Die Klimaretter der Welt trauen sich nicht so recht an das bevölkerungsreichste Land der Erde heran. So beschränkt sich Klimaretter.info meist auf die Berichterstattung über vage Zukunftsprojekte. Hier ein Beispiel vom 4. April 2014:
China weitet Emissionshandel aus
Chinas Pilotversuch zum Aufbau eines nationales Emissionshandelssystem nimmt weiter Gestalt an. In dieser Woche startete in Hubei, der Provinz in der großen chinesischen Ebene, ein CO2-Markt. Im vergangenen Jahr hatten bereits in Shenzhen, Shanghai, Peking, Tianjin und der Provinz Guangdong Handelsplätze eröffnet. Als siebte und letzte Region, die für den Pilotversuch ausgewählt wurde, fehlt jetzt nur noch die Millionenstadt Chongqing. Von 2015 an soll es ein nationales Emissionshandelssystem geben.
Nur ungern legt man die Karten auf den Tisch. In Wahrheit verfeuert China nämlich heute soviel Kohle, wie der Rest der Welt zusammen. Bereits vor einem Jahrzehnt haben die CO2-Emissionen Chinas den Wert der USA überschritten und stiegen auch danach rasant weiter an. Lesen Sie hierzu einen guten Artikel in der New York Times vom 21. Mai 2014. Hier ein Auszug:
China’s Global Search for Energy
[…] “The dynamic growth of China’s economy and energy growth is reshaping global energy markets, and both the economic and strategic implications are still being developed,” said Mark J. Finley, BP’s general manager for global energy markets and United States economics. The shift has been swift. China used only half as much energy as the United States in 2000. Nine years later, it surpassed the United States as the world’s biggest energy user and last year it leapfrogged the United States as the No. 1 oil importer. China now burns as much coal as the rest of the world combined. The country’s emissions of greenhouse gases, linked by scientists to global warming, surged past the United States’ emissions a decade ago and have risen ever higher since then. China has little choice but to look beyond its borders for its energy needs. While it consumed 10.1 million barrels of oil a day last year — one-ninth of the world’s total — the country produced only 4.2 million barrels a day, according to a recent OPEC report. China has had mixed results drilling offshore, and it has been slow to develop what many energy experts believe to be vast shale gas resources on land, though Chinese energy executives express optimism.Weiterlesen auf nytimes.com.
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Dämmert Angela Merkel nach der verpatzten Energiewende möglicherweise allmählich, dass auch die klimaalarmistische Begründung ihres Energieabenteuers nicht mehr haltbar ist? So könnte man eine Meldung aus der taz vom 23. Mai 2014 interpretieren:
Klimagipfel ohne Merkel
Angela Merkel wird im September nicht zum Klimagipfel nach New York reisen. Das bestätigte der taz ein Regierungssprecher. Eingeladen hat UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon Staats- und Regierungschefs der ganzen Welt. Er verknüpfte dies mit der Aufforderung, „mit Ehrgeiz und Verantwortung“ teilzunehmen.[…] „Die Bundeskanzlerin begrüßt das große persönliche Engagement des VN-Generalsekretärs und und hat ihre volle politische Unterstützung versichert“, erklärte der Sprecher. Merkel, die sich auch gerne mal als Klimakanzlerin feiern läßt, sei „eine Teilnahme aus terminlichen Gründen nicht möglich“. Deutschland werde aber „hochrangig“ vertreten sein. Wer von der Bundesregierung komme, werde „rechtzeitig“ bekannt gegeben.
Weiterlesen auf taz.de.
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Am 5. Juni 2014 konnte man in der Basler Zeitung einen interessanten Artikel des Geologen Markus Häring lesen:
Wie der Klimarat Prognosen mit Tatsachen verwechselt
Der Rückschluss, dass mit einer drastischen CO₂-Reduktion die Klimaerwärmung vermieden werden kann, entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Genau dieser Umkehrschluss ist aber die Basis der Energiewende.
Die Energiewende legitimiert sich mit dem Klimawandel und seinen katastrophalen Folgen sowie mit der Endlichkeit fossiler Rohstoffe. Verantwortlich für den Klimawandel ist der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre als Folge der Verbrennung fossiler Energieträger. So weit die politisch korrekte Argumentationskette. Die zu einfache Argumentation – wie sie leider in Medien und Politik mantrahaft verkündet wird – darf hinterfragt werden. Wer das tut, macht sich zwar der Ketzerei verdächtig oder wird gleich in Verbindung mit Ölkonzernen oder Verschwörungstheoretikern gebracht. Als unabhängiger Bürger mit naturwissenschaftlicher Ausbildung erlaube ich mir trotzdem, die Argumentationskette vom Ende her zu hinterfragen. Vorwegzunehmen ist, dass dies keine Aufforderung zum weiteren Verschwenden von Energie ist. Im Gegenteil, eine nachhaltige Wirtschaft muss Kern unseres Handelns bleiben, allerdings mit einem besseren Motiv als dem fragwürdigen Damoklesschwert des bevorstehenden Weltuntergangs.
Weiterlesen bei der Basler Zeitung.