In den Gletschern des Himalaya sind beträchtliche Mengen an Wasser gebunden. Insbesondere im Sommer bahnen sich große Schmelzwasser-Mengen ihren Weg ins Tal, unter anderem entlang der Flüsse Nepals. Während der letzten 50 Jahre ist es im globalen Durchschnitt um etwa ein halbes Grad wärmer geworden. Da liegt es nahe, sich Sorgen zu machen, ob durch diese zusätzliche Wärme vielleicht die Schmelzwasser-bedingten Hochwässer in Nepal zugenommen haben. Keine Frage, Nepal sitzt an einer klimatisch sensiblen Stelle. Jedwede Veränderungen in den Abflussraten und Hochwasserhäufigkeiten könnten Hinweise auf Gefahren durch die vermeintlich drohende Klimakatastrophe geben.
Im Februar 2012 erschien zu dieser Frage eine Studie im Hydrological Sciences Journal von M. R. Gautam und K. Acharya vom Desert Research Institute in Nevada. Darin untersuchte das Forscherduo historische Abflussraten mehrerer Dutzend nepalesischer Fluss-Messstationen seit den 1960er Jahren. Zwei Drittel der Stationen zeigten keinen Trend über diese Zeit. Das restliche Drittel der Stationen zeigte sowohl ansteigende wie auch absteigende Trends in den Abflussraten, die sich die Waage hielten.
Insgesamt kann daher in Nepal trotz Klimaerwärmung bislang kein Trend zu vermehrten Hochwässern festgestellt werden.
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