Totgesagte leben länger: Angebliches Klimaopfer erwacht von den Toten

Immer wieder wurde der Klimawandel verdächtigt, das Leben auf der Erde nachhaltig zu schädigen. Empört vermeldete man das Aussterben zahlreicher Arten und rechnete für die Zukunft bereits mit dem Schlimmsten. Das Ende sei nahe, der Weltuntergang wäre nur noch eine Frage der Zeit. Es wurden zahlreiche üppig dotierte Forschungsprojekte gestartet, die das angebliche Massensterben detailliert untersuchen sollten. Aber oh Wunder, es kam etwas ganz anderes heraus.  Siehe z.B. unsere Blogartikel „Ökosysteme reagieren auf Klimaerwärmung durch Zunahme der Artenvielfalt“ und „Drei neue Studien dokumentieren: Der Amazonas Regenwald würde sogar die IPCC-Hitzeprognosen gut meistern„.

Am 20. September 2014 berichtete Axel Bojanowski nun auf Spiegel Online über eine wundersame Wiederentdeckung eines totgeglaubten angeblichen Klimaopfers, der Schnecke Rhachistia aldabrae:

Da bist du ja wieder, schönes Tier! Rhachistia aldabrae, eine schmucke Schnecke mit schwarz-rot-gestreiftem Gehäuse, lebt seit Urzeiten auf dem Seychellen-Atoll Aldabra. Doch Ende der Neunzigerjahre schien die Schnecke verschwunden zu sein. Verantwortlich sei wohl der Klimawandel, berichtete ein Forscher 2007. Wahrscheinlich habe Regenmangel im Westen des Indischen Ozeans Rhachistia aldabrae aussterben lassen, schrieb Justin Gerlach vom Naturschutzverband Nature Protection Trust of Seychelles. Das Verschwinden des Weichtiers bestärkte den Uno-Klimarat IPCC, in seinem Sachstandsbericht vor einem Artensterben aufgrund des Klimawandels zu warnen. Rhachistia aldabrae galt als eines der wenigen Beispiele für Tiere, die dem Klimawandel bereits zum Opfer gefallen sein könnten. Umso größer war nun die Freude über die Wiederbegegnung. „Wir wurden schier verrückt, es war so beeindruckend“, erzählte Shane Brice, Mitglied einer Seychellen-Expedition der Nachrichtenagentur AP. Experten bestätigten den Fund: Es könne sich nur um Rhachistia aldabrae handeln, sagte der Molluskenforscher Vincent Florens von der University Mauritius der AP. Die Entdeckung bringt die renommierte britische Wissenschaftsakademie Royal Society in Bedrängnis. In ihrem Fachblatt „Biology Letters“ war jene Studie von Justin Gerlach erschienen, die das Aussterben der Schnecke behauptete. Forscher um Clive Hambler von der University of Oxford jedoch widersprachen der Arbeit bereits 2007 – doch die Royal Society habe den Abdruck verweigert, berichtet die „Times“.

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