Spielen die Temperaturen verrückt und werden im Zuge der Klimaerwärmung immer extremer? Eine neue Studie vom 24. Juli 2013 aus dem Wissenschaftsmagazin Nature widerspricht. Darin analysierte eine Britische Forschergruppe um Chris Huntingford vom Centre for Ecology and Hydrology in Wallingford die globalen Temperaturdaten der letzten Jahrzehnte. Einer der Coautoren ist übrigens Philip Jones von der Climatic Research Unit (CRU) der University of East Anglia, der vor einigen Jahren im Zuge der Climategate-Enthüllungen der BBC ein bemerkenswertes Interview gab.
Das Ergebnis der aktuellen Untersuchungen steht bereits im Titel der Arbeit: „No increase in global temperature variability despite changing regional Patterns“: Global konnte keine Steigerung der Temperaturvariabilität für die vergangenen Jahrzehnte festgestellt werden. Auf regionalem Maßstab erhöhte sich die Variabilität in einigen Gegenden, während sie in anderen Gebieten abnahm.
Die Forscher schauten sich zudem an, welche Trends von den aktuellen Klimamodellen vorhergesagt werden. Interessanterweise sollen laut Modellierungen die zukünftigen Temperaturschwankungen sogar abnehmen. In der Kurzfassung ihrer Arbeit unterstreichen die Autoren, dass eine weitere Klimaerwärmung keinesfalls automatisch zu extremeren Temperaturschwankungen führen muss, wie von einigen Kollegen voreilig angenommen.
Hier ein Auszug aus dem Abstract der Arbeit im englischen Original:
Here we show that although fluctuations in annual temperature have indeed shown substantial geographical variation over the past few decades, the time-evolving standard deviation of globally averaged temperature anomalies has been stable. […] Many climate models predict that total variability will ultimately decrease under high greenhouse gas concentrations, possibly associated with reductions in sea-ice cover. Our findings contradict the view that a warming world will automatically be one of more overall climatic variation.
Das Centre for Ecology and Hydrology gab am 24. Juli 2013 auch eine Pressemitteilung zur Studie heraus.