Hypothetische Klimamodelle stellen weiterhin das Herzstück der offizielle IPCC-Aktivitäten dar. Der vor kurzem erschienene 5. Klimazustandsbericht des IPCC basiert auf einer neuen Serie von Klimamodellen, die sich „CMIP5“ nennt, was für Coupled Model Intercomparison Project Phase 5 steht. Der Vorlauf für diese Modelle beträgt mehrere Jahre, so dass es strukturell schwer ist, kurzfristig neueste Erkenntnisse in den Modellen zu berücksichtigen. Das IPCC-Modellierungswesen muss man sich wie eine Art Supertanker mit zwei- bis dreijährigem Wendekreis vorstellen. Was 2011 im Rechenansatz falsch eingegeben wurde, muss bis heute beibehalten werden. In der Zwischenzeit ist jedoch ein großer Wissensfortschritt erzielt worden: Die CO2-Klimasensitivität ist in zahlreichen Studien stark abgesenkt und der systematische und signifikante Einfluss von Ozeanzyklen anerkannt worden.
Bereits im Februar 2013 kam eine kritische Betrachtung der CMIP5-Klimamodelle in den Environmental Research Letters heraus. Ein Team um Peter Stott vom britischen Met Office Hadley Centre sah das Unheil kommen und sorgte vor. In einer Studie zur Qualität der CMIP5-Modelle fanden sie, dass diese zu hohe Erwärmungsraten anzeigen. Hier die Kurzfassung der Arbeit (Fettsetzung ergänzt):
Climate models predict a large range of possible future temperatures for a particular scenario of future emissions of greenhouse gases and other anthropogenic forcings of climate. Given that further warming in coming decades could threaten increasing risks of climatic disruption, it is important to determine whether model projections are consistent with temperature changes already observed. This can be achieved by quantifying the extent to which increases in well mixed greenhouse gases and changes in other anthropogenic and natural forcings have already altered temperature patterns around the globe. Here, for the first time, we combine multiple climate models into a single synthesized estimate of future warming rates consistent with past temperature changes. We show that the observed evolution of near-surface temperatures appears to indicate lower ranges (5–95%) for warming (0.35–0.82 K and 0.45–0.93 K by the 2020s (2020–9) relative to 1986–2005 under the RCP4.5 and 8.5 scenarios respectively) than the equivalent ranges projected by the CMIP5 climate models (0.48–1.00 K and 0.51–1.16 K respectively). Our results indicate that for each RCP the upper end of the range of CMIP5 climate model projections is inconsistent with past warming.
Im gleichen Monat kam eine ähnliche Studie im Journal of Geophysical Research heraus. Ein Team um Piers Forster von der University of Leeds fand, dass die CMIP5-Modelle stark voneinander abweichen. Außerdem hätten die Modelle die Aerosole nicht im Griff und würden daher die Erwärmung überschätzen. Auszug aus der Kurzfassung: