Der IPCC ist dafür bekannt, abweichende Meinungen zu ignorieren. Aufgrund der politischen Kräfteverhältnisse fuhr der Weltklimarat bisher damit gut. Auf der COP24 UN-Klimakonerenz in Katowice beginnt die IPCC-Übermacht jedoch erste Risse zu bekommen. Die USA, Russland, Saudi Arabien und Kuwait haben sich geweigert, die dramatisierenden Schlussfolgerungen des kürzlichen IPCC Berichts zum 1,5-Gradziel in einer gemeinsamen COP24-Erklärung anzuerkennen. Gemäß den UN-Regularieren bleibt der IPCC-Bericht damit unerwähnt. Aktivisten und am Bericht beteiligte Autoren zeigten sich entsetzt. Letztendlich ist dies aber eine logische Entwicklung, wenn Kritiker bei der Berichtserstellung systematisch ausgeschlossen werden und auch ihre Gutachterhinweise vollständig ignoriert werden.
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Im Februar 2019 wird es nochmal spannend, wenn der IPCC die detaillierten Gutachterkommentare mit den Antworten der IPCC-Berichtsautoren veröffentlichen will. Mittlerweile präsentiert der IPCC seine Webseite in einem neuen Layout. Dabei scheinen dann auch die Gutachterkommentare zu den früheren Berichten „verloren“ gegangen zu sein, wie ein Blick in den AR5 von 2013 zeigt. Verschämt bietet man auch noch die alte Version der Webseite als „Archivversion“ an, wo die Reviewkommentare zum Glück noch vorhanden sind.
Der kürzliche Eklat in Katowice sollte Anlass auf eine Kurskorrektur des IPCC sein. Die IPCC-Vertreter der harten, rechten Klimalinie sollten ihren konfrontativen Kurs überdenken und die ihnen entgegengebrachte Kritik annehmen. Wo sind die Konferenzen und Workshops auf denen die Gegensätze der Klimadebatte öffentlich und ergebnisoffen diskutiert werden? Wann hat das stumpfe Skeptikermobbing endlich ein Ende, so dass endlich ein fruchtbarer wissenschaftlicher Dialog einsetzen kann? Ein wenig erinnert die Situation an die letzten Tage der DDR, in denen sich das Regime krampfhaft an der Macht hält und den Dialog mit dem Volk schon lange aufgegeben hat.
Abseits der alarmistischen Medienbeiträge zum 1,5-Grad-IPCC-Bericht, enthält der Bericht hochinteressante Aussagen. Klammheimlich hat der neue Bericht die „noch erlaubte“ Ausstoßmenge bis zur Überschreitung der 1,5°C-Marke deutlich erhöht. Statt bisher 400 Gigtonnen dürfen nun mehr als das doppelte an CO2 emittiert werden. Zitat aus dem IPCC 1,5°C-Bericht (via Nic Lewis auf Climate Etc.):
This assessment finds a larger remaining budget from the 2006-2015 base period than the 1.5°C and 2°C remaining budgets inferred from AR5 from the start of 2011, [which were] approximately 1000 GtCO2 for the 2°C (66% of model simulations) and approximately 400 GtCO2 for the 1.5°C budget (66% of model simulations). [xi] In contrast, this assessment finds approximately 1600 GtCO2 for the 2°C (66th TCRE percentile) and approximately 860 GtCO2 for the 1.5°C budget (66th TCRE percentile) from 2011.
Hatten Sie das schon gewusst? In den Pressemitteilungen zum Bericht wird dies gerne verschwiegen. Bereits 2010 hatte eine Untersuchungkommission festgestellt, dass der IPCC dazu neigt, die Klimagefahr zu überzeichnen. Selbst Al Gore musste jetzt einräumen, dass der IPCC bewusst dramatisierende Sprache verwendet, um in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu erheischen. Vielleicht entschieden sich im Herbst 2018 auch deshalb viele britische Zeitungen, den Bericht nicht auf der Titelseite ihrer Ausgaben zu erwähnen. Prominente Forscher, wie der amerikanische Wissenschaftsastronaut Harrison Schmitt, sprechen sich entschieden gegen den Klimaalarm des IPCC aus. Wundert es, dass drei der noch vier lebenden NASA-Astronauten, die den Mond betraten, Klimaskeptiker sind?
Und schließlich noch dies: Ein indisches Gericht hat im September 2018 entschieden, dass sich der ehemalige IPCC-Chef Rajendra Pachauri wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung von Mitarbeitern vor Gericht verantworten muss. Die Vorgänge werfen nicht nur auf Pachauri, sondern auc auf den IPCC ein schlechtes Licht.