Richard Lindzen vom Massachusetts Institute of Technology: Klimawissenschaften haben ihren dialektischen Ansatz verloren

Richard Lindzen ist Klimawissenschaftler und Professor am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Vor etlichen Jahren nahm er aktiv an der Erstellung der IPCC-Berichte teil. Im Laufe der Zeit fand er jedoch in seiner Forschung immer mehr Hinweise darauf, dass die Klimawirkung des CO2 wohl deutlich niedriger anzusetzen ist, als es in den Berichten des Weltklimarats geschieht (siehe S. 167-170 in „Die kalte Sonne“). Insbesondere kritisiert Lindzen die starken Wasserdampf- und Wolken-Verstärkungseffekte, die in den Klimamodellen angenommen werden. Als er erfuhr, wie seine ernstzunehmenden Einwände konsequent marginalisiert und ignoriert wurden, zog er sich schließlich aus dem IPCC zurück.

Anfang 2012 erschien im Journal Euresis ein lesenswerter Artikel von Lindzen mit dem Titel „Klimawissenschaften: Erlaubt uns die aktuelle Struktur wirklich wissenschaftliche Fragen zu beantworten?“. Wir bringen hier eine Übersetzung der Zusammenfassung. Der Gesamttext ist im Internet frei verfügbar.

„Aus einer ganzen Reihe von miteinander gekoppelten kulturellen, organisationsbedingten und politischen Gründen können die Klimawissenschaften momentan nicht den wissenschaftlichen Fortschritt aufweisen und wichtige Probleme lösen wie es im Normalfall von ihnen erwartet werden könnte. Diese Faktoren sind nicht nur aus den Klimawissenschaften bekannt, jedoch hat der große Einfluss der Politik in diesem Fall die Rolle derartiger Faktoren noch weiter verstärkt. 

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Internationale Evaluierungskommission empfiehlt dem Norwegischen Forschungsrat eine intensivere Erforschung der natürlichen Klimafaktoren

Mitte 2011 setzte der Norwegische Forschungsrat eine internationale Kommission zur Evaluierung der norwegischen Klimawissenschaften ein. Dem Gremium gehörten neun Experten aus Kanada, den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, und Finnland an. Im Juni 2012 veröffentlichte die Kommission nun ihren Abschlussbericht. Die englischsprachige Version des Berichtes kann auf der Seite des Forschungsrates komplett heruntergeladen werden (Link „Norwegian climate research – An evaluation“ am rechten Rand der Webseite). Anlass der Evaluierung ist das baldige Auslaufen der aktuellen NORKLIMA-Forschungsinitiative, die nach 2013 durch ein neues Programm ersetzt werden soll. 

Der Bericht lobt ausdrücklich das hohe Qualitätsniveau der norwegischen Klimawissenschaften. Die Forscher wären überdurchschnittlich produktiv und ihre Arbeiten werden sehr häufig zitiert. Zudem spielen die norwegischen Klimawissenschaftler eine wichtige Rolle bei den internationalen Bemühungen, den Klimawandel besser zu verstehen. So beteiligen sich viele der Kollegen an der Erstellung der IPCC-Berichte. Der Aktivitätsschwerpunkt liegt dabei in vielen Fällen im Bereich der Klimamodellierung. 

Die Kommission identifizierte jedoch auch Verbesserungspotential und spricht klare Empfehlungen aus. Insbesondere schlägt das Gremium vor, die Forschungsanstrengungen im Bereich der natürlichen Klimavariabilität zu verstärken. Ein besseres Verständnis des natürlichen Anteils am Klimawandel ist Voraussetzung, um den anthropogenen Anteil besser eingrenzen zu können.  

In Kapitel 2.1.1.6 auf Seite 22 „Zukünftige Forschungsschwerpunkte“ heißt es dazu: 

„Das Klimasystem kann nicht verstanden werden ohne dass der Beitrag der natürlichen Klimafaktoren noch gezielter untersucht wird. Die geologische Geschichte belegt eine starke Kopplung des Klimas an Sonnenaktivitätsschwankungen. Der genaue Mechanismus hierzu ist jedoch noch nicht identifiziert. Dieser Umstand sollte Anlass zu einer integrierten, internationalen Forschungsanstrengung geben. Überraschenderweise sind die weltweiten wissenschaftlichen Bemühungen auf diesem Gebiet jedoch sehr schwach ausgeprägt, was höchstwahrscheinlich eine Folge der begrenzten Forschungsförderung für grundlegende, programmungebundene Themen darstellt. Zusätzlich zur Implementierung der Empfehlungen von Klima21 [einem strategischen Klima-Forum der norwegischen Regierung] empfiehlt dieses Komitee die Intensivierung der Erforschung der natürlichen Faktoren im Klimawandel, insbesondere der Aktivitätsschwankungen der Sonne, der Prozesse zur Wolkenbildung und der multidekadischen Ozeanzyklen.“ 

In der Zusammenfassung zum Bericht in Kapitel 2.1.1.7 erläutert das Gremium diese Empfehlung noch weiter: 

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Einseitiges Klima im Umweltbundesamt: Was steckt dahinter?

Das Umweltbundesamt (UBA) wurde 1974 gegründet und übt eine wichtige Funktion aus. „Für Mensch und Umwelt“ lautet der Leitspruch der Institution. Die wichtigsten gesetzlichen Aufgaben des UBA sind die wissenschaftliche Unterstützung der Bundesregierung, der Vollzug von Umweltgesetzen und die Information der Öffentlichkeit zum Umweltschutz. Die Themenpalette ist breit gefächert und reicht vom Trinkwasser über Energiesparen, Ressourcenschutz, Gesundheitsrisiken durch UV-Strahlung bis hin zur Schimmelvermeidung durch Lüften. All dies sind äußerst wichtige Betätigungsfelder, in denen das UBA sehr gute Arbeit leistet. Nun scheint sich das Amt jedoch ganz besonders in ein weiteres Thema verliebt zu haben, nämlich den Klimawandel. Und da Liebe bekanntlich blind macht, scheint das UBA hier nur sehr selektiv die Literatur zu verfolgen. Die Sichtweise der Dessauer Behörde ist entsprechend einseitig. In regelmäßigen Abständen greift die Behörde den Klimawandel auf und erstellt neue Broschüren zur Information der Öffentlichkeit. Tenor der Veröffentlichungen ist die Betonung der Gefahr einer drohenden Klimakatastrophe.

Im Jahr 2010 gab das UBA die Broschüre „Klimaneutral leben: Verbraucher starten durch beim Klimaschutz“ heraus. Hier werden dem Verbraucher jede Menge gute Tipps gegeben, wie man energiesparsamer, ressourcenschonender und umweltgerechter leben kann. So wird etwa Sabine T. eingeführt, die das UBA in die Kategorie „Genießerin“ einstuft. Sie beteiligt sich an folgenden Verbesserungsmaßnahmen:

1. Wohnen in einem gut gedämmten Mehrfamilienhaus
2. Carsharing
3. Rad statt Auto auf Kurzstrecken
4. Bezug von Ökostrom
5. Einkauf von Bioprodukten
6. Kauf von energieeffizienten Haushaltsgeräten („A++ -Geräte“)
7. Unterstützung von Umweltverbänden

Dagegen ist nichts einzuwenden. Im Gegenteil, ausgezeichnet, weiter so. Es gibt viele Gründe Energie zu sparen, Öl- und Gasimporte zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Leider führt das UBA vor allem ominöse Klimaschutzgründe an, die arg konstruiert und zum Teil fragwürdig erscheinen. Warum muss man immer noch mit der überdimensionierten Klimakatastrophenkeule draufhauen? Was will man den Leuten denn eigentlich sagen, wenn die Katastrophe auch in den kommenden 5 bis 10 Jahren entgegen den fragwürdigen Prognosen ausbleibt? Etwa: „Wir haben doch das Richtige aus den falschen Gründen getan?“ Für viele Maßnahmen ist dies richtig. Bei einigen Entscheidungen spielt das Verständnis der Klimaentwicklung jedoch trotzdem eine sehr große Rolle. Ist es wirklich vernünftig, den einzigen heimischen, grundlastfähigen Energieträger Kohle aufgrund der theoretisch herbeimodellierten Klimakatastrophe leichtfertig gegen russisches Gas auszutauschen? Ist uns etwa die Umwelt in der Heimat lieber als diejenige des Gasexporteurs?

Und wie steht es eigentlich mit der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes? Müssen wir uns wirklich keine größeren Sorgen darüber machen? Hier könnte ein schwerwiegender Denkfehler lauern. Viel zu lange haben wir uns darauf verlassen, dass die ganze Welt immer nur das Beste für uns will und ganz automatisch eine globale, freundschaftliche Kooperationsgemeinschaft entstehen würde. Der Niedergang der Solarindustrie in Deutschland zugunsten der chinesischen Fabrikanten hat nun einen ersten Weckruf ausgesandt. Man darf sich zudem fragen, ob es wirklich so schlau ist, sich bei industrienotwendigen Rohstoffen komplett vom Ausland abhängig zu machen. China verhängte neulich einen unerwarteten Lieferstopp für bestimmte seltene Erden, die bei der Produktion von Hitech-Geräten benötigt werden. Urplötzlich schreckte Deutschland aus seinem süßen Schlummerschlaf auf. Vielleicht sollten wir das Thema „Wettbewerbsfähigkeit und bezahlbare Energiekosten“ doch nicht ganz aus den Augen verlieren?

Immer wenn es einem besonders gut geht – und die Wirtschaftslage in Deutschland ist ausgezeichnet – neigt ein Land dazu, die Gefahren der Zukunft auszublenden. „Ist doch alles bestens, was soll uns schon passieren“. Strom kommt aus der Steckdose und Geld aus dem Geldautomaten. Nein, allein mit kühnen Plänen und eisernem Durchhaltewillen ist es nicht getan. Für Naivität darf hier kein Platz sein, dafür sind die geplanten Veränderungen zu weitreichend und riskant.

Ein wichtiger Pfeiler der Energiewende ist die angeblich drohende Klimakatastrophe. Das UBA nimmt diese als gegeben an und ignoriert Kritik hieran weitgehend. Natürliche Klimafaktoren spielen nach UBA-Version nur eine marginale Rolle. Wichtige offene Fragen werden einfach beiseite gewischt. Dabei lohnt es sich in der Tat, die Hintergründe des Klimasystems gründlich zu verstehen und wahre Gefahren von übertriebener Panikmache zu unterscheiden. Eine pauschale „No-Regret-Strategie“ ist ökonomischer Unsinn und gefährdet den mühsam erworbenen Wohlstand. Hier ist zum Wohle des Landes ein sehr viel intelligenteres Vorgehen notwendig. Risiken und Chancen müssen auf wissenschaftlich solider Grundlage abgeschätzt werden, Argumente müssen kritisch hinterfragt werden, gerade auch von Bundesbehörden wie dem Umweltbundesamt. Eine zu enge Kooperation mit den Verkündern der Klimakatastrophe wirkt hierbei kontraproduktiv. Notwendig wäre eine unabhängige und ergebnisoffene Prüfung des Sachverhaltes. Nur auf diese Weise kann das UBA seiner unabhängigen Beratungsfunktion der Regierung nachkommen und die Bevölkerung in ausgewogener Weise informieren und aufklären. 

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