So ein bisschen hatten wir uns auf die globale Erwärmung eigentlich schon gefreut. Die Experten hatten uns ernsthaft Hoffnung gemacht, dass die harten Winter nun langsam seltener werden. Michael Krüger schreibt dazu auf Readers Edition:
Eigentlich, ja eigentlich sollten solche Extremwetterlagen mit Frost und Schnee infolge des fortschreitenden Klimawandels immer seltener werden. Noch im Jahr 2000 verkündetet der Klimaforscher Mojib Latif im Spiegel: “Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben”. Und nun das, ein Schneerekord und das schon im Oktober.
Mit einem beeindruckenden Fanfarenstoß meldete sich der Winter jetzt etwas verfrüht aus seiner wohlverdienten Sommerpause zurück. Schneerekorde in Ostdeutschland, klirrende Minusgrade in Norddeutschland und ein historischer Wintereinbruch in Süddeutschland. Die Main Post berichtete hierzu am 27. Oktober 2012:
Solch ein Wetter-Phänomen hat die Region Mainfranken seit Jahrzehnten nicht erlebt: Schnee im Oktober. Vor gut einer Woche saßen die Menschen in Würzburg, Schweinfurt oder Bad Kissingen noch mit T-Shirts und Shorts in den Straßencafés und genossen den fränkischen Spätsommer, nur wenige Tage später schickt der Winter einen ersten frostigen Gruß. Innerhalb von acht Tagen stürzten die Temperaturen um nahezu 25 Grad in die Tiefe und unter den Gefrierpunkt. „Das ist ein richtiger Wintereinbruch. So etwas kommt vielleicht alle 30 bis 40 Jahre vor“, sagte Diplom-Meteorloge Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach, „das erlebt man nur ein- oder zweimal im Leben“. Letztmals, so der Experte, muss es Anfang der 70er Jahre in der Region Würzburg um diese Jahreszeit eine geschlossene Schneedecke gegeben haben.
Man erinnere sich: In den 1970er Jahren machte man sich große Sorgen über eine neu heranrückende Eiszeit. Die Temperaturen sanken damals schneller als je zuvor in den vergangenen 1000 Jahren, berichtete der Spiegel 1974 (siehe notrickszone). Auch damals war übrigens die Sonnenaktivität im Keller. Zudem drückten die Ozeanzyklen die Temperaturen nach unten, genau wie heute…
Nüchtern betrachtet, passt der frühe Wintereinbruch in Deutschland und die Serie der Kältewinter in den letzten Jahren nicht so richtig mit der angekündigten katastrophalen Klimaerwärmung zusammen. Das haben natürlich auch die kalt überrumpelten Klimawissenschaftler bemerkt und haben sich mittlerweile eine wissenschaftliche Hilfshypothese zurechtgelegt. Das ist doch ganz einfach, sagen sie. Weil das arktische Meereis schrumpft, verändern sich die atmosphärischen Zirkulationsmuster und es strömt mehr Kälte nach Europa. Ok, nette Idee. Kann man glauben oder auch nicht. Nur schade, dass das Modell erst nach der Kältewinterserie kam und nicht vorher. Wenn die Winter in Mitteleuropa jetzt kälter werden, ist die Klimakatastrophe Schuld. Und wenn die Winter wärmer werden sollten, dann greift natürlich wieder das klassische globale Erwärmungsmodell, und wieder ist die Klimakatastrophe Schuld. Eine sehr komfortable Situation. Das erinnert so ein bisschen an:
Regel eins: Ich habe immer recht.
Regel zwei: Falls dies einmal nicht der Fall sein sollte, wird automatisch Regel eins wirksam.
Claus Kleber unterstützt diesen Argumentationsansatz mit ganzen Kräften und verkaufte am 27.10.2012 seinen Zuschauern im Heute Journal die genannte fragwürdige Hilfshypothese als gesichertes Wissen (siehe auch Beitrag auf EIKE):
Man muss Wetter und Klima natürlich voneinander trennen. Trotzdem sollten wir uns kurz an den ziemlich bescheidenen Sommer 2012 erinnern. Mitte August 2012 schrieb Dominik Jung von www.wetter.net in der Leipziger Volkszeitung, dass der deutsche Sommer bis dahin etwa 0,2 Grad kälter war als die langjährigen Werte der Jahre 1981 bis 2010. In der Bildzeitung sagte Jung am 22. Juli 2012: