Kurioses aus den Ruhrnachrichten.de vom 17. Januar 2015:
Jahresdienstbesprechung: Klimawandel macht der Feuerwehr zu schaffen
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Lünen zieht Bilanz: Die Zahl der Brände ging 2014 zurück, dagegen stieg die Zahl der technischen Hilfeleistungen. Grund dafür: die Folgen des Klimawandels, die auch in Lünen zu spüren sind. Darauf müssen sich die Einsatzkräfte auch in Zukunft einstellen.
Was soll man dazu sagen? Hat die Feuerwehr jetzt Angst wegen der fehlenden Brände zusammengeschrumpft zu werden und braucht daher die Drohkulisse des Klimawandels? Oder ist es einfach chic, auf den Klimakatastrophenzug mit aufzuspringen? Aber lesen wir ersteinmal weiter, inwieweit der Klimawandel Lünen angeblich in den Würgegriff genommen haben soll:
Alfred Krömer, Leiter der Feuerwehr: „Unwetterereignisse haben in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. Wasser-, Sturm-, Wärme- und Kälteeinsätze erfordern, dass wir uns auf diese Einsatzlage einstellen. Wir müssen Anpassungsstrategien entwickeln, um die Folgen des Klimawandels zu beherrschen. Auch Stromausfälle werden vorausgesagt in der Zukunft deutlich zunehmen.“
Wo ist die offizielle Unwetterstatistik hierzu? Haben die Stürme in Deutschland in den letzten Jahren in nicht dagewesener Weise zugenommen? Nein! Siehe „Eine unbequeme Wahrheit: Während der Kleinen Eiszeit waren die Stürme in Europa stärker als heute„.
Gibt es heute in Deutschland mehr Überflutungen als früher? Nein! Siehe: „Hessischer Starkregen aus dem Juli 2014 eine Folge des Klimawandels? Eher unwahrscheinlich. Statistiken zeigen eine Abnahme schwerer sommerlicher Regengüsse während der letzten 100 Jahre“
Gibt es heute mehr Hitzwellen als in der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren? Unwahrscheinlich.
Gibt es heute mehr Kältewellen als früher? Vermutlich auch nicht. Und selbst wenn: Könnte dies eine Folge der Klimaerwärmung sein? Falls ja, dann müssten Hitzewellen im Umkehrschluss die Klimaerwärmung widerlegen. Willkommen in Absurdistan!
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Erinnern Sie sich: In unserem Buch „Die kalte Sonne“ wagten wir 2012 doch tatsächlich zu behaupten, dass wohl mehr als 50% der beobachteten Klimaerwärmung seit 1850 durch natürliche Klimafaktoren verursacht worden sind. Daraufhin gab es einen großen Proteststurm: Wir wären Leugner, Söldner der Energieindustrie, Verrückte. Kurz darauf meldete sich Mojib Latif und erklärte der Öffentlichkeit, wie die offizielle IPCC-Sichtweise lautet, von der tunlichst nicht abzuweichen ist: Es darf nicht „mehr als 50%“ heißen, sondern „weniger als 50%“! Im Extremfall wäre also ein Natur-Anteil von 51% falsch, während 49% richtig wäre. Verrückte Welt. Judith Curry hat sich jetzt in ihrem Blog mit dem 50%-Problem etwas ausführlicher beschäftigt:
‚Most’ versus ‘more than half’ versus ‘> 50%’
Seeking once again to clarify the problems in communicating the IPCC climate change attribution statements.
Context
The immediate motivation for this post is a tweet from Gavin Schmidt that he is #stillwaiting for a response to his critique of my 50-50 essay [link]. Well this post is a response to only one point that he raises (some of the rest of his points seem pretty incoherent to me), but it is an issue that has been used by Schmidt to discredit my arguments about attribution.
Weiterlesen auf Climate Etc.
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The Times of India berichtete am 21. Januar 2015 über Sorgen einiger indischer Wissenschaftler:
Space scientist fears return of ‚mini ice age‘
The fewer sunspot activities on the Sun witnessed since the last two solar cycles might lead to a „mini ice age-like situation“ in coming years, Shrinivas Aundhkar, the director of Mahatma Gandhi Mission, Centre for Astronomy and Space Technology, Nanded, said here on Tuesday. „The sunspots that can be seen on the Sun have comparatively less temperature compared to other surfaces on it (Sun),“ he said while addressing a gathering for a lecture, Get Ready for Little Ice Age, held as part of the Narendra Dabholkar lecture series. Aundhkar, who has worked with scientists across the world on Sun-Earth connection, said, „The Sun undergoes two cycles that are described as maximum and minimum. The activity alternates every 11 years, and the period is termed as one solar cycle. At present, the Sun is undergoing the minimum phase, reducing global temperatures.“
Weiterlesen in der Times of India.
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Der Focus lebt in seiner eigenen Traumwelt. Am 17. Januar 2015 meldete Michael Odenwald in dem Wochenblatt triumphierend:
Klimawandel setzt sich fort: 2014 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
Der Klimawandel schreitet weiter voran. Nachdem 2014 erneut ein Wärme-Rekordjahr war, liegen neun der zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichngen ab dem Jahr 2000. Von einer Erwärmungspause kann also keine Rede mehr sein.
Nur einen Tag später räumte die NASA ein, dass der Anstieg keineswegs gesichtert ist und keinesfalls statistisch signifikant ist. Dumm gelaufen. Noch viel besser wird es dann im zweiten Teil des Focus-Artikels, der mutig wie folgt betitelt ist:
Erklärung für Erwärmungspause gefunden
Das interessiert uns jetzt doch: Welche der 30 bislang von der Wissenschaft angebotenen Erklärungen ist denn nun die richtige laut Odenwald? Der Focus-Redakteur erklärt, die fehlende Wärme würde im Ozean zwischengespeichert. Etwas Ähnliches hatten wir 2012 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ geschrieben und die 60-jährigen Ozeanzyklen ins Spiel gebracht. Damals fand Odenwald das überhaupt nicht gut und wetterte eifrig gegen diese häretische Denkweise.
Ganz so einfach ist es dann mit den Ozeanen aber doch nicht, wie wir an dieser Stelle bereits berichteten: Suche nach der angeblich im Ozean versunkenen Wärme endet mit Fehlschlag: Tiefe Meeresschichten kühlten sich in den letzten 20 Jahren ab. Von diesen Problemen lesen wir im Focus leider nichts.