Drei Nachwuchsjournalisten legten vor kurzem im Jugendmagazin Bento von Spiegel Online eine Arbeitsprobe vor, die wenig überzeugt. Was hatten sich Caroline Wiemann, Vanessa Vu und Josa Mania-Schlegel wohl dabei gedacht, als sie versuchten, wissenschaftliche Ansichten ins Lächerliche zu ziehen, ohne auch nur einen einzigen konkreten Sachinhalt anzusprechen? Bereits bei der Planung des Interviews mit Michael Limburg scheinen böse Pannen unterlaufen zu sein. Hätte man nicht mindestens drei wissenschaftliche Fragestellungen diskutieren müssen, um dann die Diskrepanzen herauszuarbeiten und anschließend zu bewerten? Stattdessen verlassen sich Wiemann, Vu und Mania-Schlegel blind auf Dritte, ohne eigenen Faktencheck. Peinlich.
Die Klimawissenschaften sind zugegebenermaßen komplex. Das darf jedoch kein Vorwand dafür sein, komplett ohne Inhalte auszukommen und Andersdenkende ins Lächerliche zu ziehen. Es ist schon ein starkes Stück, was die drei Youngster hier mit Limburg treiben. Störrisch beharre er auf seinen alternativen Fakten, die jedoch im Artikel nicht konkret angesprochen werden. Sie werfen ihm vor, Limburg gehöre zur organisierten Klimaleugner-Szene, würde ganz fies mit dem Flugzeug reisen und sähe wie ein Agent aus. Außerdem kenne er einen, der angeblich das Passivrauchen gut findet. Der tickt ja wohl nicht richtig.
Leute, Leute. Das ist armselig. Hier drei Klimafragen an Caroline Wiemann, Vanessa Vu und Josa Mania-Schlegel, quasi zur Nachbearbeitung dieses Fiaskos:
1) Liebe Frau Wiemann, könnten Sie kurz die vorindustrielle Temperaturentwicklung der letzten 10.000 Jahre für uns skizzieren? Hat es während dieser Zeit bereits schon einmal Zeiten gegeben, während denen es ähnlich warm oder sogar wärmer als heute war? Was waren die Gründe für diese natürlichen Wärmeperioden?
2) Liebe Frau Vu, der IPCC räumte in seinem 5. Klimazustandsbericht ein, dass die gängigen Klimamodelle die paläoklimatologisch gut dokumentierte mittelalterliche Wärmeperiode nicht reproduzieren können. Inwieweit kann man Modellen vertrauen, die die Rückwärtsmodellierung nicht verlässlich bewältigen? Zusatzfrage: Auf welchen besten Schätzwert („best estimate“) der „CO2-Klimasensitivität“ hat sich der IPCC in seinem letzten Bericht geeinigt?
3) Lieber Herr Mania-Schlegel, das Jahr 1850 wird in politischen Diskussionen oftmals als Bezugspunkt von Betrachtungen zum Klimawandel verwendet. Inwiefern halten Sie diesen Bezugspunkt für geeignet, berücksichtigend, dass es sich um die Schlussphase der sogenannten Kleinen Eiszeit handelt, einer natürlichen Kälteperiode, die eine kalte Extrementwicklung in der Klimageschichte der letzten 10 000 Jahre darstellt?
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