Pioniere des Klimarealismus: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Im Jahr 2000 veröffentlichte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) das bemerkenswerte Buch „Klimafakten“, in dem die Forscher überzeugend darlegten, dass natürliche Klimaschwankungen integraler Bestandteil der historischen und daher auch aktuellen Klimaentwicklung sind. In dem von Ulrich Berner und Hansjörg Streif herausgegebenen Buch fassten mehr als 40 Wissenschaftler der Hannoveraner Bundesbehörde die wichtigsten Fakten zum Thema Klima in einer leicht verständlichen und ansprechend illustrierten Form zusammen. Bereits in der Einleitung gingen die Autoren auf das entscheidende Grundproblem ein und zeigen auch gleich einen vernünftigen Lösungsweg auf: „Es ist schwierig oder gar unmöglich, zwischen natürlicher Klimaentwicklung und einer durch den Menschen beeinflussten Klimaschwankung zu unterscheiden. Will man das natürliche Klimasystem verstehen, so hilft nur der Blick zurück und zwar in Zeitabschnitte der Vergangenheit, in denen der Mensch nicht oder nur sehr gering aktiv war.“ Aus ihrer fundierten, geowissenschaftlichen Perspektive setzen die Autoren die Klimaerwärmung von der Kleinen Eiszeit hin zur Modernen Wärmephase in einen Kontext mit dem hierzu parallelen Anstieg der Sonnenaktivität. In „Klimafakten“ lesen wir über den Gleichlauf von kosmischer Strahlung und Wolkenbedeckung (also den Svensmark-Solarverstärker, siehe auch Kapitel 6 in „Die kalte Sonne“ sowie Svensmark-Gastbeitrag) sowie das antarktische Gletscherkalben, das als normaler Bestandteil des antarktischen Eiszyklus entzaubert wird. 

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Medienecho – 29.2.2012

Anlässlich des ersten Jahrestages der deutschen Energiewende erschien jetzt auf Cicero Online ein Interview mit Fritz Vahrenholt, in dem er die Rolle der Klimadebatte in diesem wichtigen Feld beschreibt. Darin weist er darauf  hin, dass am Klima auch natürliche Klimafaktoren in nicht unerheblichem Maße beteiligt sind. Trotzdem ist der eingeschlagene Weg richtig, und nur die Geschwindigkeit muss realistisch gewählt werden. Vahrenholt: „Wir werden die Erneuerbaren vor allem brauchen, um die Verfügbarkeit der Fossilen zu strecken. Wir haben noch 50 Jahre Öl, 100 Jahre Gas und noch etwa 250 Jahre Kohle. 50 Prozent Erneuerbare halte ich für realistisch. Hingegen sind 80, 90 Prozent technisch und kostenmäßig kaum vorstellbar. Wenn wir die Verfügbarkeit der Fossilen strecken können, gewinnen wir Zeit für technische Innovationen.“

 

Die sozialdemokratische Zeitung Vorwärts druckte jetzt unsere Entgegnung auf eine Buchrezension der „kalten Sonne“. Darin warf uns Michael Müller vor zwei Wochen schwerwiegende wissenschaftliche Fehleinschätzungen, Verharmlosung und Lobby-Arbeit vor. In unserer Entgegnung widersprechen wir dem entschieden und erläutern den Vorwärts-Lesern die Hintergründe und Hauptthesen des Buches. Wir wollen uns hier vor allem auf Müllers Fachkritik konzentrieren, denn nur die wissenschaftliche Basis kann Grundlage für die politische und ethische Diskussion sein. Müllers vorgebrachte Gegenargumente sind nicht neu und werden traditionell von prominenten Vertretern des Weltklimarats in Diskussionen vorgebracht. In der Regel werden diese Gegenargumente nicht hinterfragt und kritiklos übernommen, da sie von akademisch hochdekorierten Persönlichkeiten im Kampf gegen vermeintlich fehlgeleitete „Klimalaien“ geäußert werden. Vergessen wir für einen Moment diese Konstellation und versuchen eine unvoreingenommene Überprüfung. 

Grober Denkfehler im angeblichen Anti-Sonnen Beweis 

Müller schließt eine Klimawirkung der Sonne aus, da es in den „1950er- und 1960er-Jahren ein Maximum der Sonnenaktivität gegeben hat“ und die Sonne seitdem abnimmt. Dies ist so nicht richtig. Zwar gab es um 1960 herum in der Tat ein Maximum, dieses war aber viel zu kurz, als dass sich eine Gleichgewichtstemperatur hätte ausbilden können. Denn schon 1970 war die Sonnenaktivität bereits wieder stark abgefallen. Die nachfolgenden 11-Jahres-Sonnenzyklen Nummer 21 und 22 in den 1980er und 90er Jahren waren wiederum außerordentlich stark, so dass sie erneut kräftig einheizen konnten und die Temperatur möglicherweise bis zur Gleichgewichtstemperatur hochtrieben. Es kommt hier also nicht auf den Trend der Sonnenaktivität an, sondern auf das Niveau. Man kann sich das wie bei einem Wasserkocher vorstellen. Auch ein Topf Wasser wird nicht durch einen einzigen kurzen Hitzeschub sofort warm. Dafür benötigt man Zeit. Zwei starke Sonnenzyklen hintereinander können mehr erwärmen als ein kurzer Rekordzyklus. Zudem ist die herausstechende Sonnenspitze des 19. Zyklus um 1960 im Sonnenmagnetfeld gar nicht ausgebildet und die Werte der 1980er/90er Jahre liegen sogar noch höher (siehe Abb. 56 auf S. 237 in unserem Buch). Dies ist insbesondere von Interesse, wenn man sich mögliche Solarverstärker über das Sonnenmagnetfeld, kosmische Strahlung und Wolken (Svensmark-Effekt) anschaut. 

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Medienecho – 28.2.2012

Der Standard brachte nun ein Interview mit Prof. Wolfgang Baumjohann, dem Direktor des Grazer Institut für Weltraumforschung der  Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Im Gespräch mit der Zeitung bringt er klar seine Einschätzung zum Ausdruck, dass das Klima nicht unerheblich durch Schwankungen der Sonnenaktivität mitbestimmt wird. Baumjohann: „Es gibt keinen seriösen Wissenschaftler, der behaupten würde, der CO2 -Ausstoß sei zu vernachlässigen. Man kann allerdings nicht sagen, dass das der einzige Grund für die Erderwärmung ist, wenn damit offensichtlich auch verstärkte Sonnenaktivitäten korrelieren. Das muss man einbeziehen. Wenn der Sonnendynamo stärker läuft, ist eine Erwärmung logisch.“ Auf die Frage, ob auch eine Abnahme des Erdmagnetfeldes klimatische Auswirkungen haben könnte (siehe auch S. 238 in „Die kalte Sonne“), antwortet Baumjohann: „Es wäre dann tatsächlich so, dass mehr kosmische Strahlung und mehr solare Teilchen in die oberste Schicht der Atmosphäre eindringen – und das hätte wohl direkte Auswirkungen auf das Wetter.“ Und dann sagt er noch eine Selbstverständlichkeit, die im Eifer des Klimagefechts leider viel zu oft vergessen wird: „Sicher wissen wir Menschen, welche lebensspendende Kraft in der Sonne liegt. Das spürt jeder im Frühling. Das ist eine ganz persönliche Erfahrung“ (siehe auch Beitrag auf notrickszone.com).

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