[1.-19]
20. fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, die geschlechtsspezifische Dimension in die Strategien zur Verhütung und zum Risikomanagement von Naturkatastrophen einzubeziehen und die Stärkung der Stellung der Frauen durch einen Kapazitätsaufbau vor, während und nach Klimakatastrophen und durch deren aktive Einbindung in Systeme für die frühzeitige Erkennung der Gefahr von Katastrophen, die Frühwarnung und die Verhütung von Katastrophen im Rahmen des Aufbaus ihrer Widerstandsfähigkeit zu fördern;
[21.-35.]
36. erkennt deshalb den bedeutenden Beitrag an, den Frauen aufgrund ihrer pädagogischen Fähigkeiten zu erfolgreicher Innovation sowohl in Unternehmen als auch im Haushalt leisten können.
[37-47]

Insgesamt erinnert das Dokument ziemlich an Loriots Vereinssitzung, wo es um die Aufnahme von Frau und Umwelt in den Karnevalsgedanken geht.

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Die Behörden von Oberösterreich schlagen auf ihrer Webseite Alarm:

Klimawandel global und in Österreich
Der natürliche Treibhauseffekt macht Leben auf der Erde erst möglich. Aber wir Menschen stören dieses empfindliche Gleichgewicht mit vermehrtem Treibhausgasausstoß. Die Klimaänderung ist bereits spürbar, auch in Österreich.

Der Klimawandel sucht Österreich heim. Gemeint ist damit sicher der „menschengemachte Klimawandel“. Was genau ist bisher im Alpenland passiert? Auf der Webseite heisst es:

In den letzten hundert Jahren hat sich die globale Durchschnittstemperatur um 0,75 Grad Celsius erhöht. Bis zum Jahr 2100 wird eine weitere Erwärmung zwischen 1,1 und 6,4 Grad Celsius vorausgesagt.

Die Erwärmung von 0,75°C ist sicher richtig. Damit sind nun wieder dieselben Temperaturen erreicht wie bereits vor 1000 Jahren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode. Ist das schlimm? Die Abschätzung der weiteren Erwärmung ist sicher überzogen. Hier werden wohl immer noch überhöhte CO2-Klimasensitivitäten verwendet, die die Wissenschaft mittlerweile bereits verworfen hat. Was soll der anthropogene Klimawandel noch alles in Österreich angestellt haben? Die Behörden Oberösterreichs teilen mit:

Die Auswirkungen sind bereits sicht- und spürbar, auch in Österreich – Abschmelzen der Gletscher, Verlängerung der Vegetationsperiode, Häufung von Extremwetterereignissen, etc.

Schmelzende Gletscher noch nie dagewesen? Falsch! Siehe „Berner Geologe Christian Schlüchter: Alpengletscher endeten zu Zeiten Hannibals 300 Höhenmeter über dem heutigen Niveau“ und „Eine unbequeme Wahrheit: Alpengletscher waren in der Vergangenheit kürzer als heute„.

Extremwetter: Hier ist in den Alpen keine Häufung belegt. Auf welche Literatur beziehen sich die Beamten? Siehe: „Wiener Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Keine langfristige Zunahme der Temperaturextreme in Österreich“ und „Überraschung! Weniger Extremwetter im Alpenraum„.