Die kürzliche Enzyklika des Papstes und seiner Potsdamer Ghostwriter zum Klimawandel übersieht einige ganz entscheidende Dinge. Jan Grossarth hat mitgedacht und sparte in einem Beitrag in der FAZ am 20. Juni 2015 nicht mit Kritik:
Öko-Enzyklika: Wo der Papst irrt
Die Enzyklika des Papstes ist voller Zivilisationskritik und antiliberaler Zerrbilder. Das Gute der industriellen Gegenwart kommt kaum vor.
Es ist ein Privileg eines Priesters, sich um die Seelen zu sorgen. Oder säkular ausgedrückt und damit vielleicht ein wenig missverständlich: um das Glück. In seiner Enzyklika „Laudato si“ (Gelobt sei) macht Papst Franziskus davon wunderbar Gebrauch. Zum Beispiel an der Stelle, an der er die Arbeitsbedingungen vieler Menschen beschreibt – nicht nur der oft unter erbärmlichen Bedingungen schuftenden Textilarbeiter aus Bangladesch, sondern auch westlicher gehetzter Manager – oder die Unmöglichkeit des Glücks für Leute, die ganz von Interessen okkupiert sind. Aber all das Gute der industriellen Gegenwart kommt kaum vor. Für viele, längst nicht nur in der nördlichen Welt, ist die kapitalistische Welt ein Schlaraffenland: Der Hunger nimmt ab, immer mehr Menschen besuchen Schulen, werden älter und müssen weniger lang und schwer arbeiten.
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Lausitzer Rundschau am 29. Mai 2015
Sachsen opfert keine Jobs für Klimaziele
Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vor einer Strafabgabe für Braunkohlekraftwerke gewarnt. «Für Sachsen gilt die Maßgabe, dass Arbeitsplätze nicht für Klimaziele geopfert werden», sagte er im Interview der «Leipziger Volkszeitung». «Wir werden nicht zulassen, das eine gegen das andere auszuspielen.»
Weiterlesen in der Lausitzer Rundschau.
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Sylt ist als Insel des Jetset bekannt. Die teure Gesellschaft reist mit riesigen spritfressenden Luxuslimousinen und Privatflugzeugen an. Da liest sich dann der folgende Konferenzbericht in der Sylter Rundschau vom 29. Mai 2015 wie eine Karrikatur:
Klimawandel : Fürst Albert von Monaco lädt zur „Climate Conference Sylt“ ein
Besuch von Prominenten ist die Promi-Insel Sylt durchaus gewohnt – doch ein Monarch reist nicht allzu oft an die Nordsee. Der Fürst von Monaco kommt aber nicht zum Strandurlaub, sondern mit einem ernsten Thema im Gepäck.
Das Ergebnis kann man vermutlich schon ahnen: Die Promis werden sich geeiniget haben, dass der Rest der Welt viel weniger fliegen und autofahren sollte. Das gilt natürlich nicht für sie selbst, das versteht sich von selbst.
Hierzu passt auch ein schöner Beitrag von Michael Krüger im Science Skeptical Blog vom 2. Juni 2015:
Wie klimaneutral lebt Stefan Rahmstorf?
In der KlimaLounge von Stefan Rahmstorf ist gerade eine interessante Diskussion entbrannt. Ein Peter Frei fragt, wie klimaneutral leben die Klimaforscher wirklich, da sie ein klimaneutrales Leben als Leitbild vorgeben. Stefan Rahmstorf antwortet darauf dies:
„Lieber Herr Frei, ich trinke sowohl Wasser als auch Wein gerne. Meine Familie gibt aber keinen Cent für fossile Energie aus. Wir haben kein Auto oder sonstige Verbrennungsmotoren, heizen und kochen mit 100% Biogas (ergänzt durch Sonne und Holz), und speisen übers Jahr ziemlich genau doppelt so viel Solarstrom ins Netz von unserem Dach wie wir zurückkaufen.“
Gehen wir das mal Punkt für Punkt durch:
Weiterlesen im Science Skeptical Blog.