TV-Tipp: Eisbären können nicht weinen (NDR, 31.10.2012, 11:30 Uhr)

Am 31.10.2012 sendet das NDR-Fernsehen von 11:30-12:15 Uhr die Doku „Eisbären können nicht weinen“. Aus der Ankündigung des NDR:

Mächtige Eisbären, klirrende Kälte und „ewiges Eis“ – das ist die Arktis, wie man sie kennt. Doch seit Jahren schmilzt das „ewige Eis“. Der Klimawandel bedroht besonders die Polarregionen und wird sie vielleicht schon bald unwiederbringlich zerstören. Naturfilmer Thomas Behrend hat über Jahre das Leben von Eisbären und Ringelrobben in der Arktis dokumentiert und erschüttert miterlebt, wie dramatisch sich die Erderwärmung schon jetzt auf die Tierwelt des Nordens auswirkt. Mit eindrucksvollen Bildern berichtet er über seine Dreharbeiten in Kanada und auf Spitzbergen. Auch Einheimischen und Wissenschaftlern bereiten die rasanten Veränderungen in der Arktis Sorgen. Mit ihrer Hilfe versucht Thomas Behrend, das empfindliche Wechselspiel von Klima und Natur in der Arktis besser zu verstehen.

Frühling in Kanada. Im Wapusk Nationalpark geht die Winterruhe der Eisbären zu Ende. Für Thomas Behrend beginnt eine aufregende Zeit. Er will kleine Eisbären außerhalb der Höhle filmen. Mithilfe erfahrener Trapper findet er tatsächlich eine frisch geöffnete Geburtshöhle – und folgt einer Bärin mit Drillingen. Der Tierfilmer erlebt, wie hart die Kleinen und ihre Mutter ums Überleben kämpfen müssen: Das arktische Meereis, die Lebensgrundlage der Eisbären, schmilzt ihnen unter den Pfoten weg. Immer weiter muss die Eisbärenmutter wandern, um ihre Jagdgründe zu erreichen, immer mehr magert sie ab, immer erbitterter kämpfen ihre Kleinen um die Muttermilch. Der Wildbiologe Dr. Nick Lunn bestätigt die Beobachtungen: In der Hudson Bay leben heute 20 Prozent weniger Eisbären als noch vor wenigen Jahren. Doch nicht nur für Eisbären haben sich die Lebensbedingungen dramatisch verändert, auch für ihre Beutetiere, die Ringelrobben. Thomas Behrend fliegt nach Spitzbergen, um Aufnahmen von ihnen zu machen. Was er dort entdeckt, lässt ihn erschaudern: Tote Ringelrobbenbabys liegen auf dem Eis, angefressen von hungrigen Polarfüchsen. Tatsächlich ist die Schneedecke so dünn, dass die Robbenmütter für ihre Jungen keine dichten Schneehöhlen mehr bauen können. Ist auch das eine Folge des Klimawandels?

Der Film wurde 2010 im TV erstausgestrahlt und erhielt ein Jahr zuvor bereits den Heinz Sielmann Filmpreis. Das dramatisch inszenierte Eisbären-Schicksal scheint die Juroren beeindruckt zu haben. Mittlerweile sind seit der Produktion ein paar Jährchen vergangen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Panikmache um die Ausrottung der Eisbären voreilig war. Gerade in der angeführten Hudson Bay musste man feststellen, dass der Bestand der Tiere hier deutlich höher liegt als zuvor angenommen. Wir hatten bereits vor einigen Monaten darüber in unserem Blogartikel „Nicht Wärme sondern Schrotflinten sind die größten Feinde der Eisbären“ berichtet. Hier ein Auszug:

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Filmtipp: Der Junge der „Erwärmung“ schrie

Ende August 2012 erschien ein neuer englischsprachiger Dokumentarfilm zum Klimawandel in Spielfilmlänge mit dem Titel „The Boy who cried Warming“ (Der Junge der „Erwärmung“ schrie). Der Film ist im Internet kostenlos unter der Webadresse www.theboywhocriedwarming.com aufrufbar. Der Filmtitel scheint eine Anspielung auf den US-Streifen „The Boy Who Cried Werewolf “ zu sein, in dem eine Familie … weiter lesen

Das ZDF heute journal biegt sich das antarktische Meereis zurecht: 30 Jahre Eiszuwachs werden als „Wetter“ verkauft

Wenn sich die Menschen auf der Nordhalbkugel über den Sommer freuen, blasen die Bewohner der Südhalbkugel Trübsal und müssen sich durch den Winter kämpfen. Das weiß jedes Kind. Grund hierfür ist die Neigung der Erdachse. Der Nordpol liegt dann monatelang im gleißenden Sonnenlicht, während in der Antarktis nicht enden wollende Dunkelheit herrscht.

So war es auch in diesem Jahr. Das Eis des Nordpolarmeeres schmolz dabei bis zum  September auf ein neues Minimum seit Beginn der Satellitenmessungen vor gut 30 Jahren, was in den Medien lang und breit als „nie-da-gewesene“ wissenschaftliche Sensation und Bedrohung für die Menschheit thematisiert wurde. Im Alarmisten-Jubel über den neuen Schmelzrekord in der Arktis ging jedoch weitgehend unter, dass es auch in der winterlichen Kälte der Antarktis einen neuen „Rekord“ gab – „unangenehmerweise“, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen: Das antarktische Meereis bedeckte plötzlich eine so große Fläche wie „noch nie“ zuvor während der gesamten Satelliten-Ära. Aber aus irgendeinem Grund interessierten sich die Medien kaum dafür. Nur einige wenige Journalisten berichteten darüber, sonst meist nur kurz in der bunten Rubrik „Vermischtes“.

Darauf angesprochen, ließ sich der heute journal-Moderator Claus Kleber nicht zweimal bitten und nahm das Thema großzügig in seine Nachrichtensendung auf. Dafür sollte man ihm danken. Und dies war alles andere als selbstverständlich, denn Claus Kleber ist nicht gerade dafür bekannt, eine neutrale Position in der Klimadiskussion zu besitzen. In einer Klimasendung aus dem Februar 2012 hatte Kleber einseitig Partei für die Weltklimaratsseite ergriffen (siehe Rainer Hoffmanns Analyse bzw. Beitrag im kalte-Sonne-Blog). Die wissenschaftlichen Belege und Argumente einer stärkeren Berücksichtigung von natürlichen Klima-Faktoren am Klimageschehen stuft er darin abwertend als „Mindermeinung” ein. Klebers IPCC-unterstützende Redaktion wäre hingegen vollkommen unparteiisch: “Uns geht‘s wirklich um die Sache!” Fragt sich nur, welche Sache Kleber da eigentlich meinte.

Jetzt, mehr als ein halbes Jahr später, wollte Claus Kleber wohl endlich eine gewisse Unparteilichkeit beweisen, und untersuchte hierzu im heute journal also die beiden Eisrekorde. In der ZDF-Mediathek können Sie den Beitrag ab Minute 22:22 anschauen. Klebers Autorin des Beitrages, Hildegard Werth, strickte die Geschichte bezeichnenderweise um das Forschungsschiff Polarstern, das vom Bremerhavener Alfred Wegener Instituts (AWI) betrieben wird und gerade von einer Nordmeerfahrt heimkehrte. Zur Auswahl hätte sicher auch eine Schalte in die Neumayer-III-Antarktisstation gestanden, welche ebenfalls vom AWI betrieben wird. Dort hätten vor Kälte zitternde Forscher jedoch nichts über eine Klimaerwärmung berichten können. Vielleicht ist die Auswahl der Rahmenstory schon ein erster Hinweis darauf, welcher Pol der Autorin wohl eher am Herzen liegt?

Auftritt Peter Lemke, Physiker und Meteorologe am AWI. Und der schafft erst einmal „Klarheit“ und legt sich unnötigerweise sofort einseitig fest:

„Wir können die globale Erwärmung nicht anders erklären als durch die Zunahme an menschengemachtem CO2, in den letzten 50 Jahren.“

Wow. Weder Ruß, noch die wärmende Phase von Ozeanzyklen, noch die enorm hohe Sonnenaktivität der letzten Jahrzehnte scheinen hier einer Erwähnung wert. Statt einer wissenschaftlichen, feinen Grauabstufung haut Lemke mit dem Schwarz-Weiß-Holzhammer einfach drauf. Dies kommt nicht ganz überraschend, denn Lemke hatte sich bereits in der Besprechung des Vahrenholt/Lüning-Buches „Die kalte Sonne“ als überaus einseitiger Kommentator hervorgetan (siehe Medienecho vom 21.2.2012 im kalte-Sonne-Blog).

Aber ist Lemke eigentlich wirklich der unabhängige Wissenschaftler, der in der Klimadiskussion und im heute journal-Beitrag sachlich vermitteln könnte? Leider nein. Denn die Kleber-Mannschaft vergisst dem Zuschauer eine Winzigkeit mitzuteilen: Peter Lemke ist altgedienter Autor des Weltklimarats. Er hat bereits am letzten IPCC-Bericht von 2007 mitgewirkt und ist auch beim 5. Klimazustandsbericht des IPCC erneut maßgeblich beteiligt (siehe Pressemitteilung des AWI vom 23.6.2010). Lemke ist daher fest auf der alarmistischen Seite der Klimadiskussion verankert, und zugleich auch an den Geld-Töpfen der endlos sprudelnden Forschungs-Mittel für die Propheten des klimatischen Weltunterganges. Im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung hätte nun ein argumentativer Gegenpol zu Wort kommen müssen, oder zumindest ein neutraler Wissenschaftler. Warum fragte das ZDF eigentlich nicht z.B. Heinrich Miller, einen anderen AWI-Eisfachmann? Millers Sicht der Dinge sieht nämlich so aus:

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