Erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit? Dort lernten wir einst die verschiedenen Moortypen. Zum einen gibt es da das Niedermoor, welches in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel entsteht. Die Nässe wird hier also von unten zugeführt. Das Gegenstück hierzu ist das Hochmoor, dessen Nässe von oben, also den Niederschlägen stammt. Dieser Moortyp eignet sich besonders gut, um Schwankungen der Regenmengen in der Vergangenheit zu rekonstruieren, ist also bei Klimawissenschaftlern besonders beliebt.
Ein britisch-kanadisches Forscherteam um Graeme Swindles von der University of Leeds hat sich nun zwei Hochmoore in Nordirland vorgeknöpft, um die Veränderungen der Niederschläge für die vergangenen 4500 Jahre nachzuvollziehen. Die Gruppe veröffentlichte ihre Ergebnisse im April 2012 in den Quaternary Science Reviews. Hierbei verfolgten die Wissenschaftler eine ganz bestimmte Fragestellung, die sie in der Einleitung ihrer Arbeit klar umreißen:
„Das Erkennen und Verstehen von Periodizitäten in holozänen Klimaarchiven [der letzten 10.000 Jahre] ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Klimawissenschaften. Eine große Anzahl von Studien aus der nördlichen Hemisphäre hat deutliche Hinweise auf die Existenz von charakteristischen Periodendauern im Bereich von Jahrzehnten bis Jahrtausenden geliefert. Einigen Perioden hiervon konnten bereits zugrundeliegende Steuerungsfaktoren zugeordnet werden, zum Beispiel astronomische. Ein besseres Verständnis des zeitlichen Auftretens, des Charakters und der Ursachen der Periodizitäten ist fundamentale Voraussetzung um die globale Dynamik des Klimasystems ordnungsgemäß beschreiben zu können.“
Soll heißen: Wenn man also die natürlichen Zyklen im früheren, heutigen und zukünftigen Klimageschehen nicht ausreichend berücksichtigt – und genau dies ist dem IPCC anzukreiden – führt dies unweigerlich zu falschen Schlüssen.