In unserer kleinen Gletscher-Serie geht es heute in die Anden. Der Qori-Kalis Gletscher in Peru ist Teil der Quelccaya-Eiskappe und galt lange als Vorzeigeobjekt, wenn es darum ging, die drohende Klimakatastrophe zu bebildern. Ein schönes Beispiel finden wir bei t-online.de vom 16. Februar 2007:
Nach Meinung der Experten wird einer der größten Gletscher Perus in nur fünf Jahren vollständig geschmolzen sein. Der Qori-Kalis Gletscher in den Anden sei im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich um 60 Meter pro Jahr getaut. Anfang der 1990er Jahre seien es nur sechs Meter pro Jahr gewesen, sagte der Klimaforscher Lonnie Thompson von der Ohio State Universität.
Aber wie das Schicksal so spielt, dumm gelaufen: Entgegen den Prognosen will der Qori-Kalis-Gletscher einfach nicht verschwinden und erfreut sich noch immer guter Gesundheit. Zu allem Überfluss fand nun auch noch eine Forschergruppe um Justin Stroup vom Dartmouth College in New Hampshire heraus, dass die Ausdehnung des Gletschers auch in vorindustrieller Zeit signifikanten Schwankungen unterworfen war. Während der Kleinen Eiszeit vor 520 Jahren erreichte der Qori Kalis seine größte Ausdehnung der letzten Jahrtausende. Während der davorliegenden Mittelalterlichen Wärmeperiode sowie der aktuellen Modernen Wärmeperiode schmolz der Gletscher hingegen ab. Die Studie erschien im Februar 2014 im Fachmagazin Geology. Im Folgenden ein Auszug aus der Pressemitteilung zur Studie:
During the last millennium, a significant cooling event known as the Little Ice Age occurred, but scientists don’t know what caused the cooling or its geographic extent. The Dartmouth-led team determined beryllium-10 ages of moraines – or glacier sediments — that mark the past positions of Qori Kalis, an outlet glacier that has been monitored by Thompson since he first visited Quelccaya in the early 1960s. The Quelccaya Ice Cap, the largest ice mass in the tropics, sits 18,000 feet above sea level in the Peruvian Andes. The results show that Qori Kalis advanced to its late Holocene maximum position prior to 520 years ago and subsequently retreated with only minor re-advances since that time. The comparison of the moraine record with the ice core record suggests that temperature was the driving force of glacial expansion and retreat, says Justin Stroup, lead author and a PhD candidate in Dartmouth’s Department of Earth Sciences.
Temperatur als treibender Mechanismus hinter der Gletscherschmelze hört sich vernünftig an. Wenn man sich aber einmal die Temperaturentwicklung der Region anschaut, kommt man ins Grübeln, inwieweit die angeblich menschengemachte Hitzekatastrophe den Gletscher schrumpfen lässt. In einer im Zuge der Climategate ans Licht gekommenen Email wundert sich der bekannte britische Klimaforscher Phil Jones, dass es in der peruanischen Quelccaya-Eiskappe in den letzten Jahrzehnten gar nicht wärmer geworden ist:
date: Sat Sep 18 08:48:09 2004
from: Phil Jones <p.jones@uea.xx.xx>
subject: Re: kilimanjaro
to: “Jenkins, Geoff” <geoff.jenkins@metoffice.xx.xx>Geoff,
[…] I’ve heard Lonnie Thompson talk about the Kilimanjaro core and he got some local temperatures – that we don’t have access to, and there was little warming in them. The same situation applies for Quelccaya in Peru and also some of his Tibet sites. Lonnie thinks they are disappearing because of sublimation, but he can’t pin anything down. They are going though.
Das wollen wir genauer wissen. Willis Eschenbach hat die offiziellen Temperaturdaten aus der Region ausgegraben, wobei die Wetterstation „Corvis“ (blaue Kurve) der Gletscherregion am nächsten kommt (Abbildung 1). Fazit: Keine Erwärmung in den letzten drei Jahrzehnten!
Abbildung 1: Temperaturentwicklung Perus während der letzten 30 Jahre. Daten nach BEST & UAH. Graphik: Willis Eschenbach.
Da wundert es dann auch nicht, wenn man hört, dass sich die peruanische Quelccaya–Eiskappe von 1991-2000 mit einer Rate von 5,8 Quadratkilometern pro Jahr ausgedehnt hat. Dies fand Maiana Hanshaw von der Unviersity of California in Santa Barbara. Erst danach trat die Eismasse wieder in eine Schmelzphase ein. Ganz offensichtlich hatten klimaalarmistisch veranlagte Forscher wie Lonnie Thompson diese natürliche Eigendynamik unterschätzt und scheiterten daher mit ihren dramatischen Prognosen.