Wann herrschten in Schweden die schlimmsten Dürren? Im 17.-19. Jahrhundert während der Kleinen Eiszeit

Seitdem die globalen Temperaturen nicht mehr steigen wollen, muss das Extremwetter als Panikmache herhalten. Alles wird schlimmer und extremer als jemals zuvor. Das klingt gefährlich, und da bislang wenig Daten zur historischen Entwicklung des Extremwettergeschehens vorlagen, musste man den Prognosen wohl oder übel vertrauen.

In den letzten Jahren sind jedoch nun etliche Fallstudien publiziert worden, die Licht ins Dunkel bringen. Wie verhielt es sich mit dem Extremwetter vor der industriellen Phase, also bevor sich anthropogenes CO2 in der Atmosphäre anreicherte? Wir haben an dieser Stelle bereits etliche Studien vorgestellt, in denen eine zyklische Entwicklung des Extremwetters zu beobachten war. Zudem konnten seltsame Abweichungen von der IPCC-Sichtweise festgestellt werden. Stürme in unseren Breiten waren zum Beispiel in kalten Phasen häufiger und intensiver als in warmen Phasen.

Mitte September 2012 erschien nun im International Journal of Climatology eine neue Studie zur Dürreentwicklung in Schweden. Eine Gruppe um Kristina Seftigen von der Universität Göteborg rekonstruierte sommerliche Dürren im südöstlichen Schweden für die Zeit seit 1650. Laut IPCC sollen ja Dürren in Europa im Zuge der Klimaerwärmung zunehmen. Da überrascht es doch sehr, dass die neue schwedische Studie die schlimmsten Dürren zur Zeit der Kleinen Eiszeit fand, nämlich in den 1660er bis 1720er Jahren, in den 1800er bis frühen 1830er Jahren sowie in den 1840er bis 1850er Jahren. Aufgrund von Ähnlichkeiten in der Entwicklung in anderen Teilen Skandinaviens, muss man von einem größer-regionalen Phänomen ausgehen.

 

Siehe auch Beitrag auf The Hockey Schtick.
Foto: Vattkoppa / gemeinfrei.