Der Tag des klimatischen Weltuntergangs ist gekommen, zumindest auf Netzfrauen.org : „Die schlimmsten Vorhersagen treffen ein – der Klimawandel ist da“

Erfrischende Klimavernunft in der Leipziger Volkszeitung am 18. Juli 2015:

Hitzewellen, Überschwemmungen, Eiszeit – wird das Wetter auf der Welt immer extremer? Meteorologe Gudd warnt vor Panikmache
Das ganz normale Wetterchaos Derzeit ein vertrautes Bild: Ein Blitz zuckt am Himmel und sorgt für teils große Schäden. Wetterexperte Martin Gudd. Hannover. Ständig neue Hitzerekorde, Hochwasser, Tornados und jetzt droht 2030 auch noch eine Eiszeit – das Wetter schlägt scheinbar immer neue Kapriolen. Müssen wir uns also an die ständigen Extreme gewöhnen? Meteorologe Dr. Martin Gudd mahnt zur Gelassenheit. „Das Wetterchaos, das wir erleben, ist vollkommen normal.“

Weiterlesen in der Leipziger Volkszeitung (für Abonnenten).

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Netzfrauen.org machten sich am 12. August 2015 gleich zweisprachig große Klimasorgen:

Die schlimmsten Vorhersagen treffen ein- der Klimawandel ist da – The Point of No Return: Climate Change Nightmares Are Already Here
Es führt kein Weg zurück: Der Albtraum Klimawandel ist schon da. Historiker werden das Jahr 2015 als das Jahr sehen, in dem die Situation eskalierte.

Im 17 Jahr der Erwärmungspause verwundert der Titel dann doch schon ein wenig. Was könnten die Netzfrauen da entdeckt haben, was dem Rest der Bevölkerung möglicherweise verborgen geblieben ist? Die Webseite führt weiter aus:

Einige Momentaufnahmen:
In den letzten paar Monaten töteten rekordbrechende Hitzewellen in Pakistan und Indien mehr als 1000 Menschen.

Hitzewelle in Pakistan und Indien. Schlimm, aber nicht richtig neu. Es ist davon auszugehen, dass vor 1000 Jahren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode bereits ähnlich starke Hitzewellen auftraten.

Der Regenwald des Olympic National Park in Washingtion fing das erste Mal seit Menschengedenken Feuer.

Haben die Netzfrauen da nicht eine Kleinigkeit außer acht gelassen? Siehe „Eine unbequeme Wahrheit: In vorindustrieller Zeit gab es in Nordamerika mehr Waldbrände als heute

Im heißesten Juli Großbritanniens seit Wetterberichterstattung wurden in London bis zu 36,6° erreicht. The Guardian musste kurzzeitig seinen life blog zur Hitzewelle einstellen, da die Computerserver überhitzt waren.

Die Wahrheit: Vor knapp 500 Jahren war es schonmal schlimmer: „Überraschung in Westeuropa: Hitzesommer aus dem Jahr 1540 deutlich wärmer als vermeintlicher Rekordinhaber 2003„.

In Kalifornien, das an der schlimmsten Dürre seit tausend Jahren leidet, weitete sich ein Buschfeuer, das auf einer Fläche von 50 Morgen begann, innerhalb weniger Stunden um das 70fache aus, übersprang dabei den I-15 Freeway während des Berufsverkehrs.

Ozeanzyklen verstärken momentan die Dürren in Kalifornien: „NASA- und NOAA-Forscher: Kalifornische Dürre Anfang 2014 durch Ozeanzyklen augelöst. Kein langfristiger Austrocknungstrend in den vergangenen 100 Jahren erkennbar„. Der Blick zurück in die Klimageschichte bringt auch hier Entwarnung: Alles schon einmal dagewesen: „Kleine Dürregeschichte der USA der vergangenen 10.000 Jahre: Schon die Indianer mussten immer wieder unter Trockenheit leiden„.

Wenige Tage später prasselten heftige, so noch nie erlebte Sommerregen auf die Region nieder.

Seltsam: Weltweit ist keine Steigerung zu erkennen: „Überraschung: Globale Niederschläge sind in den letzten 70 Jahren weniger extrem geworden„.

Puerto Rico hat sein Wasser in nie gekanntem Ausmaß rationiert, während sich im tropischen Pazifik ein Monster El Nino formiert, der weltweit zu Klimaextremen führen wird.

Die Dürre in Purto Rico ist ein gut bekanntes Phänomen während solarer Schwächephasen: „Neue Studie im Journal of Quaternary Science: Dürren in der Karibik häufen sich während solarer Schwächephasen„. Und El Nino hat nichts mit Klima zu tun, sondern mit Wetter.

Am 20. Juli ließ James Hansen, der ehemalige NASA Klimatologe, der die öffentliche Aufmerksamkeit im Sommer 19888 auf den Klimawechsel lenkte, eine Bombe platzen: Er und sein Team von Klimaforschern haben einen neuen, wichtigen, in dem Fall rückwirkenden Mechanismus vor der Küste der Antarktis identifiziert, der auf einen 10 x schnelleren Anstieg des mittleren Meereshöhe als angenommen, hindeutet: knapp über 3 Meter bis 2065.

Hansens „Bombe“ ging jedoch ziemlich nach hinten los. Seriöse Fachwissenschaftler sahen in seiner Studie vor allem politischen Klimaaktivismus. Zudem hatte Hansen seine Pressemitteilung veröffentlicht, obwohl sein Manuskript noch gar nicht das wissenschaftliche Begutachtungsverfahren durchlaufen hatte, ein schlimmer faux pas. Realistischere Meeresspiegelabschätzungen gehen von viel geringeren Anstiegswerten aus: „Europäisches Forschungskonsortium verwirft extreme Meeresspiegelprognosen„.

Es ist schade, dass die Netzfrauen hier so schlimm auf den Holzweg geraten und auf Aktivisten hereingefallen sind. Prinzipiell sind wir gerne bereit, Manuskripte vor Publikation auf Schwachstellen hin zu analysieren. Email genügt!