Wenn es schon bei den mittleren Jahrestemperaturen nicht wärmer wird, muss man halt nur kleinere Zeitabschnitte wählen. Irgendwo muss sich doch noch ein kleiner Hitzerekord für die verunsicherte Öffentlichkeit fabrizieren lassen. Das wäre doch gelacht. Wie wärs zum Beispiel mit „heißeste neun Uhr der gesamten Temperaturgeschichte“? In diesem Sinne war die Freude beim ZDF Heute-Team groß, als sich der Juni 2014 mächtig ins Zeug legte.
So einen heißen Juni hat es auf der Erde seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880 noch nicht gegeben: Die Durchschnittstemperatur lag bei 16,22 Grad Celsius – das war 0,72 Grad mehr als der monatliche Durchschnittswert im 20. Jahrhundert. Damit wurde der bisherige Rekord vom Juni 2010 gebrochen. […] Die kombinierte Durchschnittstemperatur an der Land- und Meeresoberfläche habe bei 16,22 Grad Celsius gelegen, teilte die US-Wetterbehörde NOAA mit. Im gesamten 20. Jahrhundert lag die Durchschnittstemperatur bei 15,5 Grad Celsius. Den bisherigen Juni-Rekord gab es im Jahr 2010.
Ganz Super. Dabei ging ein anderer Rekord im Trubel leider unter: Mit -22,4°C ereignete sich nämlich 2014 auch der kälteste Juni der jemals in der Antarktis gemessen wurde. Das sind satte 6,6°C unter dem Normalwert. Fast wäre es auch der kälteste Monat überhaupt geworden, allerdings liegt hier in der Gesamtwertung immer noch der September 1953 mit -23,5°C vorn.
Aber nochmal zurück zum heißesten Juni, der auf dem NCDC-Datensatz der NOAA basiert. Die polaren Gebiete sind in diesem Datensatz nur sehr unzureichend repräsentiert. Im Unterschied zu den äquatorialen Temperatur-Anomalien waren beide Pole relativ kühl und drückten so die globalen Werte. Besser wird das in der Reihe GISS abgebildet, die keinen Juni-Rekord 2014 verzeichnete.
Mit Dank an WUWT.
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Sie haben es sicher schon irgendwo gelesen, Australien hat seinen Emissionshandel wieder abgeschafft. Börse Online berichtete am 17. Juli 2014:
Australien hat als erstes Land der Welt eine Klimaschutzsteuer ersatzlos abgeschafft. Die zweite Parlamentskammer, der Senat, stimmte am Donnerstag wie erwartet mehrheitlich für das Abschaffungsgesetz.
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Der Klimawandel als Motor für die Forschungsförderung. Über eine weitere Blüte berichtete am 10. Juli 2014 der Bayerische Rundfunk (BR):
Klimawandel Zerstört das Wetter unsere Baudenkmäler?
Schimmel, abblätternde Fresken oder einsturzgefährdete Dachstühle: Wissenschaftler erforschen, wie der Klimawandel unseren Baudenkmälern zusetzt und was man dagegen tun könnte. Unter anderem im EU-Projekt „Climate for Culture“. […] Durch Klimamodellierung und Gebäudesimulationen schaffen die Forscher von „Climate for Culture“ Projektionen bis zum Jahre 2100. So können Aussagen über kommende Klimabedingungen in Innenräumen und damit verbundene Schädigungsrisiken getroffen werden. Daraus lassen sich Strategien ableiten, um unsere Baudenkmäler beispielsweise mit Heizung oder Lüftung fit für die Klimazukunft zu machen.
Climate for Culture, ein schöner Slogan. Auf deutsch lässt sich das in etwas übersetzen in „Klima fürs Klo“ bzw. Klimagelder für den Lokus. Da können die Klimamodelle nicht einmal die Erwärmungspause der letzten 16 Jahre nachvollziehen und trotzdem sollen sie als Grundage für die Dimensionierung für Klimaanlagen bis 2100 dienen. Hoffentlich bauen die Forscher auch Fenster in ihre Gebäudesimulationen ein. Nach langem Modellieren werden sie dann vermutlich herausfinden, dass man die Fenster öffnet, wenn es warm ist und entsprechend geschlossen hält, wenn es kalt wird.
Auf der Webseite des EU-Projekts Climate for Culture betrauert man allerdings schon, dass sich Ende des Jahres (2014) der Geldhahn wieder schließen wird. Nichtsdestotrotz hat man es auf der Abschlusskonferenz in der edlen Münchener Residenz Mitte Juli 2014 noch einmal richtig krachen lassen. Die Keynote Lecture wurde vom ehemaligen IPCC-Mann Guy Brasseur vom Hamburger Climate Service Center gehalten.
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Im Juli 2014 fand in Las Vegas die Internationale Klimakonferenz ICCC9 statt, an der auch Sebastian Lüning mit zwei Vorträgen teilnahm. Es trafen mittlerweile etliche Emails in der kalten-Sonne-Redaktion ein, in denen sich Blogleser für die Präsentationen bedankten. Ganz anders hingegen erging es dem kanadischen Politiker John Les, der ebenfalls zur Tagung gereist war. Er wurde aufgrund seines Interesses am Klimathema zum Rücktritt aus dem Landwirtschaftsausschuss in British Columbia (BC) aufgefordert. Wenn er die Klimakatastrophe nicht anerkenne, könne er auch nicht an der landwirtschaftlichen Planung in der Provinz beteiligt sein, hieß es.
Apropos Klimakatastrophe. In den letzten 15 Jahren hat sich die Provinz British Columbia doch tatsächlich um ein paar Zehntelgrad abgekühlt. Für die Landwirtschaft im kalten Kanada kann das nicht richtig förderlich sein, könnte man fast meinen.
Während der ICCC9-Konferenz hatte Sebastian Lüning auch die Gelegenheit, mit dem Autor des brillianten Blogs „The Hockeyschtick“ zu plaudern, in dem die allerneueste Literatur zum Klimawandel aufbereitet und bekannt gemacht wird. Im Blog berichtet der Webmaster über eine interessante Anekdote zur klimawissenschaftlichen Geschichte. Die beiden Wissenschaftler, die vor etlichen Jahren für die Einstellung von James Hansen und Michael Mann verantwortlich zeichneten, bereuen diesen Schritt heute offenbar sehr. Im Blog beschreibt Webmaster MS die Begegnungen so:
The deep regrets of the climate scientists who hired both Mann & Hansen
I had a wonderful time attending the ICCC 2014 in Las Vegas and an opportunity to speak with several prominent climate scientists, including Dr. John Theon, the retired senior NASA atmospheric scientist who first hired James Hansen at NASA, and Dr. Pat Michaels, who first hired Michael Mann as an assistant professor at the University of Virginia. If I may summarize these conversations, both Drs. Theon and Michaels indicated that they deeply regret hiring Hansen and Mann respectively, arguably the two most damaging people to individual freedom and the economic prosperity of all humanity, especially the poorest individuals on the planet.
Auch ein weiterer Vorgesetzter von James Hansen war mit seiner Wahl nicht richtig zufrieden. Per Email meldete sich bei uns ein Wissenschaftler, der mit Professor Robert Jastrow zusammengearbeitet hatte und daher etliche persönliche Gespräche führen konnte. Jastrow erklärte bei einer Gelegenheit, dass er es war, der Hansen ausgewählt hatte, seinen Platz im GISS-Institut zu übernehmen. Jastrow fügte hinzu, dass er im Rückblick auf seine eigene Karriere kaum Grund hätte, von ihm getroffene Entscheidungen zu bereuen. Mit einer Ausnahme allerdings, sagte er. Er hätte niemals Hansen in eine führende Position in das GISS holen sollen. Ein schwerer Fehler.