Unerwartetes Resultat einer ETH-Studie: US-Festland nahm trotz Dürre Kohlenstoff auf

Es ist schön, dass sich die Klimaaktivisten auch einmal selber auf die Schippe nehmen können. Ein schönes Beispiel am 23. Apeil 2016 im Klimaretter-Blog:

Grüner fliegen
[…] Wer benutzt im Münchner Rathaus wie oft das böse Flugzeug? Vielleicht sogar erster Klasse wie einst der „Protz“-Bischof Tebartz van Elst? Wer ist der größte Öko- und Klimaschädling am Marienplatz? Die Antwort ist einerseits überraschend, anderseits aber auch nicht: Es sind die Grünen. Sie fliegen mit Abstand am häufigsten, viel öfter als die Mitglieder der anderen Fraktionen. 23 Flüge gingen laut SZ 2014 auf das Konto der Öko-Stadträte, die Mitglieder der fast doppelt so großen SPD-Fraktion gingen nur halb so oft in die Luft, die CSU noch weniger.

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Lesenswerter Artikel von Peter Heller am 2. Mai 2016 im ScienceSkepticalBlog:

Als ich Schellis Buch bekam

Zwei Dinge habe ich gelernt, als ich letzte Woche Schellis Buch bekam. Einerseits weiß ich jetzt, wie man ihn dazu bekommt, eine Einladung auch anzunehmen. Und andererseits ist mir nun endlich klar, warum man Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber überhaupt einlädt.

Wie Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok in seiner Laudatio erläuterte, ist Schelli ein vielbeschäftigter Mann. Der um den ganzen Erdball jettet und deswegen nie die Zeit hatte, diverse örtliche Vereine, Verbände und Initiativen trotz intensiven Nachfragens mit seiner Anwesenheit zu beehren. Aber der Begriff „Laudatio“ deutet schon auf den Trick hin, den man letztlich erfolgreich anwendete. Man verleihe dem Leiter des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung einfach einen Preis. Dann kommt er garantiert. Und wenn es nur der „enercity-Energie-Effizienzpreis für Norddeutschland 2016 in der Kategorie Wissenschaft“ ist. „Enercity“ – das sind schlicht die Stadtwerke Hannover, deren Preis tatsächlich genau so heißt und auch genau so geschrieben wird. Geehrt wurden übrigens eigentlich zwei Unternehmen – ein großes und ein kleines – für durchaus handfeste technische Innovationen. Logisch wäre nun gewesen, in der Kategorie Wissenschaft einen Forscher aus den zahlreichen ortsansässigen ingenieurtechnischen Fakultäten auszuzeichnen. Würdige Arbeiten aus Bereichen wie Maschinenbau oder Antriebstechnik hätte es genug gegeben. Welche Beiträge aber Schellnhuber zur Verbesserung der Energieeffizienz leistete, blieb den Rest der Veranstaltung über unklar.

Stattdessen bezeichnete ihn die neue Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke, Susanna Zapreva, in ihrer Begrüßungsrede als Nobelpreisträger.

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Die ETH Zürich berichtete am 25. April 2016 über ein gänzlich unerwartetes Resultat:

Festland nahm trotz Dürre Kohlenstoff auf
Forscher zeigen auf: Der warme Frühling 2012 in den USA sorgte dafür, dass Pflanzen mehr Kohlenstoff aufnahmen und so die Verluste der darauf folgenden Dürre während des Sommers kompensierten.

Das Frühjahr 2012 war in den USA das wärmste seit Beginn der Messaufzeichnungen. Nahtlos schloss ein Sommer an, der trockener und heisser war als alle anderen Sommer seit den 1930er Jahren, einer Zeit, die als «Dust Bowl» in die Geschichtsbücher einging. Unter Dürre und Hitze litt 2012 nahezu das ganze Festland der USA.

Klimaforscherinnen befürchteten, dass diese Wetterkapriole vor vier Jahren das Festland der USA wegen der Sommerdürre in eine Kohlenstoff-Quelle verwandelten, wie dies in Europa während des Hitzesommers 2003 der Fall war. In einem normalen Jahr nehmen Ökosysteme mehr Kohlenstoff aus der Luft auf als dass sie abgeben. Sie sind deshalb eine Senke – was für das Weltklima wichtig ist. Das hat mit den Pflanzen zu tun, die bei der Fotosynthese Kohlendioxid (CO2) für ihr Wachstum aufnehmen und in Form von Biomasse sowie im Boden speichern. Ökosysteme kompensieren dadurch ein Drittel des vom Menschen verursachten CO2-Ausstosses.

Eine Gruppe von Forschenden aus den USA, Australien, den Niederlanden und von der ETH Zürich zeigen nun, dass das Festland der USA 2012 trotz der Dürre eine Kohlenstoffsenke blieb. Die Studie wurde soeben in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.

Die Forschenden fanden heraus, dass der warme Frühling Bäume, Gräser und Nutzpflanzen früher spriessen und wachsen liess. Dadurch nahmen die Ökosysteme aus der Luft mehr Kohlenstoff auf als in einem «normalen» Frühling.

Während der anschliessenden Dürre hingegen nahmen die Ökosysteme weniger Kohlenstoff auf als üblich, da die Pflanzen wegen der Trockenheit und der Hitze nicht mehr wuchsen. Dennoch blieb die Kohlenstoff-Bilanz unter dem Strich positiv. «Das Plus an aufgenommenem Kohlenstoff im warmen Frühjahr kompensierte das Minus in der Aufnahme während der Dürre», sagt ETH-Forscher Sebastian Wolf, der die Studie geleitet hat.

Grasländer geben bei Dürre CO2 ab

Über das gesamte Festland betrachtet, entpuppten sich die grossflächigen Wälder der Appalachen als besonders effektive Kohlenstoffsenken. Diese nahmen insbesondere im Frühling viel zusätzlichen Kohlenstoff auf und blieben während den Sommermonaten von starken Dürre-Effekten verschont. Die Grasländer des Mittleren Westens hingegen nahmen zwar im warmen Frühling ebenfalls mehr Kohlenstoff auf, jedoch deutlich weniger während der Sommerdürre, nachdem die Vegetation verdorrt war.

Zudem wurden die Dürre und Hitze im Sommer 2012 in den USA wahrscheinlich durch eine Rückkopplung des warmen Frühlings verstärkt, wie die Wissenschaftler herausfanden: da die Pflanzen zeitiger wuchsen, verbrauchten sie auch früher im Jahr die Wasserreserven im Boden. Dies machte die Ökosysteme im Sommer anfälliger für die Trockenheit. Und weil das Wasser fehlte, mussten die Pflanzen ihre Spaltöffnungen zeitiger schliessen.

Solange Pflanzen genügend Wasser haben, halten sie die Spaltöffnungen auf ihren Blättern offen, um mit der Luft CO2, Wasserdampf oder Sauerstoff auszutauschen. Sobald es an Wasser mangelt, schliessen Pflanzen die Spaltöffnungen. Dadurch verdunstet auch weniger Wasserdampf und der kühlende Effekt durch die Verdunstung bleibt aus. So verstärkt sich die Hitze und damit auch der Stress für die Pflanzen.

Einmalige Kombination von Messdaten

Für ihre Auswertung kombinierten Wolf und Kollegen verschiedene Daten. So flossen Messungen von Umweltfaktoren an 22 Standorten in den USA in die Studie ein. In diesen Ökosystemen massen die Forscher mit speziellen Messtürmen auf standardisierte Weise und kontinuierlich während mindestens fünf Jahren mehrere Umweltparameter, wie Temperatur, Bodenfeuchte, Niederschlag sowie die Kohlendioxid- und Wasserflüsse zwischen den Ökosystemen und der Atmosphäre.

Mit Messungen der Satellitenplattform MODIS konnten die Wissenschaftler ausserdem die CO2-Aufnahme der Pflanzendecke über die gesamten USA bestimmen. Zusätzlich wurden Messungen des CO2-Gehalts von bis zu 300 Meter hohen Türmen mit Modellen kombiniert, um die CO2-Aufnahme aus Sicht der Atmosphäre abzuschätzen.

Dank einer geschickten Kombination dieser verschiedenen Daten konnten die Forscher schliesslich den Kohlenstofffluss des gesamten Festlands der USA während dem Jahr 2012 berechnen.