Die unterschätzten Millenniumszyklen: Erst wenn die natürliche Zyklik verstanden ist, kann der Beitrag des Menschen abgeschätzt werden

Angesichts der gerade zu Ende gehenden wissenschaftshistorischen Phase des Klimaalarmismus muss man sich fragen, wie es eigentlich zu diesem Irrglauben kommen konnte. Drang nach öffentlicher Beachtung, aktivistische Neigungen und Groupthink sind nur einige Teile dieses Puzzles. Ein anderes wichtiges Element ist die Fehlinterpretation der natürlichen Klimavariabilität in der vorindustriellen Zeit. Noch vor einem Jahrzehnt war man davon überzeugt, die Temperaturen wären über viele Jahrhunderte und Jahrtausende stabil geblieben, und erst seit Beginn der industriellen Phase ab 1850 wäre das Thermometer dann angestiegen.

Heute wissen wir es besser. Eine Vielzahl von Studien dokumentiert natürliche, zyklische Schwankungen des Klimas, mit Temperaturänderungen, die in ihrem Betrag der Erwärmung des 20. Jahrhunderts entsprechen oder diese sogar übertreffen. In der Dezember 2103-Ausgabe des Fachmagazins Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erscheint jetzt eine Arbeit eines brasilianisch-norwegischen Forscherteams um Thiago Santos. Mithilfe von Isotopen rekonstruierten die Wissenschaftler die Temperaturgeschichte des Südatlantiks vor der Küste Brasiliens für die vergangenen 10.000 Jahre. Dabei fanden sie charakteristische Zyklen im hundert bis tausend-Jahres-Maßstab. Als Auslöser dieser systematischen Schwankungen sehen Santos und seine Kollegen Änderungen der Sonnenaktivität sowie im Klimasystem selbst erzeugte, interne Schwingungen.

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Führte die kalte Sonne der Kleinen Eiszeit in Indien zu vermehrten Dürren?

Die indische Landwirtschaft ist stark abhängig vom regenbringenden Monsun. Während der Kleinen Eiszeit von Anfang des 15. bis in das 19. Jahrhundert hinein blieb der ersehnte Niederschlag aber besonders häufig auf dem indischen Subkontinent aus, einer Zeit als die Region vom Mogulreich beherrscht wurde. Wikipedia weiß hierzu: Das Mogulreich war ein von 1526 bis 1858 auf dem indischen … weiter lesen

Die (müde) Sonne im September 2013 und spektrale Fortschritte

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Die Sonnenaktivität stellte sich weit unterdurchschnittlich dar, die Sonnenfleckenzahl (Sunspot Number, SSN) war 36,9. Sie erreichte nur 36% dessen, was im jetzigen ausgewerteten Zyklusmonat 58 üblich ist als Mittelwert aller bisherigen Zyklen 1-23 . Es bleibt dabei: die Sonne befindet sich in einem außergewöhnlich schwachen 24. Zyklus, der sich schon durch einen 1-2 jährigen verspäteten Start im November 2008 auszeichnete. In der Grafik ist wie immer der Mittelwert (blau) und der aktuelle Zyklusverlauf (rot) sowie der recht ähnliche Sonnenfleckenzyklus SC5 des Dalton Minimums Anfang des 19. Jahrhunderts als Vergleich aufgetragen:

 

In verschiedenen Veröffentlichungen wurde vermutet, dass der Zyklus einen „Doppelhöcker“ aufweisen könnte. Dem Maximum der Sonnen-Nordhemisphäre (NH) könnte schon im November 2013 ein weiterer Peak folgen, wenn die Südhemisphäre (SH) ihr Maximum erlebt. Das könnte nun schon Geschichte sein.Viel spricht dafür, dass der  zweite Ausschlag  sehr wahrscheinlich schon im April/Mai 2013 stattfand. Es könnte gut sein, dass das „Maximum“ des SC24 vorbei ist und die Aktivität nun tendenziell noch weiter abnehmen wird. Dafür spricht auch stark, dass sich die polaren Magnetfelder der Sonne abschließend umgepolt haben.  Einzelne Ausreisser bleiben natürlich möglich. Der Vergleich zwischen den genauer dokumentierten Zyklen 1-24 stellt sich so dar:

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