An: Chefredaktion Potsdamer Neueste Nachrichten
Von: Sebastian Lüning
Gesendet: 26.12.2015
Sehr geehrte Redaktion,
Am 14.9.2015 brachten Sie einen Beitrag von Jan Kixmüller mit einer Warnung vor einer dramatischen Eisschmelze in der Antarktis und einem damit verbundenen starken Meeresspiegelanstieg.
http://www.pnn.de/campus/1005644/
Das Szenario spiegelt vor allem die Sichtweise des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung wieder. Nun ist das Meinungsspektrum in der Fachwelt jedoch deutlich breiter. In den letzten Monaten sind gleich mehrere Publikationen erschienen, die einer solchen dramatischen Eisschmelze am Südpol deutlich widersprechen. Ich habe mich gewundert, dass Sie über diese Studien nicht berichtet haben:
- http://www.nasa.gov/feature/goddard/nasa-study-mass-gains-of-antarctic-ice-sheet-greater-than-losses
- https://www.bas.ac.uk/media-post/news-story-sea-level-rise-from-antarctic-collapse/
- https://www.mcgill.ca/newsroom/channels/news/geophysics-could-slow-antarctic-ice-retreat-256655
- https://www.bas.ac.uk/media-post/press-release-west-antarctica-snow-accumulation/
- http://www.upenn.edu/pennnews/news/east-antarctic-ice-sheet-stayed-frozen-during-ancient-warming-penn-team-reports
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir die Auswahlkriterien Ihrer Artikel zum Klimawandel näher erläutern könnten. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass vor allem dramatisierende Klimastudien den Weg in Ihre Zeitung schaffen. Täuscht mein Eindruck?
Ich würde Ihre Antwort gerne im Blog kaltesonne.de bekanntgeben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. habil. Sebastian Lüning