Das von der Merkel-Regierung mit Fördermitteln überhäufte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist ein verlässlicher Produzent von Klimaalarm. Allmonatlich wird per Pressemitteilung ein neuer klimatischer Weltuntergang vermeldet. Einem festen Schema folgend, greift dann die kooperierende Presse das Szenario jeweils auf und verbreitet es in der Bevölkerung. Nach dem medialen Paukenschlag herrscht dann in der Regel etliche Monate Ruhe, bis Forscher anderer Institutionen die PIK-Behauptungen überprüft haben. Erschreckenderweise scheitern die unabhängigen Kollegen dann meist bei dem Versuch, die PIK-Horrorszenarien zu verifizieren. Die Presse interessiert sich für die Fehlschläge jedoch herzlich wenig und schweigt eisern zur Kritik aus der Fachwelt. Zu dem Zeitpunkt berichtet man lieber bereits über den nächsten PIK-Klimaalarm. Ein teuflisches Muster, das einen an der Unabhängigkeit vieler Medien zweifeln lässt.
Am 27. Juni 2016 war es wieder soweit. In den Geophysical Research Letters berichtete ein Forscherteam um Daniel Kennedy, dass blockierte Wetterlagen im Zuge des Klimawandels vermutlich seltener werden. Sie haben richtig gelesen: WENIGER, nicht HÄUFIGER. Noch 2014 hatte ein PIK-Team unter Beteiligung von Stefan Rahmstorf und Hans-Joachim Schellnhuber das glatte Gegenteil behauptet. In einer Pressemitteilung hatte das PIK behauptet:
Mehr Wetterextreme durch Aufschaukeln riesiger Wellen in der Atmosphäre
In den letzten zehn Jahren hat die Zahl der Wetterextreme im Sommer – wie etwa die Rekord-Hitzewelle 2010 in Osteuropa, die mit Ernteeinbußen und verheerenden Waldbränden um Moskau einherging – ein außergewöhnliches Maß erreicht. Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung kann eine graduelle Zunahme solcher Hitzewellen erklären, die beobachtete extreme Stärke und Dauer einiger dieser Ereignisse sind jedoch nicht so leicht zu erklären. Sie werden mit einem neu entdeckten Mechanismus in Verbindung gebracht: dem Aufschaukeln riesiger Wellen in der Atmosphäre. Eine neue Datenanalyse zeigt jetzt, dass solche Resonanzen in den gigantischen, die Nordhalbkugel umkreisenden Luftströmen tatsächlich häufiger werden. „Uns hat erstaunt, in welchem Maß schwere Extremereignisse zugenommen haben“, sagt Dim Coumou, Leitautor der Studie von einem Wissenschaftlerteam des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). „Durch die Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger erwärmen wir natürlich die Atmosphäre, dennoch schien uns die Zunahme verheerender Hitzewellen in Regionen wie Europa oder den USA unverhältnismäßig“. Ein Grund dafür könnten Veränderungen in den Zirkulationsmustern der Luftströme in der Atmosphäre sein. […] „Dahinter steht ein subtiler Resonanzmechanismus, der Wellen in den mittleren Breiten festhält und sie deutlich verstärkt“, sagt Stefan Rahmstorf, Mitautor der in den Proceedings of the US National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlichten Studie. Die neue Studie zeigt, dass sich in der Atmosphäre unter bestimmten Resonanzbedingungen ungewöhnlich langsam wandernde Wellen von großer Stärke bilden, die dann zu Extremwetter am Boden führen. Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass solche Resonanzereignisse häufiger geworden sind: Seit dem Jahr 2000 sind sie fast doppelt so oft aufgetreten wie zuvor. „Bislang gab es keine klaren Belege für tatsächliche Veränderungen der planetarischen Wellen. Da wir wussten, nach welchen Mustern wir suchen müssen, konnten wir jetzt starke Belege für eine Zunahme dieser Resonanzereignisse finden.“
Nun also kam das jähe Aus für die schöne Theorie. Wollen wir wetten, dass sich keine Zeitung, kein Sender kein Aktivist für den korrigierten Zusammenhang interessieren wird? Im Folgenden der Abstract der neuen Studie von Kennedy und Kollegen:
The response of high-impact blocking weather systems to climate change
Mid-latitude weather and climate are dominated by the jet streams and associated eastward-moving storm systems. Occasionally, however, these are blocked by persistent anticyclonic regimes known as blocking. Climate models generally predict a small decline in blocking frequency under anthropogenic climate change. However, confidence in these predictions is undermined by, among other things, a lack of understanding of the physical mechanisms underlying the change. Here we analyze blocking (mostly in the Euro-Atlantic sector) in a set of sensitivity experiments to determine the effect of different parts of the surface global warming pattern. We also analyze projected changes in the impacts of blocking such as temperature extremes. The results show that enhanced warming both in the tropics and over the Arctic act to strengthen the projected decline in blocking. The tropical changes are more important for the uncertainty in projected blocking changes, though the Arctic also affects the temperature anomalies during blocking.
Weitere PIK-Fehlschläge in der Übersicht:
- Klimawandel als angebliche Fluchtursache: Deutsches Klimakonsortium pfeift Rahmstorf zurück: Klimawandel ist nur ein Treiber von vielen im Syrienkonflikt
- Kältewellen: Hochkurios: Stefan Rahmstorf interpretiert verheerende Kältewelle an der US-Ostküste als Folge der Klimaerwärmung
- Meeresspiegelanstieg: Neue Studie der Durham University verweist Rahmstorfs Sintflutszenarien für North Carolina in das Reich der Fabeln, Fachkollegen erheben Einspruch gegen alarmistischen Meeresspiegel-Artikel von Stefan Rahmstorf in den Quaternary Science Reviews und Fachzeitschrift ‘Climate of the Past’ lehnt Meeresspiegel-Manuskript von Rahmstorf-Gruppe ab: Gutachter finden fundamentale Fehler in der Methodik
- Golfstrom: Golfstrom bleibt laut neuen Messdaten stabil: Stefan Rahmstorfs Modell beginnt zu wackeln
- Antarktischer Eisschild: Der antarktische Geist aus der Flasche: PIK-Artikel zur Eisschmelze in der Ostantarktis enttäuscht mit schwacher Meeresspiegelanstiegsrate
- Arktisches Meereis: Studie der Colorado State University widerspricht dem PIK: Arktischer Meereisschwund führt nicht zu mehr Extremwetter
- Monsun: Neue PIK-Studie sagt Monsunstörung vorher: Zeit für einen Faktencheck
- Überschwemmungen: Ist der Klimawandel Schuld an den Balkan-Überschwemmungen 2014? PIK ignoriert natürliche Variabilität der Extremniederschläge
Eine erschreckende Serie von klimawissenschaftlichen Pleiten, Pech und Pannen. Die politischen Entscheidungsträger haben zum Glück umgehend reagiert. Sie finanzierten dem PIK kurzerhand einen 20 Millionen Euro teuren Forschungsneubau sowie einen 4,4 Millionen Euro Superrechner. Belohnung für ausgezeichnete Qualitätsarbeit. Weiter so!
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Videotipp: Prof. Dr. Leisenberg sprach in einem Predigtvortrag 2015 über „Gott und die Welt“ oder anders gesagt „Wissenschaft und Gott“. Im dritten Teil, etwa bei Minute 16, erläutert er einen Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Wolken bzw. Klima. Hat Svensmark aus der Bibel abgeschrieben? Sehenswert.
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Jetzt zu einem Thema, das nur am Rande mit dem Klimawandel zu tun hat. Auf 3SAT lief am 7. Juni 2016 der Dokumentarfilm
Sandraub – Das Ende der Strände
Am Ende des 21. Jahrhunderts werden Strände Vergangenheit sein. Denn Sand ist ein begehrter Rohstoff. Der packende Dokumentarfilm von Denis Delestrac zeigt Schauplätze des Sandabbaus rund um den Globus und deckt auf: Wie beim Erdöl sorgt auch der Raubbau am Sand für Kriege zwischen den Nationen und für Umweltkatastrophen.Weiterlesen in der Filmbeschreibung auf 3sat.de.
Kernaussage: Tatsächlich schrumpfen praktisch alle Strände des Planeten in immer schnellerem Tempo! Gründe sind:
- Hohlformen im Meeresboden durch Sandraub, die durch die Strömung und Wellengang mit Strandsand aufgefüllt werden
- Bauwerke (Ferienzentren, Uferbefestigungen), die eine jahreszeitliche Verlegung der Strände unterbinden und bei starkem Wellengang zu Sandausspülungen führen
- Staudämme, die den natürlichen Sandeintrag durch Flüsse ins Meer unterbinden
Beispiele aus dem Bericht:
- In Singapur gibt es einen geduldeten Sand-Schwarzhandel
- Australien ist ein großer Sandexporteur
- In Indonesien sind bereits 25 Inseln wegen Sandabbau verschwunden
- Auf den Malediven sind wegen des Baubooms in Malé „Sandfischer“ unterwegs. Dutzende von Inseln wurden wegen Verschwinden der Strände bereits aufgegeben.
Wenn wir uns noch mal die Senegal-Geschichte („Um Antwort wird gebeten: Frontal21 und der Klimwandel im Senegal„) vergegenwärtigen, stellen sich spontan folgende Fragen:
- Hat es in dort den letzten Jahren vermehrt Hotelbauten in Strandnähe gegeben (Strandsand zum Bauen und Befestigung der Uferlinie)?
- Wie verläuft der küstennahe Sandtransport im südlichen Senegal? In diesem Bereich trennt sich der Guineastrom vom Nordäquatorialstrom, Fließrichtung ist Süden.
- Haben die Staustufen Diama und Manantiali des Sambesi vielleicht eine Auswirkung auf das Küstennahe Sandangebot südlich von Dakar?
Abschlussfrage: Werden solche selbstgemachten „Klimafolgen“ dann vielleicht auch aus dem Internationalen Klimafonds von 100 Milliarden Dollar jährlich ausgeglichen, der von den Industrieländern bezahlt wird?