An: TU Darmstadt, Pressestelle
Von: Sebastian Lüning
Gesendet: 31.3.2015
Antwort: Bislang keine
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mit Interesse las ich am 5.3.2015 Ihre Pressemitteilung „Klimawandel unter Satellitenbeobachtung“.http://www.tu-darmstadt.de/vorbeischauen/aktuell/archiv_2/2015/einzelansicht_115648.de.jsp
Darin schreiben Sie unter anderem:
Seit 1993 steigt der Meeresspiegel durchschnittlich um 3,1 Millimeter pro Jahr. Langzeitmessungen seit Anfang des 20. Jahrhunderts belegen zudem eine deutliche Beschleunigung des Anstiegs. […] Mit einem Anstieg des mittleren Meeresspiegels um jährlich etwa 3,1 Millimeter seit 1993 ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zu vorherigen Messungen festzustellen, die einen Anstieg um etwa ein bis zwei Millimeter pro Jahr belegen.
Ich finde die behauptete Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs nicht plausibel. Sie vergleichen hier sozusagen “Äpfel mit Birnen”, nämlich Küstenpegelmessungen aus der Vorsatellitenzeit mit Satellitendaten seit 1993. Dies ist bedenklich, da Satellitendaten unter Zuhilfenahme von Korrekturfaktoren errechnet werden, während Küstenpegelmessungen Direktmessungen darstellen. Es wäre schon ein großer Zufall, dass die Beschleunigung just in dem Moment einsetzte, als die Satellitenmessungen begannen. Zudem scheinen die weitergeführten Pegelmessungen (“Äpfel-mit-Äpfeln”) im Allgemeinen keine Beschleunigung zu zeigen.
Es wäre schön, wenn Sie mir unter Berücksichtigung der erwähnten Einschränkungen erläutern könnten, wie Sie auf eine Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs kommen. Ich würde Ihre Antwort gerne im Blog www.kaltesonne.de bekanntgeben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. habil. Sebastian Lüning
P.S. Eine nähere Ausführung mit Literaturangaben und Datenkurven können Sie hier finden:
http://www.kaltesonne.de/nachtragliche-korrekturen-der-satelliten-meeresspiegeldaten-was-nicht-passt-wird-passend-gemacht/