Chinesisch-US-amerikanische Gemeinschaftsstudie dokumentiert Beeinflussung eines atlantischen Ozeanzyklus durch Sonnenaktivitätsschwankungen

Eine Vielzahl von geologischen Analysen lässt keinen Zweifel daran, dass Aktivitätsschwankungen der Sonne einen enormen Einfluss auf das irdische Klimageschehen ausüben. Wie die Kopplung genau funktioniert, darüber sind sich die Forscher allerdings noch uneinig. Im Mai 2012 hatten wir bereits an dieser Stelle über eine Studie berichtet, die eine Kopplung der Nordatlantischen Oszillation (NAO) und der solaren Aktivität dokumentierte (siehe „Sonne übt starken Einfluss auf die Nordatlantische Oszillation (NAO) aus: Neue Studie im Journal of Geophysical Research„). Nun hat ein weiteres Forscherteam eine solche Beeinflussung bestätigen können. Im September 2013 veröffentlichte ein Forscherteam um Limin Zhou von der East China Normal University im Fachmagazin Advances in Space Research eine Studie, in der die Wissenschaftler den Sonneneinfluss für diesen bedeutenden atlantischen Ozeanzyklus sowohl im Tages- als auch im Jahresmaßstab feststellen konnten. Zhou und Kollegen vermuten, dass die Kopplung über das elektrostatische Feld der Erde und Effekte in der Stratosphäre abläuft.

Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit im englischen Original (Fettsetzung ergänzt):

Indices of the North Atlantic Oscillation and the Arctic Oscillation show correlations on the day-to-day timescale with the solar wind speed (SWS). Minima in the indices were found on days of SWS minima during years of high stratospheric aerosol loading. The spatial distribution of surface pressure changes during 1963-2011 with day-to-day changes in SWS shows a pattern resembling the NAO. Such a pattern was noted for year-to-year variations by Boberg and Lundstedt (2002), who compared NAO variations with the geo-effective solar wind electric field (the monthly average SWS multiplied by the average southward component, i.e., negative Bz component, of the interplanetary magnetic field). The spatial distribution of the correlations of geopotential height changes in the troposphere and stratosphere with the SWS; the geoeffective electric field (SWS∗Bz); and the solar 10.7 cm flux suggests that solar wind inputs connected to the troposphere via the global electric circuit, together with solar ultraviolet irradiance acting on the stratosphere, affect regional atmospheric dynamics.

Mit Dank an The Hockey Schtick.

Eine weitere Studie zu diesem Themenkomplex erschien im Oktober 2013 in den Environmental Research Letters. Eine Gruppe des British Antarctic Survey um Mai Mai Lam fand in ihrer Arbeit eine systematische Beeinflussung des Luftdrucks in hohen und mittleren Breiten durch das interplanetare magnetische Feld, welches wiederum durch den Sonnenwind bzw. die Sonnenaktivität mitgesteuert wird. Wer das genauer wissen will, kann auf WUWT und The Hockey Schtick gute Zusammenfassungen finden. Hier die Kurzfassung des Artikels von Lam und Kollegen (Fettsetzung ergänzt):

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König Kohlendioxid in Bedrängnis: Abkühlungsereignis vor 8200 Jahren durch leichten CO2-Anstieg gekennzeichnet

Kohlendioxid ist König. Der IPCC kann sich daher kaum vorstellen, dass irgendein natürlicher Klimafaktor an die Klimapotenz des CO2 heranreichen könnte. Da war es logisch, dass eine Forschergruppe um Friederike Wagner 2002 im Fachmagazin PNAS eine Arbeit herausbrachte, die ein bedeutendes Abkühlungsereignis vor 8200 Jahren mit dem Rückgang der atmosphärischen CO2-Konzentration zu erklären suchte. Die … weiter lesen

Die Sonne im November 2013: Sie werden noch etwas Gefrierschutzmittel nachfüllen müssen

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Die Sonne im November 2013 zeigte sich ein wenig belebt: Die Sonnenfleckenzahl (SSN – Sunspotnumber) betrug 77,6. Der Monat (der 60. des laufenden Zyklus) war damit immerhin mit „nur“ 32% Abweichung nach unten ein etwas aktiverer. Zur Erinnerung: Der Februar 2013 brachte es gar auf 66% negative Abweichung von einem Mittelwert aller beobachteten Zyklen 1-23! Grafisch sieht das wie folgt aus:

 

Seit Beginn des gegenwärtigen  Zyklus 24 im Dezember 2008 sehen wir eine stark unternormale Sonnenaktivität, gelegentliche „Spikes“ wie in den letzten beiden Monaten erscheinen nur als temporäre Ausreißer, die das „Normalniveau“ nicht annähernd erreichen. Daher vergleichen wir weiter mit dem Solar Cycle (SC) 5, dem ersten des „Dalton Minimums“ nach 1800. Akkumuliert man die SSN-Anomalien der einzelnen Zyklen bis zum aktuellen Monat ergibt sich dieses Bild:

 

Ins Auge fällt der jähe Absturz der Aktivität seit dem Zyklus 22, der im April 1996 endete. Bereits der SC 23 war leicht unternormal, der jetzige so „ruhig“ wie kein Zyklus seit 1833 (Nr. 7). Wie könnte es weiter gehen? Wir haben an dieser Stelle schon Vorhersagen auf physikalischer Basis zitiert, wonach das Verhalten der Korona (eine sehr warme Zone über der sichtbaren Oberfläche der Sonne) und die Magnetfeldstärke um die Sonnenflecken herum auf weiter abnehmende Aktivität in den nächsten Zyklen deuten könnten (Livingston/Penn). Hier nun ein Verweis auf eine Arbeit von Salvador (2013), die versucht, die Sonnenzyklen unter Zuhilfenahme von tidalen (Gezeiten-) Wirkungen der Planeten auf die Sonne zu rekonstruieren. Auch wenn die Autoren dieser Sonnenkolumne solchen Modellen im Allgemeinen sehr kritisch gegenüber stehen,  so verblüfft doch die erreichte Kongruenz zu den beobachteten Daten:

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