Von Dietrich Böcker, Bernd J. Breloer, Peter Neumann-Mahlkau und Dietrich Welte
Dr. Dietrich Böcker
Ingenieur und ehemaliger Unternehmensvorstand im Energiebereich, Brühl
Bernd J. Breloer
Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Unternehmensvorstand im Energiebereich, Köln
Professor Dr. Peter Neumann-Mahlkau
Geologe, Ingenieur und ehemaliger Präsident des Geologischen Landesamts Nordrhein-Westfalen, Krefeld
Professor Dr. Dr. h.c. Dietrich Welte
Geowissenschaftler, RWTH Aachen und Gesellschaft für Integrierte Explorationssysteme mbH Aachen
Die Ausgangslage
Zu den offenbar vollständig gesicherten Erkenntnissen unserer Tage gehören die, dass es in absehbarer Zeit einen Klimawandel auf der Erde mit katastrophalen Folgen geben wird, dass dieser sich bereits heute mit einer zunehmenden Anzahl und Schwere von Unwettern überall auf der Welt ankündigt und – vor allem – dass die Menschheit ihn verursacht, und zwar durch einen erhöhten Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre. Die große Sicherheit dieser These sollen wir daran erkennen, dass die Vereinten Nationen in Form des IPCC (Regierungsübergreifende Kommission zum Klimawandel) diese in regelmäßigen Abständen verkünden, die veröffentlichte Meinung sie ständig wiederholt, die Politik dies bestätigt und immer neue Maßnahmenpakete zur Rettung der Welt beschließt und – überhaupt – alle dies so sehen. Die Vorstellung des vom Menschen verursachten Klimawandels ist inzwischen weltumspannender Mainstream geworden.
Sind dabei überhaupt noch Zweifel erlaubt?
Es ist eigentlich gute wissenschaftliche Praxis, dass Erkenntnis Zweifel aushalten und überstehen muss, sonst ist Erkenntnis ohne Belang. Die These von der menschenverursachten Klimakatastrophe anzuzweifeln, das können und wollen sich allerdings nicht alle erlauben. Wer im Wissenschaftsbetrieb tätig ist, kann es kaum. Er müsste befürchten, sich zu isolieren und eine persona non grata zu werden. Woher dann Forschungsmittel bekommen? Wer in der Politik tätig ist, lege den Zweifel bitte schnell beiseite, denn mit dem Klimathema lässt sich bestens Politik machen. Immerhin kann mit diesem Thema politische Legitimität gewonnen, gleichzeitig die Staatsquote erhöht und vielleicht sogar die Welt gerettet werden, ohne dass der Erfolg der Bemühungen in Maßstäben von Legislaturperioden überprüft werden könnte. Wer in den Medien arbeitet und zweifelt, würde sich eines großen Themas berauben, denn schlechte Nachrichten sind, wie wir alle wissen, gute Nachrichten.
Die Autoren sind mit ihrem Zweifel nicht allein. In der internationalen wissenschaftlichen Community gibt es durchaus eine große Gruppe namhafter Persönlichkeiten und anerkannter Schriften außerhalb des Mainstreams. Es sei zum Beispiel auf den U.S. Senate Minority Report (www.epw.senate.gov) verwiesen oder die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften und auf die Literaturliste. Allerdings kommen die dort genannten Autoren in den Nachrichten bisher kaum vor, und die meisten Bürger wissen nicht einmal, dass es überhaupt andere Meinungen gibt.
Erst in jüngster Zeit ändert sich diese Situation ein wenig. Zum einen hat der Kopenhagener Klimagipfel den Bürgern gezeigt, dass die deutsche und europäische Haltung zum Thema Klima von großen Staaten wie USA, Indien und China nicht geteilt wird. Zum anderen wird deutlich, dass eine Reihe von wissenschaftlichen Behauptungen, mit denen nachgewiesen werden soll, dass das anthropogene CO2 der Hauptverursacher des Klimawandels ist, einer Nachprüfung nicht standhalten [15]. Schlimmer noch, es wird deutlich, dass bei einigen Verfechtern des menschenverursachten Klimawandels es durchaus persönliche und sogar auch finanzielle Interessenlagen gibt und außerdem mit unzulässigen Mitteln versucht wird, eine faire wissenschaftliche Auseinandersetzung zu verhindern.
Klimawandel nichts Neues
Viele Menschen schreckt der Gedanke eines Klimawandels allein schon deswegen, weil sie Klima für eine konstante Größe, für etwas Gleichbleibendes halten. Wenn sich das Klima dann ändert oder ändern soll, kann das in ihrer Vorstellung nur in einer Katastrophe münden. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Wir leben heute in einer Warmzeit. Sie begann am Ende der letzten Eiszeit vor 11.600 Jahren und wird vermutlich noch etwa 15.000 bis 20.000 Jahre dauern. Von der voraussichtlichen Gesamtdauer dieser Warmzeitperiode ist etwa die Hälfte der Zeit vergangen. Ob wir jedoch schon den Höhepunkt der Warmzeit erreicht haben, ist ungewiss.
Seit dem Jahr 1860 ist die Temperatur global um 0,7 °C gestiegen. Die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren die wärmste Dekade seit Beginn der systematischen Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts. Dies ist bemerkenswert, aber nicht dramatisch, wenn dies mit Temperaturänderungen in historischen Zeiträumen verglichen wird. In den letzten 2.000 Jahren gab es durchaus Zeiten mit vergleichbaren Temperaturen (vgl. Kapitel „In der Vergangenheit lesen“).
weiter lesenZum Einfluss des Menschen auf den Klimawandel: Sind Zweifel erlaubt?