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Ein Leser schrieb uns:
„Es fällt mir immer mal wieder auf, dass Wettermoderatoren erst warme Tage bejubeln, vorher aber das Trauerlied der Erderwärmung gesungen haben. Normalerweise müssten solche und auch alle fest Gläubigen bei jedem Sommertag Depressionen bekommen. Bei jedem viel zu kalten Tag müssten sie Freudensprünge machen. Oder ist es etwa so, dass sie sich über warme Tage deswegen freuen, weil dann die Litanei voll durchgezogen werden kann? Ein Höhepunkt war einmal das Treffen in den Alpen, wo der Reporter den Glanzsatz brachte, das an diesem Tag besonders freundliche und warme Wetter könne Merkel als Steilvorlage dienen. Damals noch mit dem Klima-Aktivisten Obama wurden sogar Wahnsinns-Summen in Aussicht gestellt, Greenpeace & Co jubelten, Realisten merkten aber schnell die Unverbindlichkeit der ganzen Sache, wie es ja eigentlich auch für Paris gilt.“
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Die Kirche macht sich ernsthafte Sorgen, dass es immer noch Zweifler am klimatischen Weltuntergangsszenario gibt. Wie könnte man diese Dummdenker nur bekehren und auf den tugendhaften Weg des unreflektierten Folgens zurückführen? Hierzu domradio.de vom 3. April 2017:
Wie man Skeptiker des Klimawandels erreicht: Bischöfe und eine evangelikale Expertin mahnen
Der Klimawandel ein Märchen? Das meinen Entscheidungsträger der US-Regierung, und auch viele evangelikale Christen sehen keine Gefahr im Verzug, da Gott alles im Griff habe. Gegen solches Denken regt sich Widerstand.
Unterstützt wird die Kirche in ihrem Streben zu höherem Klimagehorsam von einem Klimaprediger aus Potsdam:
Stefan Rahmstorf, Klimaforscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), warnt. „Schon jede Verzögerung, die er beim Klimaschutz bewirken könnte, wäre schlimm“, sagte der Ozeanograph mit Blick auf Trump in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ (Montagsausgabe). Die Menschheit habe „sehr wenig Zeit“, um die Erderwärmung noch deutlich unterhalb von zwei Grad zu stoppen – wie im Pariser Abkommen vereinbart. Schon jetzt seien „Auswirkungen der Erderwärmung von etwa einem Grad“ sichtbar, „die wir hinter uns haben“: deutlich mehr extreme Wetterereignisse.
Naja, das hängt von der CO2-Klimasensitivität ab, die wohl deutlich niedriger liegt als lange vom IPCC verkündet. Das sollte auch Rahmstorf irgendwann einmal einsehen. Bei domradio.de heißt es weiter
Ein Beispiel sei der Jahrhundertsommer des Jahres 2003 mit Hitzerekorden von weit über 40 Grad Celsius, der in Europa 70.000 Menschenleben gefordert habe. Oder die schlimmste Dürre in der syrischen Geschichte, die es laut Rahmstorf in den Jahren 2007 bis 2010 gab. Damals verendete Vieh, Ernten fielen aus.
Da machen es sich die Schreiber zu leicht. Hitzesommer hat es immer schon gegeben, insbesondere während der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren, als es aber noch keine Thermometer gab. Der Syrienbezug macht für Rahmstorf Sinn, um maximale Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erhalten, ist aber fachlich eine Einzelmeinung (siehe „Deutsches Klimakonsortium pfeift Rahmstorf zurück: Klimawandel ist nur ein Treiber von vielen im Syrienkonflikt„).
Der Potsdamer Ozeanograph sieht aber noch eine weitere gravierende Folge des Klimawandels: Der Meeresspiegel steige weiter. „Wir sind dabei, den grönländischen Eispanzer zu destabilisieren, der allein genug Eis enthält, um den globalen Meeresspiegel um sieben Meter anzuheben“, sagte Rahmstorf.
Auch beim Grönlandeis ist viel künstliche Ansgtmache dabei:
- Kipp-Element auf wackeliger fachlicher Grundlage: Grönlands Eismassen lassen sich vom Potsdam-Institut keine Angst einjagen
- Grönländisches Inlandeis besaß vor 5000 Jahren deutlich weniger Eismasse als heute
- Bewegung des grönländischen Inlandeises verlangsamt sich: Presse sprachlos und vergisst vor lauter Überraschung, darüber zu berichten
- Stanford University: Polare Eisschilde stabiler als gedacht, Meeresspiegelanstieg weniger dramatisch als befürchtet
In eine ähnliche Richtung geht ein Text von Joachim Müller-Jung in der FAZ vom 31. März 2017:
Wie erkläre ich’s meinem Kind? Wieso Klimaskeptiker mit ihrer Blindheit durchkommen
Studien ohne hundertprozentigen Wahrheitsanspruch lassen sie nicht gelten, und sie glauben nur, was zu ihrer eigenen Haltung passt: Auch wenn Klimaskeptiker in der Minderheit sind, ihr Einfluss ist enorm.
Heutzutage ändert sich das Klima und mit ihm die Umwelt auf unserem Planeten so schnell und radikal wie nie zuvor in der jüngeren Menschheitsgeschichte. Das ist unbestritten, die objektiven Messungen sind unanfechtbar. 97 von hundert Experten stimmen dem Befund zu. Eine kleine Minderheit von Fachleuten und Politikern weltweit weigert sich allerdings beharrlich das anzuerkennen.
Müller-Jung ist bekennender Klimaalarmist, der regelmäßig in der FAZ zu seinem Lieblingsthema mit erhobenem Zeigefinger schreibt. Er packt seinen Ärger gleich in den Titel: Klimatisch Andersdenkende verhielten sich wie dumme Kinder, wären sozusagen blind für Argumente. Dann unterläuft ihm gleich zu Beginn seines Textes ein böser Fehler: Nein, auch in der vorindustriellen Vergangenheit hat es schnelle Klimawechsel gegeben. Die Erwärmung des 20. Jahrhunderts ist gar nicht so einzigartig wie Müller-Jung glaubt. Hier scheint es bei ihm schlicht an historischem Klimawissen und Literaturbelesenheit zu fehlen.
Müller-Jung:
Ein ganz maßgeblicher Grund, warum die Gegner der Klimapolitik ihre Zweifel am Köcheln halten und sich in der politischen Landschaft am Rand festgesetzt haben, ist die Informationsblase, in der sie sich bewegen. Sie verstärken ihre Ansichten, indem sie ihre Informationen aus immer denselben Quellen beziehen und sich in denselben Kreisen bewegen. Psychologen nennen das „Echoräume“. Die sorgen dafür, dass zusätzliche Informationen oder Fakten, die die Skeptiker widerlegen könnten, kaum zu ihnen vordringen. Sie glauben auch nur ganz bestimmten Wissenschaftsquellen, die sie allein für glaubwürdig halten.
Wieder liegt der FAZ-Journalist falsch. Wenn er sich einmal die Mühe gemacht hätte, im Kalte-Sonne-Blog zu stöbern, hätte er das breite Spektrum der hier zitierten Papers und wissenschaftlichen Pressemitteilungen vielleicht wahrgenommen. Die von uns angeführten Studien wurden in einer Vielzahl von Journals veröffentlicht, die von Nature Climate Science bis Climate of the Past reichen. Weshalb verbreitet Müller-Jung hier offensichtliche Fake-News? Was steckt hinter seiner einseitigen Berichterstattung zum Klimathema?
Auch in der Mitgliederzeitschrift Eos der American Geophysical Union haben Klimaalamisten am 30. März 2017 Platz eingeräumt bekommen:
Responding to Climate Change Deniers with Simple Facts and Logic
A sequence of five questions and answers that can be used by scientists to communicate some simple concepts of climate change to broader audiences.Many of our colleagues, and concerned citizens, have asked how to respond to climate contrarians who claim that they don’t “believe” in climate change, or have fallen prey to disinformation publicized by those with vested interests in fossil fuels and related industries. In some cases, simple facts and logic can help such people understand the realities of the earth system and how it is responding (and will respond further) to anthropogenic perturbations such as greenhouse gas emissions.
However, there are many others for whom this approach proves ineffective. Holding a worldview that would seem anathema to any scientist, many of our fellow citizens do not use direct observation, evidence, or science in general, as their primary basis for decision-making. No amount of factual education can alter this worldview, and it has become clear that other means must be found to prevent this segment of the population from making self-harming decisions, whether induced by disinformation or otherwise.
Wie kann man die dummen Klimaskeptiker überzeugen, wenn sie von der bösen Industrie durch Fehlinformationen auf den falschen Weg gebracht werden? Logik und Argumente helfen nicht weiter, wenn Wissenschaft bei der Meinungsfindung keine Rolle spielt. Eine kühne These von Dork Sahagian in diesem Editorial. Hier im Kalte-Sonne-Blog geht es streng wissenschaftlich zu. Seltsamerweise geht jedoch kaum ein Alarmist auf unsere Argumente ein. Vielleicht weil unsere Punkte gar nicht so falsch sind und wir auf der richtigen Spur sind? Ab und zu poltert Stefan Rahmstorf öffentlich und äußert sich zu uns in seiner ihm eigenen Art und Weise. Meist liegt er damit dann aber so daneben, dass es wenig Aufwand bedarf, um seinen Gedankenweg als offensichtlichen Fehlschluss zu enttarnen.
Der Eos-Autor Dork Sahagian schlägt vor, das Thema in 5 Fragen abzuhandeln:
1. Is climate changing?
Ja, das Klima hat sich in den letzten 150 Jahren geändert, so wie es sich in den letzten 10,000 Jahren stets geändert hat.
2. Do people have anything to do with it?
Ja, einen gewissen Einfluss hat das CO2, jedoch liegt die CO2-Klimasensitivität wohl am unteren Rand des vom IPCC genannten weiten Spektrums.
3. Is climate change bad?
Ja und nein. Einige Gegenden verlieren, andere profitieren.
4. Can we do anything about it?
Ja und nein. Wir können die CO2-Emissionen senken, um die moderate Erwärmung zu bremsen. Aber dies muss man nicht panikartig tun, ohne Rücksicht auf Verluste. Den natürlichen Klimawandel können wir nicht aufhalten. Bei der Unterscheidung der anthropogenen und natürlichen Komponenten müssen wir noch besser werden. Die Attribution steckt noch in den Kinderschuhen. Leider.
5. Is it worth doing anything about?
Ja, siehe Frage 4.
Sahagians eigene Antworten sind zum Teil bedenklich. In der Antwort zu Frage 2 scheint er doch tatsächich die gesamte Erwärmung der letzten 150 Jahre dem CO2 und anderen anthropogenen Faktoren zuzuschieben. Das steht nicht einmal im IPCC-Bericht in dieser Art und Weise, die bedeutende natürliche Anteile sieht. In der Antwort zu Frage 3 fehlt die Beobachtung, dass kalte Zeiten stets Probleme für Zivilisationen brachten, während Warmphasen oft mit Vorteilen einhergingen. Ein wirklich schwaches Eos-Editorial.