Erwärmung der Arktis unterscheidet sich kaum vom natürlichen Rauschen

Eine der großen Fragen in den Klimawissenschaften ist  die Unterscheidung von natürlichen und menschengemachten Anteilen in den beobachteten Klimatrends. Ab wann kann man eine Erwärmung dem Menschen eigentlich mit großer Sicherheit anlasten und wann ist es noch die natürliche klimatische Dynamik? Abgesehen von längerfristigen Schwankungen der Sonnenaktivität, ist das Klimasystem auch ohne äußere Taktgeber ständig in Bewegung. … weiter lesen

Klimatisch für Anfänger: Eine neue Lektion aus der Süddeutschen Zeitung

Vor kurzem stellten wir an dieser Stelle die erst wenige Jahrzehnte alte Sprache „Klimatisch“ vor (siehe unseren Blogbeitrag „Josh’s Klimakunst: Können Sie “Klimatisch”?„).  Am 23. Januar 2013 erschien nun in der Süddeutschen Zeitung ein bemerkenswerter, durchweg auf Klimatisch verfasster Text, den wir sehr gerne hier als geeignete Sprachlektion einführen wollen. Der Titel des besagten Aufsatzes lautet „Erderwärmung mit Pause?“, … weiter lesen

Sag‘ mir wo die Wärme ist, wo ist sie nur geblieben?

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Die globale Jahresmitteltemperatur des Jahres 2012 nach dem Modell des Goddard Institute for Space Studies (GISS) steht nun fest: Die Anomalie beträgt +0,56 Grad Celsius. Ein Blick auf die letzten 30 Jahre (das ist ein klimarelevanter Zeitraum) offenbart den längeren  Stillstand der globalen Temperaturen.

Das Bild zeigt die Temperaturanomalie (in hundertstel Grad) über die Jahre 1983-2012.

 

Das wirbelt nun auch Staub in den Medien auf, der „Spiegel“  ist nachdenklich geworden und berichtet über rätselnde Forscher. Vielleicht können wir bei der Suche nach der Lösung ein wenig helfen? Der 5-jährige gleitende Mittelwert ist seit 2002, ein Jahrzehnt  lang bereits, flach. Ein signifikanter Anstieg ist schon seit 1997 nicht auszumachen, 16 Jahre lang. Der Chef der Behörde, James Hansen (siehe auch unseren Blogbeitrag „Wer ist James Hansen?„),  veröffentlichte zeitgleich zur Publizierung der Temperaturdaten ein höchst aufschlussreiches Papier (Hansen et al. 2013, pdf). Darin konstatiert er den Stillstand der Temperaturen und führt das u.a. auf das Wirken natürlicher Variabilität zurück.  Der globale Wärmeinhalt der oberen 700 m zeigt ebenfalls ein Abflachen, besonders seit 2004:

 

Also – wird argumentiert – muss die Wärme seit Beginn des Jahrtausends in die Tiefsee, in Tiefen bis 2000 m hinab transportiert worden sein. Von dort haben wir kaum Messdaten. Das Ganze erscheint daher reichlich vage und ungenau. Trotzdem wollen wir uns kurz dafür etwas genauer interessieren. Frage: Wo genau soll das alles passieren? Ein Blick auf den ozeanischen Wärmeinhalt (bis 700 m Tiefe) der Südhalbkugel:

 

 

Da ist der Trend ungebrochen. Auf der Südhalbkugel gibt es keine Trendänderung seit 1990. Dann also vielleicht auf der Nordhalbkugel:

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