Autofahren gegen den Klimawandel, klimatische Selbstjustiz und Klimaschutz mit Messer und Gabel

Man sollte nachträglich denjenigen beglückwünschen, der ein Institut für Gemüse in einem Ort mit dem Namen „Großbeeren“ angesiedelt hat. Entsprechend müsste ein Institut zur Schweinezucht in Schweinfurt und eine Forschungsanstalt für Niederschlagswissenschaften in Regensburg beheimatet sein. In eben jenem Großbeeren gab es kürzlich einen interessanten Workshop, über den DEGA Produktion und Handel jetzt berichtete:

Am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau e.V. (IGZ) in Großbeeren beschäftigte sich am 18./19. September [2012] eine Gruppe von mehr als 30 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Wissenschaftsfeldern, der gartenbaulichen Praxis, aus Beratung und Politik mit den zukünftigen Rahmenbedingungen für den Gartenbau in Deutschland. […] Dr. Andrea Lüttger (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) zu Ende ihres Beitrag resümiert: „Nachfrage und politische Impulse für landwirtschaftliche und gärtnerische Produkte werden kurz- bis mittelfristig einen stärkeren Einfluss auf das Artenspektrum haben als der Klimawandel.“ Für die Darstellung der Klimaveränderungen wählte sie aus der Vielzahl an Modellen eines, das den möglichen Anpassungsbedarf in der Pflanzenproduktion aufzeigen kann. Demnach vergrößert eine durch den Temperaturanstieg bedingte Verlängerung der Vegetationsperiode das allgemeine Produktionspotenzial.

Natürlich musste Andrea Lüttger dann noch auf Gefahren durch Extremwetter hin. Trotzdem gebührt ihr Anerkennung für die realistische Einordnung der verschiedenen Einflussgrößen.

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Deutschland ist bekanntlich nicht nur Exportweltmeister, sondern gebührt auch im Kampf um die vermeintliche Klimakatastrophe eigentlich die Goldmedaille. Kaum ein Land investiert mehr auf diesem Sektor. Da hatte man sich natürlich gute Chancen ausgerechnet, das Hauptquartier des Grünen Klimafonds der UN nach Bonn zu locken. Ab 2020 soll die Organisation 100 Milliarden Dollar unter der Themenvorgabe „Klima“ von reich nach arm umverteilen (siehe unser Blogartikel „100 Milliarden Dollar pro Jahr vom Green Climate Fund zu verteilen: Wie verträgt sich Immunität mit Transparenz?„). Aber daraus wird nun nichts.  NTV berichtete am 20.10.2012:

Im Rennen um den Sitz des neuen globalen Klimafonds zur Bekämpfung des Klimawandels hat sich Südkorea gegen Deutschland und vier weitere Bewerberstaaten durchgesetzt. Der Steuerungsausschuss des Grünen Klimafonds entschied in Südkorea, das Sekretariat der UN-Einrichtung künftig im neuen Geschäftsviertel Songdo der Küstenstadt Inchon anzusiedeln. […] „Jetzt steht nichts mehr im Wege, den Fonds schnell arbeitsfähig zu machen und in die Lage zu versetzen, die Entwicklungsländer bei der Bewältigung des Klimawandels zu unterstützen“, kommentierte der Chef-Berater zum Klimawandel bei der Entwicklungs- und Umweltorganisation Oxfam Deutschland, Jan Kowalzig, den Beschluss in Songdo. Bisher sei der Green Climate Fund nur eine leere Hülle. „Es wird sich nun schnell zeigen, wie ernsthaft die Bundesregierung auch jenseits der Prestige-Frage nach dem Sitzstaat hinter dem Fonds steht – indem sie auf der kommenden UN-Klimakonferenz in Doha Anfang Dezember die erste finanzielle Zusage an den Fonds macht.“

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Fritz Vahrenholt erhält norwegischen Klimapreis von Klimaforskning.com

Immer wieder hören wir über progressive Stimmen in der norwegischen Klimaforschung. Offensichtlich ist hier die Debatte bereits einen Schritt weiter und der bedeutende Beitrag natürlicher Faktoren am historischen und aktuellen Klimageschehen wird vielfach bereits anerkannt und ergebnisoffen erforscht. Siehe z.B. unseren Blogbeitrag „Neue norwegische Studien: Ein erheblicher Teil der Klimaerwärmung der letzten 150 Jahre ist durch die … weiter lesen

Klimakatastrophe in der Bielefelder Fußgängerzone, das schmutzige Geheimnis der Energiewende und der mysteriöse CO2-Anstieg in deutschen Schulen

Bei der Energiewende geht es um richtig viel Geld. Es wird Gewinner und Verlierer geben. Einer der Verlierer ist schon klar, nämlich der Verbraucher. Der muss demnächst nämlich noch viel tiefer in die Tasche greifen, unter anderem aufgrund von Erhöhungen der EEG-Umlage und der Netzentgelte. Horst von Buttlar hat in der Financial Times Deutschland vom 15.8.2012 einmal laut nachgedacht, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Er kommt zu einem interessanten Schluß:

Langsam kommt es ans Licht:  Die Energiewende  stockt nicht nur, sondern offenbart gleichzeitig ein gut  gehütetes Geheimnis. Sie ist eines der größten Umverteilungsprogramme von unten nach oben seit Langem. Es gibt jetzt viele neue Wendegeschichten. Nein, nicht die über Tüftler und Erfinder, die neue Motoren bauen oder an Wunderwirkstoffen forschen. Diese neuen Wendegeschichten erzählen vor allem von Geld. Von friesischen Bauern, bei denen ein Ferrari zwischen Traktor und Schlepper steht und die sich jeden Morgen fragen, ob sie ihr Feld, auf dem Windräder stehen, noch pflügen sollen oder nicht. Oder von einer bekannten deutschen Kanzlei, die einen zweistelligen Millionenbetrag in Sonnenparks investiert hat, einen Teil der Summe schön als Sonderabschreibung geltend machte und nun händeringend überlegt, wie sie die Hunderttausende, die jeden Monat hereinkommen, steuerlich schonend gestaltet. Oder von dem bayerischen Landwirt, der auf das große, glitzernde Solarzellenkleid seiner Scheunen zeigt und grinsend sagt: „Das sind jetzt 20.000 Euro pro Monat.“ Ja, das Grinsen über das leicht verdiente Geld ist eines der Gesichter dieser Wende geworden. Noch ist es nicht so sichtbar und bekannt, aber es ist an der Zeit, dieses Gesicht den Deutschen genauer vorzustellen. Langsam wird uns bewusst, dass diese Energiewende nicht nur stockt – sondern ein schmutziges Geheimnis hat.

Weiterlesen auf Financial Times Deutschland.

Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.com.

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Umfragen gibt es ja viele. Eine klimatisch interessante Befragung führt jedoch Alexandra Zimmerle im Rahmen ihrer Masterarbeit durch. Vielleicht haben Sie ja Lust, daran teilzunehmen? Hier gehts zur Befragung.

Diese Online-Umfrage ist Teil meiner Masterarbeit am Lehrstuhl Kommunikationswissenschaften der Universität Augsburg. Mit dieser Umfrage möchte ich herausfinden, wie aktuelle Nachrichtenthemen wahrgenommen werden. Das Thema ist die „Globale Erwärmung“. Im Folgenden werde ich Ihnen einige Fragen dazu stellen und Ihnen u. a. einen Online-Artikel zum Thema präsentieren. Mich interessiert dabei Ihre ganz persönliche Meinung – es gibt also keine richtigen oder falschen Antworten! Für die Teilnahme werden Sie etwa 20-30 Minuten benötigen. Der Fortschritt der Bearbeitung wird Ihnen dabei jederzeit angezeigt. Alle Antworten werden anonymisiert gespeichert und in dieser Form ausschließlich für den Forschungszweck verwendet. Das bedeutet, dass keine Antwort auf eine Person zurückführbar ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich bei meiner Masterarbeit unterstützen!

Ach ja, fast hätten wirs vergessen: Als Dankeschön werden Amazon-Gutscheine im Wert von 25 und 15 Euro verlost.

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Jetzt kommt die ekelig kalte und nasse Jahreszeit. Wie schön wäre es da, wenn die lokale Einkaufsstrasse überdacht wäre. Dann könnte man dort gemütlich schlendern, anstatt sich mit einem Schirm durch den Regen zu kämpfen. Aber leider kostet so ein Riesendach eine Kleinigkeit. Das Argument der größeren Bequemlichkeit zieht bei der klammen Kassenlage der Städte leider nichts so richtig. Da muss man schon kreativer werden. Wie zum Beispiel die Stadt Bielefeld. Dort verweist man einfach auf den angeblich drohenden Klimawandel und hofft so, das schöne, gemütliche Dach nun über Umwege doch noch finanziert zu bekommen. Das Westfalen Blatt schrieb hierzu am 21.10.2012:

Im Kampf gegen den Klimawandel geht die Bielefelder Stadtverwaltung neue Wege. Sie schlägt vor, die Einkaufsstraßen in Bielefeld zu überdachen. Kritiker halten die Idee für nicht finanzierbar. […] Durch die Bedachung könne an heißen Tagen die Temperatur in diesen Straßen um zehn Grad Celsius oder mehr gesenkt werden, heißt es in der Vorlage des Umweltamts. Das erhöhe auch die Aufenthaltsqualität. Der Umwelt- und Klimaausschuss debattiert am Dienstag, 30. Oktober, über das Thema. Die Verwaltung war vom Ausschuss gebeten worden, Konzepte zu entwickeln, wie extreme Hitzesituationen in der Innenstadt abgemildert werden könnten.

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