Japanische Wissenschaftler des Nationalen Astronomischen Observatoriums und der Riken Forschungsverinigung sagen eine Phase reduzierter Sonnenaktivität voraus, die mit einem Temperaturabfall verbunden sein könnte. Die Forscher erklärten am 19. April 2012 dass die aktuelle Sonnenflecken-Aktivität einer 70-Jahre-andauernden Phase im 17. Jahrhundert ähnele, als die Themse zufror und die Kirschblüte in Kyoto später als üblich auftrat. Während dieser Zeit, die auch als Maunder Minimum bekannt ist, waren die Temperaturen etwa 2,5°C tiefer als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Wissenschaftler fanden zudem ungewöhnliche magnetische Veränderungen auf der Sonne. Normalerweise wechselt das solare Magnetfeld alle 11 Jahre seine Polarität. So wurde im Jahr 2001 der magnetische Nordpol der Sonne zum magnetischen Südpol. Zuvor hatten Forscher angenommen, dass der nächste Polwechsel im Mai 2013 stattfinden sollte. Jedoch fand nun der Satellit Hinode dass der Nordpol der Sonne bereits jetzt, ein Jahr zu früh, den Wechsel eingeleitet hat, sagen die japanischen Wissenschaftler. Der Südpol hingegen blieb noch stabil. Falls sich dieser Trend fortsetzt, könnte der Nordpol bereits im Mai 2012 seine Umpolung vollendet haben, was dann eine magnetische Vierpol-Struktur in der Sonne erzeugen würde, mit zwei neuen Polen in der Nähe des Sonnenäquators.
Originalbericht: Asahi Shimbun
Weitere Berichte: GWPF, WUWT, Ice Age Now, Daily Yomiuri
In einer anderen Studie stellte Jeffrey Love vom US-Amerikanischen Geologischen Dienst USGS zusammen mit Kollegen fest, dass sich die geomagnetischen Zyklen des Erdmagnetfeldes ebenfalls in ungewöhnlicher Weise verändert haben. Normal wären Zyklen von 27 und 13,5 Jahren, wobei jedoch in der solaren Minimumsphase 2006-2010 Perioden mit einer Länge von 6,7 und 9 Jahren gemessen wurden. Auch diese Beobachtungen weisen auf eine bevorstehende solare Aktivitätspause hin. Die Arbeit erschien dieses Jahr in den Geophysical Research Letters. (Siehe auch Bericht auf WUWZ).
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