Alles nur Schall und Rauch? Der Wasserdampf-Verstärker als Achillesferse in der Klimamodellierung

Von Klaus-Eckart Puls und Sebastian Lüning

Seit 20 Jahren erklären uns die Damen und Herren Klima-Modellierer, dass sich die Erdatmosphäre bei einer CO2-Verdopplung um 2 bis 4,5°C und mehr erwärmen würde. Allerdings gibt es dabei eine Kleinigkeit, die aus der öffentlichen Diskussion gerne herausgehalten wird, nämlich dass das CO2 aus rein physikalischen Gründen lediglich 1,1°C Erwärmung pro Verdopplung leisten kann. Und letzteres ist keineswegs eine unerhörte Skeptiker-Behauptung, sondern ist auf beiden Seiten der Klimadiskussion anerkannt. Was schraubt also den Wert der sogenannten Klimasensitivität so dramatisch nach oben, auf das doppelte, dreifache, vierfache oder gar fünffache der CO2-Klimakraft? Es sind die berühmt-berüchtigten Klima-Verstärker des IPCC. Nur mit diesen „unterstützenden Mitteln“ kann das CO2 seine angeblich gefährliche Klimaleistung bringen. Während im Radsport Wachstumshormone und EPO die schweren Bergetappen kinderleicht werden lassen, müssen in den Klimamodellen „Spezialeffekte“ auf der Basis von Wolken und Wasserdampf ran, um das CO2 zum Sieger in der Klima-Olympiade werden zu lassen. Im Folgenden wollen wir uns mit dem atmosphärischen Wasserdampf etwas näher beschäftigen und überprüfen, was vom ominösen IPCC-Wasserdampf-Verstärker im Lichte der aktuellen wissenschaftlichen Resultate heute zu halten ist (siehe auch Kapitel 6 in „Die kalte Sonne“).

 

Was ist Wasserdampf?

Das ist die gasförmige Phase des Wassers. Diese Bezeichnung ist physikalisch etwas unglücklich, weil sie oft verwechselt wird mit Wolken, Waschküchen-Dampf oder Wiesen-Nebel. Die vorstehend aufgeführten Erscheinungs-Formen sind jedoch physikalisch etwas ganz anderes, nämlich die flüssige Phase (Aggregat-Zustand) des Wassers in Form von Tröpfchen.

 

Was bedeutet Klimasensitivität?

Als Maß für einen abgeschätzten Summen-Effekt von direkter Strahlungs-Wirkung und indirekten Rückkopplungs-Mechanismen im Klima-System wurde die so genannte Klimasensitivität konstruiert, z.B. für CO2. Wikipedia weiß:

„Die Klimasensitivität ist eine Größe, die die globale Erwärmung der Erdatmosphäre durch die Wirkung von Treibhausgasen ins Verhältnis zu einer Strahlungseinheit setzt. Man kann sie in °C pro Watt/m² angeben. Geläufiger ist jedoch die Angabe der Klimaerwärmung bei Verdoppelung der CO2-Konzentration. Das heißt, dass die Durchschnittstemperatur der Erde um diesen Betrag ansteigt, wenn sich die CO2-Konzentration von den vorindustriellen 280 ppm auf dann 560 ppm erhöht. […] Das IPCC gibt in seinem 2007 erschienenen Vierten Sachstandsbericht Werte zwischen 2 und 4,5°C als „wahrscheinlich“ an. Der beste mittlere Schätzwert liege bei 3°C“.

Diese auch von den Klima-Instituten und dem IPCC verbreitete Definition ist für einen physikalisch weniger gebildeten Leser kaum überschaubar, kaum begreifbar. Sie „vernebelt“ auch von Anfang an, dass die vom IPCC in die Medien transportierten Temperatur-Prognosen von 2-4,5 Grad auch nicht annähernd durch den Treibhaus-Effekt z.B. von CO2-Verdoppelung  zu erzielen sind, sondern dass es dazu spekulativer und fragwürdiger und im Detail unbekannter Rückkopplungs-Annahmen bedarf.

 

Wasserdampf in der Troposphäre

Die Grund-Idee der „Wasserdampf-Verstärkung“ erscheint zunächst einfach: Wenn die Temperaturen durch den von CO2 lediglich um einige Zehntel Grad bewirkbaren Treibhaus-Effekt steigen, verdunstet auch mehr Wasser, und hierdurch erhöht sich der Wasserdampf-Gehalt der Atmosphäre. Da der Wasserdampf ein viel stärkeres Treibhausgas ist als das CO2, steigert er die Erwärmung und verstärkt damit den vom CO2 angestoßenen Erwärmungsprozess.

Eine schöne Theorie. Schauen wir doch mal in den Messwerten nach, ob CO2 und der Wasserdampf wirklich so eng und positiv miteinander verbandelt sind, wie es uns der IPCC versprochen hat. Fangen wir mit dem CO2 an: Dieses ist in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen, eine ganz klare Entwicklung. Laut IPCC-Theorie müsste also der Wasserdampf genau das gleiche gemacht haben, nämlich ansteigen, um das CO2 in seiner Erwärmungswirkung zu verstärken. Die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat den Wasserdampf auf ca. 9 km Höhe (300 hPa) die letzten fünfzehn Jahre gemessen. Das Ergebnis fällt jedoch leider nicht ganz so aus, wie die Klima-Modellierer es gerne hätten: Der Wasserdampfgehalt ist in dieser Zeit nämlich leicht gefallen. NASA Satellitendaten zeigten zudem, dass der Wasserdampfrückgang einen Abkühlungsbetrag verursacht haben muss, der 16 mal stärker ausfällt als die durch CO2 vermutete Erwärmung im gleichen Zeitraum (siehe auch Beitrag auf WUWT). Anstatt das CO2 bei der Erderwärmung zu verstärken, hat der Wasserdampf das CO2 fies im Stich gelassen. Eine böse Enttäuschung.

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