Immer wieder wird die Karibik sowie die amerikanische Ostküste von Hurrikanen heimgesucht. Die Hurrikanaktivität schwankt dabei von Jahr zu Jahr erheblich, jedoch sind im langjährigen Trend Häufigkeitsschwankungen zu beobachten, die im Takte eines 60-Jahres-Ozeanzyklus, der Atlantischen Multidekadenoszillation (AMO) ablaufen (siehe Kapitel 5 unseres Buches „Die kalte Sonne“). Noch vor einigen Jahren gingen einige IPCC-nahe Forscher davon aus, dass sich die Hurrikanhäufigkeit im Laufe des vergangenen Jahrhunderts gesteigert hätte. Dies erwies sich jedoch schnell als Datenartefakt. Und auch für die sich erwärmende Zukunft nehmen die Experten jetzt keine Steigerung der Hurrikane mehr an.
Ein Blick in die Vergangenheit hilft dabei, die Variabilität der nordatlantischen Hurrikantätigkeit besser zu verstehen. Ein US-amerikanisches Forscherteam um Christine Brandon von der University of Massachusetts Amherst veröffentlichte hierzu im August 2013 im Fachmagazin Geochemistry, Geophysics, Geosystems („G3“) eine Rekonstruktion der Hurrikanentwicklung von Florida für die vergangenen 3000 Jahre. Dabei nutzten die Wissenschaftler charakteristische, grobe Sedimentablagerungen, die sie als Produkte starker Hurrikan-Sturmfluten deuteten. Anhand von theoretischen Modellierungen an modernen Hurrikanen kalibrierten sie die Stärke der Stürme für die entsprechenden Sturmflutschichten. Die Untersuchung der Schichtenabfolge ergab, dass eine besonders starke Hurrikanaktivität während einer Periode herrschte die von 300 n. Chr. bis 1400 n. Chr. andauerte. Hurrikan-arme Phasen gab es von 500 v. Chr. bis 300 n. Chr. sowie die Zeit von 1400 n Chr. bis heute. Im langjährigen Mittel ist die heutige Hurrikanaktivität entsprechend eher unterdurchschnittlich ausgeprägt.
Mit Dank an The Hockey Schtick
Satellitenbild: NASA / gemeinfrei