Vor kurzem gab es ein Jubiläum zu feiern. Der heißeste jemals gemessene Tag jährte sich zum hundertsten Mal. Am 10. Juli 1913 zeigte das Thermometer in Kalifornien 56,7°C an. Herzlichen Glückwunsch!
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Und gleich nochmal Kalifornien: Die dortigen Behörden wollen jetzt Lagerfeuer am Strand verbieten. Ziel ist es, damit den Klimawandel einzudämmen.
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In Europa sollen Klimazertifikate verteuert werden, in Australien geht man derweil genau den umgekehrten Weg und will die Emissionsrechte drastisch verbilligen. Der australische Premierminister kündigte jetzt an, den Strompreis für die Bürger preisgünstiger zu machen um so die Lebenshaltungskosten der Australier herunterzubekommen. Insgesamt soll die Erleichterung 4 bis 5 Milliarden australische Dollar betragen.
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Was ist die größte Herausforderung für den Radsport in der heutigen Zeit? Doping, da sind sich eigentlich alle einig. Wenn das gesamte Peloton gedopt ist und am Ende der Fahrer mit dem besten Arzt gewinnt, dann kann doch irgendetwas nicht in Ordnung sein. Eine Gruppe von Klimaaktivisten hat da jedoch eine gänzlich andere Meinung. Sie sind davon überzeugt, dass der Klimawandel die größte Herausforderung für die Dauerradler darstellt und nicht das Doping. Hitzewellen, Stürme und anderes Extremwetter würden die Fahrer aus den Pedalen werfen und die Durchführbarkeit der Tour de France gefährden. Wie kommt man auf eine solche Idee? Stecken die Schreiber vielleicht mit den geheimen Dopingringen unter einer Decke und haben den Auftrag, von den realen Problemen abzulenken? Sind sie vielleicht von einem klimareligiösen Wahn befallen, der sämtliche Vorgänge auf diesem Planeten mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen versucht? Ein bisschen erinnert dies an den Versuch, die Welt mit der Zahl 42 zu erklären…
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Am 7. August 2013 meldete Die Welt:
Neue Rekord-Eisschmelze in der Arktis Die Arktis hat im vergangenen Jahr eine Rekord-Eisschmelze erlebt, während zugleich der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid auf einen historischen Höchstwert anstieg. 2012 sei auch eines der zehn heißesten Jahre seit Beginn der wissenschaftlichen Temperaturmessung Mitte des 19. Jahrhunderts gewesen, heißt es in einer von der US-Behörde für Ozeanologie und Atmosphärenforschung (NOAA) in Washington vorgestellten 260 Seiten umfassenden Studie. „Die Ergebnisse sind frappierend“, sagte NOAA-Chefin Kathryn Sullivan.
Frappierend sind wohl weniger die Ergebnisse sondern eher die überraschende Interpretationsweise der NOAA-Chefin. Denn “ eines der zehn heißesten Jahre…“ ist eine nette Umschreibung der Tatsache, dass es seit mehr als einer Dekade nicht mehr wärmer geworden ist – und keines der teuren Klimamodelle hatte es kommen sehen. Die arktische Meereisschmelze kommt auch nicht so richtig überraschend. Immer wenn es in der Erdgeschichte warm war, schmolz das Eis. Zuletzt geschah dies vor 1000 Jahren als die Wikinger elegant mit ihren Booten durch die eisfreien arktischen Gewässer sausten und Grönland sowie Island besiedelten. Satellitenaufnahmen aus dieser Zeit gibt es nicht, so dass die Phase gerne ignoriert wird. Die Welt schreibt weiter:
Die Eisschmelze trug laut der Studie auch zu einem Anstieg des Spiegels der Weltmeere bei. Der Meeresspiegel erreichte 2012 eine Rekordhöhe und lag 3,5 Zentimeter über dem Schnitt der Jahre 1993 bis 2010.
Rekorde ziehen die Menschen magisch an. Daher darf ein Hinweis auf einen solchen auch nicht bei der Welt fehlen. Es ist bekannt, dass der Meeresspiegel ansteigt. Ist dies bereits ein Rekord? Falls ja, dann könnte jeder Mensch von sich behaupten, dass er jedes Jahr ein neues, persönliches Rekordalter erreicht hat. „Rekord: Franz Müller ist wieder ein Jahr älter geworden. So alt wie heute war er noch nie“. Warum schreibt Die Welt nicht, dass der Meeresspiegel laut Pegelmessungen derzeit um 2 mm pro Jahr ansteigt, laut vermutlich schlecht kalibrierten Satellitenmessungen um 3 mm. Eine Beschleunigung dieses Anstiegs ist weit und breit nicht in Sicht. Wenn dies so weiter geht, dann liegt der Meeresspiegel am Ende des Jahrhunderts um 30 cm höher als heute. Die Sintflutwarnungen von 1-2 m Anstieg sind auf Basis der realen Messdaten schlicht unseriös.
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Bild machte uns am 14. Juli 2013 glücklich:
Frankens Weißweinklassikern nützt der Klimawandel
Der Weinanbau in Franken wird schon jetzt vom Klimawandel beeinflusst. Mehr Sonne und Wärme hätten zu einer Qualitätssteigerung geführt, sagte der Klimaforscher Heiko Paeth von der Universität Würzburg.
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Vor gut einem Jahr stand es in unserem Buch „Die kalte Sonne“ , nun greifen es allmählich auch die Medien auf: Ozeanzyklen beeinflussen die globale Durchschnittstemperatur in systematischer Weise. Was vormals nur als nicht näher eingrenzbares Rauschen interpretiert wurde, wird plötzlich als wichtige Klimakomponente akzeptiert. Der Tagesspiegel berichtete am 14. Juli 2013:
Ende des letzten Jahrhunderts stieg die globale Durchschnittstemperatur noch stetig. Doch seit einigen Jahren verharrt sie auf gleichem Niveau, es wird nicht mehr wärmer – ein Umstand, über den viel diskutiert wird. Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum Geomar in Kiel und seine Kollegen glauben nun, eine Erklärung zu haben. Wie sie im Fachblatt „Climate Dynamics“ schreiben, speichert das Wasser in der Tiefe des Südatlantiks einen Teil der Energie der Klimaerwärmung. Dieser Prozess könnte den Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf der Welt bremsen. „Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben“, sagt Latif. Wenn sich der Akku später wieder entlädt, holt er das Versäumte nach und sollte die Erderwärmung zusätzlich beschleunigen.
Auch Jochem Marotzke räumt nun plötzlich Muster ein, die bei Zukunftsprognosen wohl nicht mehr ignoriert werden können:
Solche Prozesse sind seit Jahren bekannt. Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg hat sie bereits vor einem Vierteljahrhundert in einer einfachen Simulation des Nordatlantiks gesehen. „Wir haben dem damals keine große Bedeutung beigemessen. Erst später hat sich gezeigt, wie interessant solche Speicher sind“, sagt Marotzke. Irgendwann aber ist jeder Speicher voll. Die Tiefenwasserschicht wird immer mächtiger, je mehr Energie nach Süden strömt. Dann beginnen vorher gut voneinander getrennte Wassermassen sich zu mischen. Die „eingesperrte“ Energie entweicht aus dem Meer und heizt das Klima auf. Genau das scheint viele Jahre im Süd-Ozean passiert zu sein: „Bis Mitte der 1970er Jahre kam dort Wärme an die Oberfläche“, sagt Latif. Danach war der Akku anscheinend leer. Der Wärmefluss aus der Tiefe versiegte, die Temperaturen in weiten Teilen der Südhalbkugel stiegen nicht weiter. „Es geht um Unterschiede von einigen Zehntelgrad Celsius“, sagt Latif. Da in den letzten 100 Jahren die Temperaturen weltweit um gerade 0,7 Grad gestiegen sind und der Süd-Ozean einen großen Teil des Globus umspannt, bremst der natürliche Zyklus zurzeit die Erwärmung.
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