Da sich die Temperaturen seit 14 Jahren standhaft weigern weiter anzusteigen, konzentrieren sich die Klimaalarmisten zunehmend auf das Feld des Extremwetters. Unter anderem wird vor einem erhöhten Überflutungsrisiko durch langanhaltende oder starke Regenfälle und übertretende Flüsse gewarnt. Das Argumentationsmuster basiert dabei vereinfacht auf der Idee, dass wärmere Temperaturen zu mehr Verdunstung und daher zu mehr Wasser in der Luft führen, das dann abregnen kann. Kurz gesagt: Ein wärmeres Klima bringt mehr Überflutungen.
Schön wärs. Dass der Zusammenhang zwischen Temperatur und Überflutungsergeinissen wohl doch deutlich komplexer ist, zeigt eine neue Studie eines Forscherteams um Tina Swierczynski vom Geoforschungszentrum Potsdam, die im September 2012 in der Fachzeitschrift Geology erschienen ist. Darin rekonstruieren die Wissenschaftler die Entwicklung von starken Frühlings- und Sommer-Flut-Ereignissen anhand von Untersuchungen von Sedimentschichten im österreichischen Mondsee für die vergangenen anderthalb Jahrtausende. Flut-Ereignisse konnten sie anhand von groben Sedimentlagen nachweisen, die durch die starken Überschwemmungsereignisse in den See gespült wurden.
Häufungen von Überflutungen fanden die Forscher für die Zeit der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit (450–480, 590–640 und 700–750 n. Chr.), im Mittelalter (1140–1170 n. Chr.), sowie während der Kleinen Eiszeit (1300–1330 und 1480–1520 n. Chr.). Episoden mit geringer im Frühlings- bzw. Sommer-Überflutungsneigung ereigneten sich hingegen während der Mittelalterlichen Wärmeperiode ( 1180–1300 n. Chr.) sowie während der kältesten Phase der Kleinen Eiszeit (1600–1700 n. Chr.).
Das rekonstruierte Muster ist also deutlich komplexer als von vielen angenommen. Vielleicht sollten die Klimamodellierer einmal diese neuen Daten nehmen und versuchen, die ermittelte Entwicklung numerisch nachzuvollziehen.
Siehe auch Artikel in der Märkischen Allgemeinen.
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