Sonnenzyklen in 6 Millionen Jahre alten Sedimenablagerungen im Mittelmeer nachgewiesen

Ein italienisch-US-amerikanisches Forscherteam um Vincio Manzi von der Universität Parma hat im Dezember 2012 eine neue Studie im Journal of Sedimentary Research veröffentlicht, in der die Wissenschaftler charakteristische Sonnenaktivitätszyklen in 6 Millionen Jahre alten Mittelmeer-Ablagerungen nachweisen konnten. Zu dieser Zeit war das Mittelmeer von den Weltozeanen abgeschnürt und war ausgetrocknet. Dabei bildeten sich mächtige Salzschichten. Das Phänomen ist als „Messinische Salinitätskrise“ gut bekannt.

Heute weiß man aber auch, dass das Mittelmeer nicht dauerhaft trocken lag, sondern das Klima in ständiger Bewegung war. Das Team um Vincio Manzi untersuchte eine 18 m dicke Salzabfolge in einer sizilianischen Salzmine, in welcher das bewegte Klimageschehen gespeichert ist. Das Salz wechselte regelmäßig mit anderen Gesteinen wie etwa Tonen. Anhand dieser Gesteinswechsel konnten die Forscher insgesamt 120 verschiedene Lagen dokumentieren. Auf Basis der Mächtigkeiten und einer Spektralanalyse konnte eine Reihe von Zyklen identifizieren die 3-5 Jahre, 9 Jahre, 11-13 Jahre, 20-27 Jahre und 50-100 yr umfassten.

In einem nächsten Schritt, versuchten die Wissenschafler dann, die Zyklen natürlichen Pulsgebern zuzuordnen. Die 11 -13 Jahres- und 20-27 Jahreszyklen entsprechen vermutlich den Schwabe und Hale Zyklen der Sonnenaktivität, die üblicherweise mit 11 und 22 Jahren pulsieren. Der 9 Jahreszyklus ist aus Temperaturdatenreihen bekannt und wird möglicherweise durch Gezeiteneffekte von Mond und Sonne ausgelöst. Ein ähnlicher Zyklus ist auch in der Atlantische Multidekadenoszillation (AMO) sowie der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO) enthalten. Die 3-5 Jahresschwingung könnte mit dem El Nino und der Südlichen Oszillation (ENSO) zusammenhängen, die Rhythmen von 3-7 Jahren zeigen.

Die Studie zeigt, dass natürliche Klimazyklen zu allen Zeiten das Klimasystem in Schwingung gehalten haben. Die Annahme eines monoton, stabilen Klimas im Sinne des ehemaligen Hockey Stick-Modells entspricht somit nicht mehr dem heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand.

 

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