In unserem Buch „Die kalte Sonne“ hatten wir noch die vage Hoffnung, dass der Weltklimarat in seinem derzeit entstehenden, neuen Bericht seinen Irrtum bemerken würde und die vielen klaren Hinweise auf eine aktivere Rolle der Sonne im Klimageschehen honorieren könnte. Auf Seite 161 schrieben wir: „Wie wahrscheinlich ist es, dass im 5. Klimazustandsbericht des IPCC zu lesen sein wird: Tut uns leid, wir haben uns 2007 wohl mit der Sonne ein bisschen geirrt. Da steckt wohl doch mehr dahinter, als wir damals gedacht hatten?“ Tja, nun ist es vorzeitig ans Licht gekommen, was der IPCC mit der Sonne wirklich vorhat. Anstatt sie endlich in angemessener Weise in die Klimamodelle einzubauen, will der Weltklimarat die Sonne nun sogar offenbar noch weiter beschneiden. Bereits im Klimabericht von 2007 war das CO2 14 mal klimawirksamer als die Sonne. Das ging dem IPCC aber wohl noch nicht weit genug. Im First Order Draft des gerade neu entstehenden Berichts geht die Demütigung weiter, und das CO2 wird nun offenbar bereits 40 mal so stark wie der Einfluss der Sonne angesetzt, gemäß dem sogenannten Strahlungsantrieb. Dies berichtete jedenfalls jetzt ein Gutachter, der das neue IPCC-Manuskript bereits in einer ersten Version prüfen konnte.
In seinem äußerst kritischen Gutachten, bemängelt Alec Rawls, dass der Weltklimarat trotz überwältigender Hinweise auf eine signifikante historische Klimawirkung der Sonne, diese auch im neuen Bericht nahezu komplett ignoriert. Wie wir ebenfalls in unserem Buch „Die kalte Sonne“ ausführlich darlegen, fällt der Temperaturanstieg der letzten 150 Jahre sowohl mit einer Zunahme des CO2 als auch einer signifikanten Steigerung der Sonnenaktivität und des Sonnenmagnetfeldes zusammen. Rein statistisch wären damit sowohl CO2 also auch die Sonne Kandidaten für den Antrieb der Erwärmung. Der Blick zurück in 10.000 Jahre der vorindustriellen Zeit zeigt, dass Sonne und Temperatur stets miteinander gekoppelt waren und Temperaturveränderungen in ähnlicher Höhe stattfanden wie in den letzten 150 Jahren, nämlich etwa 1 °C. Rawls argumentiert nun korrekterweise in seinem Gutachten, dass der Weltklimarat aufgrund dieser empirisch deutlichen Hinweise auf die Klimawirkung der Sonne eher die klimatische Bedeutung des CO2 hinterfragen sollte. Dies tut der IPCC jedoch nicht. Rawls identifiziert dies als einen klassischen Fehler, der in der Statistikwissenschaft unter dem Fachbegriff „Versäumte Variablen“ (omitted variable bias, OVB) läuft: Immer wenn eine wichtige Variable in einer statistischen Analyse versehentlich oder absichtlich weggelassen wird, geht der von ihr eigentlich verursachte Effekt auf die in der Analyse verbliebenen Variablen über. Im Fall des IPCC bedeutet dies, dass der entsprechende Erwärmungsbetrag der letzten 150 Jahre, den wohl eigentlich die Sonne verursacht hatte, zusätzlich fälschlicherweise dem CO2 zugeschlagen wurde. Der ‚Omitted Variable Bias‘ ist ein gängiger Fehler, der in vielen statistischen Analysen auftritt und nun wohl auch bereits mehrfach dem Weltklimarat unterlaufen ist.
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