Die Grünen sind gegen die Sonne

Im Februar 2012 erschien auf der Internetseite der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Besprechung unseres Buches „Die kalte Sonne“. Darin versucht ein namentlich nicht genannter Autor zu zeigen, dass unsere Argumentation fehlerhaft wäre. Wir haben uns jetzt einmal die Mühe gemacht, die einzelnen Thesen des Grünen-Papiers einem sorgfältigen Fakten-Check zu unterziehen (siehe unten). Das Ergebnis ist erschreckend: Was ursprünglich wohl als wissenschaftliche Gegendarstellung geplant war, stellt vielmehr eine Aneinanderreihung von Verdrehungen, Auslassungen, Fehlinterpretationen und Falschinformationen dar. Eins ist klar: Auf Basis dieser mangelhaften wissenschaftlichen Grundlage sollten auf keinen Fall weitreichende politische Entscheidungen getroffen werden.

Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.com

 

Fortlaufende Passage im Papier der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen Fakten-Check
Dabei bedient [Fritz Vahrenholt] sich im Wesentlichen altbekannter und längst widerlegter Thesen. Die im Buch „Die kalte Sonne“ vorgestellte Argumentationskette basiert auf hunderten von Publikationen anerkannter Fachwissenschaftler. Es existiert ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Einschätzungen. Etliche von der IPCC-Meinung abweichende Wissenschaftler haben sich mittlerweile aus dem IPCC frustriert zurückgezogen, da ihre Interpretationen ignoriert wurden. Die Auswahl der vom IPCC ausgewerteten wissenschaftlichen Arbeiten ist unvollständig. Wichtige klimatische Prozesse im Bereich der natürlichen Klimafaktoren bleiben vom Weltklimarat unberücksichtigt und werden auch nicht als mögliches Szenario in den Klimamodellen durchgespielt. Die IPCC-Sichtweise kann daher keinesfalls einen Konsens darstellen. Anders als im Grünen-Papier dargestellt, sind die Thesen keinesfalls widerlegt und sind aktueller denn je. Die angeblichen Widerlegungen halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Die ausgeblieben Erwärmung der letzten 12 Jahre sollte Anlass genug sein, sich nun endlich ernsthaft und ergebnisoffen mit der Rolle der natürlichen Klimafaktoren zu beschäftigen.
Die vorliegenden wissenschaftlichen Fakten und Daten geben leider überhaupt keinen Anlass am fortschreitenden, vom Menschen verursachten Klimawandel und dessen zu Auswirkungen zu zweifeln. Auch wir zweifeln nicht am menschengemachten Klimawandel und prognostizieren bis 2100 eine Erwärmung von bis zu 1°C die vom CO2 verursacht wird. Anstatt sich mit Schwarz-Weiß-Malerei zu beschäftigen, sollte sich der Autor des Grünen-Papiers vielmehr mit den Graustufen, sprich den jeweiligen Anteilen natürlicher und anthropogener Klimafaktoren beschäftigen. Die Argumentation des Papiers ist simplistisch und wird der Komplexität des Klimasystems nicht gerecht.
Alle wissenschaftlichen – und übrigens für jeden nachlesbaren – Messungen belegen eindeutig, dass der Klimawandel aktuell sogar schneller voranschreitet als bislang angenommen. Diese Behauptung ist eindeutig falsch. Es ist unerklärlich wie der Autor des Grünen-Papiers darauf kommt. Die globale Durchschnittstemperatur ist seit mittlerweile 12 Jahre nicht mehr angestiegen. Keines der IPCC-Modelle hat diese Erwärmungsunterbrechung vorhergesagt. Plausibilitäts-Check: Wie kann der Klimawandel schneller voranschreiten als angenommen, wenn die Temperatur entgegen den Prognosen nicht mehr angestiegen ist?
Das Jahr 2010 war eines der heißesten jemals gemessenen und teilt sich den Hitzerekord mit dem Jahr 2005 (nach Angaben des Goddard Institutes der US-Raumfahrtbehörde). Auch das Jahr 2010 ist Teil des beschriebenen Temperaturplateaus. Es liegt in der Natur der Sache, dass bei einem Plateau einzelne Jahre als Spitzen oder Minima herausstechen. Die fehlende Ernsthaftigkeit der Argumentation im Grünen-Papier zeigt sich, indem das Jahr 2010 ausgewählt wurde, dessen Rekordwert vor allem auf das natürliche El Nino-Phänomen zurückgeht (siehe S. 98-101 in „Die kalte Sonne“).Die fehlende Erwärmung der letzten 12 Jahre muss als Fakt akzeptiert werden und stellt keine Erfindung unsererseits dar. Man kann das sehr leicht auf Woodfortrees.org selber plotten. Oder man kann es in der begutachteten Wissenschaftsliteratur nachlesen, z.B. bei Kaufmann et al (2011). Und selbst Prof. Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht dies offenbar ähnlich. Der Hamburger Klimaforscher Prof. Jochem Marotzke hat es ebenfalls gerade noch einmal in Interviews mit der taz (Ausgabe 9. Februar 2012) und dem Spiegel (27.2.2012; S. 113) bestätigt.
Insgesamt war es 2010 auf der Erdoberfläche, kombiniert aus Land- und Ozeanwerten, um 0,74 Grad Celsius wärmer gewesen als im Durchschnitt. Das mag wohl stimmen, aber was soll es beweisen? Wir befinden uns in der sogenannten „Modernen Wärmephase“ (Modern Warm Period) die zu einem großen Teil als positive Phase einer Temperaturzyklik im Millenniumstakt anzusehen ist. Das Pendant dazu stellt die Mittelalterliche Wärmeperiode vor 1000 Jahren dar, unterbrochen durch die natürliche Kältephase der Kleinen Eiszeit vor 400 Jahren. Auf welchen ominösen Mittelwert bezieht sich der Autor? Die Null-Linie des natürlichen Millenniumszyklus? Es ist allgemein anerkannt, dass die Erwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit 1850 etwa 0,8°C beträgt. Der Anstieg der Temperatur seit dieser Zeit muss auf natürliche und anthropogene Klimafaktoren aufgeteilt werden. Das Sonnenmagnetfeld als Maß der Sonnenaktivität hat sich seit dieser Zeit mehr als verdoppelt. Aufgrund der geologisch gut dokumentierten und effektiven Sonne-Klima-Kopplung der vergangenen 10.000 Jahre, muss davon ausgegangen werden, dass ein signifikanter Anteil der beobachteten Erwärmung auf die gesteigerte Sonnenaktivität zurückgegangen ist (siehe unser Artikel in der ZEIT).
Die gemessenen Durchschnittstemperaturen liegen damit am oberen Rand des ungünstigsten Szenarios, das vom Weltklimarat (IPCC) in seiner Projektion von 2007 noch angenommen hatte. Diese Aussage ist falsch. Durch das seit 2012 ausgeprägte Temperaturplateau wandern die real gemessenen Temperaturen derzeit aus dem vom 2007er IPCC-Bericht angegebenen Szenarienbereich (siehe Abbildung 1; unten).
Auch darüber, dass das Kohlendioxid (CO2) neben einigen anderen Klimagasen maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich ist, gibt es in der Klimawissenschaft keinen Zweifel. CO2 ist sicherlich für einen Teil der beobachteten Erwärmung seit 1850 verantwortlich. Darüber gibt es in der Tat keinen Zweifel. Aber was versteht der Autor des Grünen-Papiers eigentlich unter „maßgeblich“? Würde darunter auch eine hälftige Teilung zwischen natürlichen und anthropogenen Ursachen fallen, wie sie z.B. Mojib Latif kürzlich in einem Interview mit der österreichischen Zeitung Die Presse angab? Auch wir nehmen in unseren schematischen Abschätzungen der Klimaentwicklung bis 2100 eine solche Gewichtung an. Wie bereits erwähnt, geht es in der Klimadiskussion um die realistische Quantifizierung der einzelnen Klimaeinflussgrößen. Und hier gibt es unter den Klimawissenschaftlern offensichtlich starke Meinungsunterschiede. Eine 50/50 Gewichtung von anthropogenen gegenüber natürlichen Klimaantrieben wird auch von Prof. Nicola Scafetta von der Duke University in North Carolina (siehe Seiten 135ff in „Die kalte Sonne“) sowie dem Jerusalemer Physiker Prof. Nir Shaviv (siehe Seiten 86ff) angenommen.
Für eine Änderung der Strahlungsbilanz kommen demnach nur drei Möglichkeiten in Frage: 1. die Veränderung der Sonneneinstrahlung auf die Erde, 2. die Veränderung des reflektierten Anteils des Sonnenlichtes von der Erde, z.B. durch eine veränderte Reflektion durch Entwaldung oder Wolkenbildung und 3. die Zunahme an Treibhausgasen. Korrekt. Die Sonne und wahrscheinliche Solarverstärker betreffen hierbei die Punkte (1) und (2). Neben dem UV-Solarverstärker gibt es mittlerweile eine beeindruckende Indizienreihe für eine solare Beeinflussung der Wolkenbedeckung durch die Sonnenaktivität bzw. das Sonnenmagnetfeld durch die kosmische Strahlung (Svensmark-Verstärker). Gerade vor wenigen Tagen ist eine weitere wichtige Lücken in diesem wichtigen, verketteten Prozess geschlossen worden. Momentan laufen hierzu auch Experimente am Europäischen Kernforschungszentrum CERN im Rahmen von Phase 2 des CLOUD-Projekts.
Die einzelnen Beiträge sind messbar und entsprechend im IPCC Bericht mit den jeweiligen Unsicherheitsspannen angegeben. Gerade im Bereich der Wolken und Aerosole gibt es in den Modellen noch enorme Unsicherheiten. Eine ganz wichtige Frage ist dabei, ob die Wolkenbedeckung Folge oder Ursache der beobachteten Temperaturentwicklung ist. Laut dem Svensmark-Prozess wäre ein entscheidender Teil der Wolkenänderungen durch die Sonnenaktivität gesteuert (stärkeres Sonnenmagnetfeld während der letzten 100 Jahre hält mehr kosmische Strahlung ab, so dass weniger Wolkenkondensationkeime zur Verfügung stehen und sich weniger Wolken bilden). Der IPCC hingegen nimmt an, dass sich die Bewölkung als positiver Feedback aufgrund des Temperaturanstiegs verringert hätte. Der Unterschied zwischen den beiden in den Klimawissenschaften diskutierten Interpretationen ist sehr viel größer als in den vom IPCC angegebenen Unsicherheitsspannen angegeben. Die Einschätzung des IPCC ist einseitig und ignoriert die wissenschaftliche Realität.
Ergebnis: Die Treibhausgase sind dabei eindeutig der dominante Faktor. Wie dargestellt, basiert dieses „Ergebnis“ auf einer Reihe falscher Annahmen und ist daher aus wissenschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar.
Die Schwankung der Sonnenaktivität hat dagegen nur einen vergleichsweise geringen Einfluss. Vergleicht man direkt den Strahlungsantrieb der Sonnenaktivität mit dem der Treibhausgase, wird man sehr leicht feststellen, dass der Strahlungsantrieb der Sonnenaktivität gegenüber dem des CO2 eher gering ist. Messungen zeigen, dass die Sonnenaktivität zwischen Sonnenaktivitätsminimum zu Sonnenaktivitätsmaximum in einem 11-jährigen Zyklus gerade einmal für einen Strahlungsantrieb von 0,2 W/Quadratmeter verantwortlich ist. Allein der Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre bewirkt dagegen eine Erhöhung des Strahlungsantriebes um das Zehnfache. Die Schwankungen der solaren Gesamtstrahlung sind in der Tat zu gering, um signifikante Klimaschwankungen hervorzurufen. Allerdings hat die geologische Analyse der vergangenen 10.000 Jahre deutlich gezeigt, dass die Sonne der wichtigste Steuerungsfaktor für die markanten Temperaturzyklen im Millenniumstakt gewesen sein muss. Plausibilitäts-Check: Wie kann die Sonne in der Vergangeheit diese Temperaturschwankungen im Bereich von mindestens 1°C verursacht haben, wenn sie nach aktuellen Modellen klimatisch angeblich fast wirkungslos sein soll? Ist ein purer Zufall, dass parallel zur Erwärmung der letzten 150 Jahre auch die Sonnenaktivität bis hin zum kürzlichen „Grand Maximum“ stark zugenommen hat? Laut dem Max-Planck-Solarphysiker Sami Solanki gehörten die vergangenen Jahre zu den solar aktivsten der vergangenen 10.000 Jahre. Bei einer Erhöhung der Klimawirkung der Sonne müsste dann die Klimasensitivität des CO2 reduziert werden, da insgesamt nur 0,8°C Erwärmung auf verschiedene Klimafaktoren aufzuteilen sind.
Es ist von daher auch nicht überraschend, dass wir derzeit zwar in einer Phase mit einem Minimum an Sonnenaktivität befinden, gleichzeitig aber die globalen Temperaturen weiter steigen und das Jahr 2010 global trotzdem als eines der bislang wärmsten Jahre in die Geschichte eingegangen ist. Hier unterläuft dem Autor des Grünen-Papiers ein grober Denkfehler. Zum einen hält seit 12 Jahren der bereits diskutierte Erwärmungsstop an. Wie kann unter diesen Umständen behauptet werden, die Temperaturen würden weiter steigen? Zum anderen fällt der Beginn des Erwärmungsstops mit dem Abstieg des ozeanischen 60-jährigen PDO-Zyklus zusammen, der in den letzten hunderten von Jahren die Temperaturentwicklung maßgeblich mitgeprägt hat. Während positiver PDO-Phasen erhöhte sich die Temperatur um zwei Zehntelgrade, während negativer Phasen erniedrigte sie sich in entsprechender Höhe (siehe Abbildung 2, unten). Auch fiel 2000 der 23. Sonnenfleckenzyklus deutlich geringer aus als die vorangegangenen Zyklen, so dass auch die verminderte Sonnenaktivität hier wohl eine Rolle spielt. Die Sonnenzyklen Nummer 21 und 22 in den 1980er und 90er Jahren waren außerordentlich stark, so dass sie kräftig einheizen konnten und die Temperatur bis zu einer Gleichgewichtstemperatur hochtrieben. Dies fällt exakt in die starke Erwärmungsphase 1977-2000, während der die Temperatur um 0,5°C angestiegen ist (siehe Abbildung 3, unten). Dabei spielt nicht der Trend der Sonnenaktivität die Hauptrolle, sondern das hohe Niveau. Man kann sich das wie bei einem Wasserkocher vorstellen. Auch ein Topf Wasser wird nicht durch einen einzigen kurzen Hitzeschub sofort warm. Dafür benötigt man Zeit. Zwei starke Sonnenzyklen hintereinander können mehr erwärmen als ein kurzer Rekordzyklus. Das Ignorieren der internen ozeanischen Zyklen wie die PDO und AMO sowie die Nichtberücksichtigung von thermischen Gleichgewichten und Verzögerungszeiten führt zu einem unzulässigen Fehlschluss, dass natürliche Klimafaktoren in den vergangenen Jahrzehnten angeblich kaum eine Rolle gespielt hätten.
Auch die Anzahl der Naturkatastrophen hat massiv zugenommen. Insgesamt wurden nach Angaben der Münchner Rück Versicherung im Jahr 2010 insgesamt 950 Naturkatastrophen verzeichnet, 90 Prozent davon waren wetterbedingte Ereignisse wie Stürme, Unwetter oder Überschwemmungen. Damit war 2010 das Jahr mit der zweithöchsten Zahl an Naturkatastrophen seit 1980. Diese Behauptung ist falsch bzw. irreführend. Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass sich Stürme (S. 202-208 in „Die kalte Sonne“), von Flüssen verursachte Überflutungen sowie Dürren in ihrer Intensität als auch Häufigkeit noch deutlich innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite bewegen. Aufgrund der multidekadischen Muster reicht es hier bei weitem nicht aus, die Betrachtung nur auf die letzten 30 Jahre zu beziehen.
Die gesamtwirtschaftlichen Schäden betrugen rund 130 Milliarden US-Dollar. Das Jahr 2010 gehörte damit auch zu den sechs schadenintensivsten Jahren für die Versicherungswirtschaft seit 1980. Ein Anstieg von Schadenssummen bedeutet nicht automatisch, dass es mehr und schlimmere Naturkatastrophen gegeben hat. Hier spielt vielmehr eine Rolle, dass sich Werte mit steigendem Lebensstandard fortwährend erhöht haben und mehr Menschen z.B. in überflutungsgefährdeten Regionen gesiedelt haben. Bei entsprechender Normalisierung der Schadenssummen ist laut einer neuen Untersuchung der London School of Economics and Political Science statistisch kein globaler Anstieg im Schadenstrend zu erkennen. Die Schlussfolgerung der Autoren ist eindeutig: „Der Klimawandel ist und kann nicht die Hauptsorge der Versicherungsindustrie sein. Die Akkumulation von Werten in Naturkatastrophen-gefährdeten Gebieten ist und wird stets die Hauptursache für die zukünftige Schadenssummenentwicklung darstellen.“ Eine detaillierte Bewertung der Thematik fand kürzlich durch Roger Pielke, Jr. statt.
Die jüngsten Temperaturrekorde und die Häufung der Naturkatastrophen sind nach Ansicht der Klimawissenschaft deutliche Indizien dafür, dass der Klimawandel voranschreitet. Wie dargestellt hat es weder eine statistisch signifikante Erwärmung während der letzten Dekade, noch eine Häufung von Naturkatastrophen außerhalb der natürlichen Variabilität gegeben. Es ist befremdlich hieraus zu folgern, „dass der Klimawandel voranschreitet.“
Auch die in den letzten Wintern zu beobachtenden plötzlichen Kälteeinbrüche sind kein Grund zur Entwarnung, im Gegenteil. Arbeiten des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) kommen zu dem Ergebnis, dass harte Winter keinesfalls der globalen Erwärmung widersprechen, sondern es im Gegenteil das Bild sogar vervollständigen. Einzelne kalte Winter und heiße Sommer geben keinen Hinweis auf Klimatrends. Es ist zudem unwahrscheinlich, dass im Gegenzug warme Winter als Zeichen einer fehlenden Klimaerwärmung gewertet würden. Was nicht passt wird passend gemacht.
Alle, die sie jetzt – mit fadenscheinigen Argumenten – aufhalten wollen, haben offensichtlich nur ihren eigenen Profit, nicht aber das Wohl kommender Generationen im Blick. Wie redlich ist es mit einer schwachen und fehlerhaften Argumentation solch steile politische Thesen aufzustellen?

 

Es ist an der Zeit, die fadenscheinige Argumentation gegen eine stärkere Beteiligung natürlicher Klimafaktoren am Klimageschehen von wirklich unabhängiger Seite ergebnisoffen überprüfen zu lassen. Es wird immer klarer, dass die etablierten Modelle das reale Klimageschehen nicht abbilden können und daher auch für Zukunftsprojektionen nicht geeignet sind.

Abbildung 1: Durch das seit 2012 ausgeprägte Temperaturplateau wandern die real gemessenen Temperaturen (rote Linie) derzeit aus dem vom 2007er IPCC-Bericht angegebenen Szenarienbereich (grün markierte Fläche). Schwarze Linie: Temperaturmodell von Prof. Nicola Scafetta (Duke University), das die natürlichen Zyklen des Klimasystems sowie einen moderaten Erwärmungseffekt durch CO2 berücksichtigt. Quelle: Scafetta (2011) bzw. SPPI Reprint Series 2012.

 

Abbildung 2: Die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) besitzt eine Zyklendauer von ca. 60 Jahren und erhöht bzw. erniedrigt die Temperatur um jeweils etwa 0,2°C je nach PDO-Phase. Der Erwärmungsstop im Jahr 2000 fällt mit dem Abstieg der PDO zusammen und stellt eine Wiederholung der Situation aus den 1940er Jahren dar (Abbildung 25 in „Die kalte Sonne“).

 

Abbildung 3: Die Abnahme der kosmischen Strahlung von 1970 bis 2000 ist durch die Steigerung der Sonnenaktivität verursacht und fällt genau in die Haupterwärmungsepisode. Seit dem Jahr 2000 nimmt die kosmische Strahlung wieder zu und die Temperaturen stagnieren (Abbildung 57 aus „Die kalte Sonne“).