Die vom Weltklimarat weitgehend ignorierten natürlichen Klimaschwankungen haben sich mit einem lauten Trompetenstoß wieder in Erinnerung gerufen. Ein Forscherteam aus den USA, Frankreich und den Niederlanden veröffentlichte jetzt in der angesehenen und begutachteten Fachzeitschrift Paleoceanography Ergebnisse zu einem Bohrkern, den sie vor der Küste von Cape Hatteras in North Carolina in einer Wassertiefe von 620 m aus dem Meeresboden zogen. Der untersuchte geologische Schichtenstapel wurde während der letzten 10.000 Jahre abgelagert. Anhand von Isotopenstudien an Schalen von Einzellern (sogenannten Foraminiferen) konnten die Wissenschaftler um Caroline Cléroux vom Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University in Palisades, New York, die Temperaturgeschichte vor Cape Hatteras detailliert rekonstruieren. Sie fanden, dass die Temperaturen in den vergangenen 10.000 Jahren rhythmisch um einige Grad Celsius im Takte eines deutlich erkennbaren 1000-Jahres-Zyklus schwankten. Der Vergleich mit der Sonnenaktivitätsentwicklung im gleichen Zeitraum ergab eine beeindruckende Synchronität zwischen den beiden Größen. Der solare 1000-Jahres-Zyklus ist ein Grundzyklus der schwankenden Sonnenaktivität und wurde von Abreu et al. (2010) „Eddy-Zyklus“ benannt.
Die neuen Forschungsergebnisse unterstreichen noch einmal deutlich, dass die letzten Jahrtausende durch eine charakteristische natürliche Temperatur-Zyklik geprägt sind, welche durch Schwankungen in der Sonnenaktivität gesteuert sind (siehe S. 68-75 in „Die kalte Sonne“). Die logische Fortschreibung dieses natürlichen Zyklus in die heutige Zeit zeigt, dass ein bedeutender Teil der Erwärmung der letzten 150 Jahre auf die zeitgleich erstarkende Sonne zurückzuführen sein muss. Sicher nicht ganz zufällig gehörten die letzten Jahrzehnte zu den solar aktivsten Zeiten der vergangenen 10.000 Jahre.
weiter lesenBestätigung des natürlichen 1000-Jahres-Klimazyklus in aktueller Atlantik-Studie