Fritz Vahrenholt: Warum ein Ausstieg aus der Kohle schädlich ist

Im Manager Magazin stellte Fritz Vahrenholt am 5. Juni 2015 klar, weshalb keine Nation der Erde uns in der Energiewende folgen wird:

Warum ein Ausstieg aus der Kohle schädlich ist

Der norwegische Staatsfond, einer der größten Investoren der Welt, soll nach dem Willen des norwegischen Parlamentes nicht mehr in Unternehmen investieren, die bei mehr als 30 Prozent ihres Geschäftes abhängig von Kohle sind. Umweltaktivisten sind in Feierlaune, die Medien berichten ausführlich über den Anfang des Ausstiegs aus fossilen Energieträgern, die Finanzbranche horcht auf. Nun hat der Boykott von Unternehmen durch Nachhaltigkeitsfonds, sei es in der Zigaretten- oder Rüstungsindustrie, noch nie dazu geführt, dass die Produkte verschwinden. Solange profitable Ergebnisse produziert werden, findet sich Kapital, das investiert.

Interessant ist allerdings, woher die rund 900 Milliarden Dollar des norwegischen Staatsfonds stammen: Es ist der Ertrag aus dem lukrativen Öl-und Gasgeschäft Norwegens. Die Begründung für den Ausstieg aus der Kohle ist die mutmaßliche Klimabeeinträchtigung durch CO2-Emissionen beim Verbrennen der Kohle. Doch beim Ersatz der Kohle durch Öl oder Gas entsteht immerhin mindestens 50 Prozent der durch Kohle bedingten Emissionen. Nicht einberechnet sind dabei die Emissionen aus Gas-Pipeline-Leckagen durch das mehr als 20 mal mehr klimabeeinflussende Erdgas.

Doch die grüne Umweltlobby in Deutschland will es gerne noch radikaler: Carbonfree ist das Ziel, also weg von Kohle, Öl und Gas. 100 Prozent der Energieerzeugung soll aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Sind wir wirklich sicher, dass Windkraftanlagen per se die umweltfreundlichere Energieerzeugung darstellt? Um die gleiche Menge Strom zu erzeugen, bräuchte es eines Flächenverbrauchs mit entsprechender Naturzerstörung in astronomischem Ausmaß. Allein um die Strommengen des Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg zu ersetzen, benötigt man die Fläche des gesamten Landes Hamburg.

Weiterlesen im Manager Magazin.

Eine englischsprachige Besprechung des Beitrags gibt es auf Notrickszone.com.

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Auf dem kürzlichen G7-Gipfel in den Alpen haben sich die Regierungschefs darauf geeinigt, bis 2100 vollständig aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen. Zu dem Zeitpunkt wird Angela Merkel dann 146 Jahre alt sein und sich dafür einsetzen, dass die Vereinbarung auf jeden Fall umgesetzt werden wird. Öl- und Gasvorräte werden bis dahin allerdings wohl sowieso erschöpft sein.

Hans-Ulrich Jörges, Mitglied der Chefredaktion der Illustrierten Stern redet Klartext über die „Klimalüge von Elmau“:

 

Einige der Umweltorganisationen haben sich von der Kanzlerin in die Irre führen lassen und freuten sich sehr über die Klimaerklärung auf dem G7-Gipfel. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hatte jedoch aufgepasst. Die FAZ berichtete am 8. Juni 2015:

Lob und Tadel für G 7 Nabu: Die Klimakanzlerin ist wieder da
„Elmau hat geliefert“, lobt Greenpeace. Die Klimakanzlerin sei wieder da, findet der Naturschutzbund. Doch der Bund für Umwelt und Naturschutz sieht das Abschlusskommuniqué weitaus kritischer.

Weiterlesen in der FAZ.

Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff lehnte die Klimaschutz-Vision des G7-Gipfels in Elmau ab, wie der MDR am 10. Juni 2015 meldete:

Vergleich mit DDR-Planwirtschaft: Haseloff sieht G7-Ergebnis kritisch
Eines der wichtigsten Themen des G7-Gipfels in Elmau war der Klimaschutz. Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte sich auf dem Treffen für einen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle ein. Mit dieser Vision machte sie auf dem Gipfel Punkte. Widerspruch kommt nun aus Sachsen-Anhalt, und zwar von Ministerpräsident Reiner Haseloff. Er lehnte nicht nur die Klimaschutz-Schritte ab, sondern verglich die Vision mit Vorgaben der DDR-Staatsführung.

Weiterlesen beim MDR.