Die Weltbank besteht aus fünf Einzelorganisationen, deren gemeinsame Kernaufgabe es ist, die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedstaaten durch finanzielle Hilfen, Beratung sowie technische Hilfe zu fördern und so zur Umsetzung der internationalen Entwicklungsziele beizutragen (vor allem den Anteil der Armen an der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2015 um die Hälfte reduzieren zu helfen). Sie dienen auch als Katalysator für die Unterstützung durch Dritte. So erklärt es uns Wikipedia. Dies sind alles wichtige Ziele. Die Bekämpfung von Armut, Hunger, menschenunwürdigen Lebensbedingungen, fehlender Ausbildung und Korruption sollte höchste Priorität im 21. Jahrhundert haben.
Anstatt sich nun mit vollem Einsatz auf diese Mißstände zu konzentrieren, versucht aber nun die Weltbank offenbar auf einem Umweg an Transfergelder von Spenderländern zu gelangen. Ähnlich wie der 100 Milliarden Dollar pro Jahr schwere ‚Green Climate Fund‘ (siehe unseren Blogbeitrag „100 Milliarden Dollar pro Jahr vom Green Climate Fund zu verteilen: Wie verträgt sich Immunität mit Transparenz?„), versucht die Weltbank offenbar klimatische Schuldgefühle in den Industrieländern auszulösen, die nur mit hohen Ablasszahlungen ausgeglichen werden können. Das verlotterte Leben der ersten Welt würde zur Klimakatastrophe in den noch unterentwickelten Ländern führen, suggeriert man uns. So funktioniert heute Fundraising.
Vermutlich nicht ganz zufällig beauftragte die Weltbank das deutsche Potsdam Institut für Klimafolgeschforschung (PIK), das in der Vergangenheit regelmäßig durch fragwürdige klimaalarmistische Beiträge aufgefallen ist. Unerklärlich dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft hierzu noch keinen Untersuchungsausschuß eingerichtet hat. Ja so etwas gibt es, sehen Sie selbst in der entsprechenden DFG-Verfahrensordnung. Aber noch ist man vermutlich zu sehr mit den Promotionsplagiaten beschäftigt.
Im November 2012 verkündete dann das PIK im Namen der Weltbank das Resultat. Ulli Kulke berichtete über den Bericht im Welt-Blog:
Man kann [den Bericht] – wen wundert’s – etwa so zusammenfassen: Es wird alles viel schlimmer, auch vier Grad Temperaturerhöhung bis zum Ende dieses Jahrhunderts sind nicht mehr ausgeschlossen, die Extremereignisse würden alle Erwartungen übertreffen, und wir müssen noch schneller handeln, sonst wird alles noch viel schlimmer.
Die Weltbank war sicher zufrieden. Jetzt sollten die Klima-Schuld-Gelder doch endlich üppig sprudeln. Wie hieß es doch so schön in Wikipedia über die Weltbank? „Sie [dient] auch als Katalysator für die Unterstützung durch Dritte.“ Nun ist das PIK-Institut jedoch international für seine einseitige Sichtweise bekannt. Klimawissenschaftler aus der ganzen Welt haben mittlerweile genug von der unwissenschaftlichen Panikmache und beginnen sich öffentlich vom Potsdamer Institut zu distanzieren. Im Januar 2013 verurteilten vier angesehene schwedische Klimaexperten den PIK-Weltbankbericht in einem Beitrag der Zeitung Dagens Nyheter. Angeführt wird das Quartett, allesamt Kapazitäten der Königlichen Akademie der Wissenschaften des Landes, durch Lennart Bengtsson. Pierre Gosselin listet auf notrickszone insgesamt 15 wichtige Wissenschaftspreise auf, mit denen Bengtsson im Laufe seiner Karriere für seine hochklassige Arbeit ausgezeichnet wurde, darunter 1998 der Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die englische Übersetzung der schwedischen PIK-Kritik gibt es bei Ulli Kulke im Blog nachzulesen. Kulke fasst in seinem Beitrag zusammen:
Vordergründig richten die vier Klimaforscher ihre Kritik auf den ersten Blick gegen die Presse, die den Bericht aufgebauscht und das Szenario der Vier-Grad-Erwärmung schon für bare Münze angesehen hätte, obwohl die PIK-Weltbank-Studie sich selbst auf gar keine Wahrscheinlichkeiten festlegen würde. Ein solcher Temperaturanstieg sei ihrer (der Schweden) Ansicht nach jedenfalls “sehr unwahrscheinlich”, so oder so, “selbst bei noch höherem Kohlendioxidausstoß als heute”. Ebenso verhalte es sich, so schreiben die vier, mit dem Meeresspiegelanstieg und den Vorhersagen von Extremereignissen. Sie weisen darauf hin, dass die Studie selbst lediglich habe aufzeigen wollen, was alles passieren könne, und keine Angaben darüber nenne, wie wahrscheinlich solche Szenarien seien.
Bei Lichte betrachtet steckt in ihren Zeilen indes sehr harsche Kritik nicht nur an der Presse sondern auch am PIK und seinen Aussagen, besonders an den Aussagen der Präsentation der Studie auf der Website des Instituts, die von der kritisierten Überdramatisierung deutlich gesteuert scheint. Die schwedischen Experten halten den Potsdamern vor, dass die “langsame globale Erwärmung, besonders über die letzten 15 Jahre” keine allzu großen Sprünge erwarten ließe. Die tatsächliche Erwärmung seit 1800 sei “viel geringer” als die Modellkalkulationen dies ergäben. Im Übrigen bestehe nach wie vor eine “große Unsicherheit” darüber, wie sensibel das Klimasystem auf menschlichen Einfluss reagiere und wie hoch der Kohlendioxidanteil der Atmosphäre sein müsse, um eine Erwärmung von vier Grad zu bewirken. Auch was die viel zitierten Extremereignisse angehe, so warnen die Schweden vor allzu großer Schwarzmalerei: “Es gibt keinerlei Hinweise auf einen ansteigenden Trend bei der Intensität oder der Anzahl von tropischen Wirbelstürmen”. Damit widersprechen die vier Schweden nicht weniger als so gut wie allem, was im Potsdamer Institut als heilig gilt. Sie fürchten bei allzu viel Alarmismus eine “Bedrohung der Glaubwürdigkeit von Wissenschaftlern”.