Medienecho – Tag 4

„Die kalte Sonne“ ist jetzt so ‚berühmt‘, dass es das Buch sogar auf die Titelseite der Zeit geschafft hat. Unglaublich aber wahr, dort wird doch tatsächlich erklärt, in einigen Punkten hätten wir sogar recht. Na dann schnell auf die Seiten 35-37 geblättert. Und, oh Wunder, war leider doch alles falsch im Buch, sagt die Zeit. April April. Wahnsinn, 444 Seiten und 800 Literaturzitate zu Publikationen aus begutachteten Fachzeitschriften. Angeblich alles falsch. Die Zeit gibt Rätsel auf.

„Störenfritz des Klimafriedens“ betitelte Die Zeit in ihrer neuen Ausgabe ihren Artikel, der die IPCC-Deutungshoheit in der Klimadiskussion zu verteidigen sucht. Wie nicht anders zu erwarten beklagen die drei IPCC-nahen Autoren, dass die deutsche Gesellschaft nun unnötig aus ihrem angeblich „tief verankerten Konsens“ aufgerüttelt wurde, „dass man den drohenden Gefahren des Klimawandels mit größter Dringlichkeit begegnen müsse.“   Aufgerüttelt ist richtig, aber aus was für einem Schlaf? Hat die Gesellschaft vielleicht nicht schon viel zu lange den etablierten Experten blind vertraut und sie wegen der Komplexität der Materie einfach machen lassen? Woher kommt die strikte Verweigerung der IPCC-Kollegen, sich stärker mit den natürlichen Klimafaktoren und den vielen im Buch zusammengetragenen Argumenten dafür offen zu befassen? „Die kalte Sonne“ bringt eine große Anzahl Publikationen aus begutachteten Zeitschriften in einen stimmigen Kontext, viele dieser Artikel kamen erst nach dem letzten IPCC-Bericht 2007 heraus. Haben all diese von uns zitierten Wissenschaftler geirrt? Natürlich sind dies „Thesen aus zweiter Hand“. Denn dies genau ist die Basis einer jeden wissenschaftlichen Zusammenschau. Nichts anderes macht auch der Weltklimarat, der genauso nur die existierende Literatur auswertet und nicht selber forscht. So war es jedenfalls einmal geplant, als unparteiisches wissenschaftliches Schiedsrichtergremium. In der Praxis sieht dies jedoch ganz anders aus. Die IPCC-Gutachter begutachten nicht nur ihre eigenen Papers (und halten sich konträre Publikationen so bequem vom Leibe), sondern schreiben sogar gezielt Papers, die noch für die IPCC-Story gebraucht werden. Der im Zeit-Artikel beschworene ’starke Konsens in der scientific community‘ beschränkt sich wohl eher auf den inner circle des IPCC, der seit langem auch die wichtigsten Fachzeitschriften durchdrungen hat. (Literaturempfehlung: Donna Laframboise, Andrew Montford.) Darf eine Literatur-Synthese nur mit IPCC-Führerschein durchgeführt werden? Da ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass sich der „Störenfritz“ und Co-Autor Geologen-Lüning mit ihren unbequemen Synthese-Ergebnissen in der heilen IPCC-Klimawelt derzeit äußerst unbeliebt machen.   

Über mangelnde Beachtung der Zeit können wir uns nun wirklich nicht beschweren. Auch der Zeit Online-Artikel „Vorhang auf für den Sarrazin der Klimadebatte“ beschäftigt sich mit unserem Buch. 

Die Zeit im Klima-Rausch: Noch ein Artikel: „Leugnen und Verschleiern“

Nachdem „Die kalte Sonne“ die IPCC-Fakten gründlich auf Herz und Nieren getestet hat, antwortet Die Zeit mit „Skeptiker im Faktencheck“. Bereits gestern machten wir hierzu Kapitel- und Seitenangaben, wo wir auf diese Themen in unserem Buch eingehen. Heute wollen wir uns einmal genauer mit den angeblichen Gegenargumenten beschäftigen.

  • These: »Seit 1998 erwärmt sich die Erde nicht mehr, der Klimawandel hat gestoppt.«
    Unsere Entgegnung: Wir sagen nicht, der Klimawandel wäre gestoppt. Wir sagen nur, die Temperatur ist in den letzten 12 Jahren nicht mehr angestiegen (S. 15). Bis 2100 steigt die Temperatur in unserem schematischen Modell um bis zu 1°C an (S. 318).
    Zum Vorwurf der „30-Jahres-Klima-regel“: In einigen offiziellen Definitionen wird Klima als 30-jähriger Mittelwert des Wettergeschehens definiert. Während dies für einige Betrachtungen sinnvoll ist, behindert die starre Auslegung die Diskussion der am Klima beteiligten Mechanismen. Es wird immer klarer, dass in der Vergangenheit natürliche dekadische Zyklen stark unterschätzt wurden. Beispielsweise die Pazifische Dekadenoszillation (PDO) ist durch eine Wärme- und Kältephase charakterisiert, die jeweils 20-30 Jahre andauern und auch die mittlere globale Temperatur signifikant beeinflussen. Wird das 30-Jahres-Klimafenster nun unglücklich zwischen die beiden Phasen gelegt, so werden Trends vermischt, also Äpfel mit Birnen verglichen. Die entsprechenden „Klima-„Resultate hängen dabei mehr von der Wahl des Startpunktes des behäbigen 30-Jahresfensters ab als von den realen, kürzer maßstäblichen Temperaturtrends. Eine Betrachtung von 10-Jahres-Temperaturtrends ist daher nicht nur legitim sondern auch sinnvoll.

 

  • These: »Die Hockeystick-Kurve war eine Fälschung.«
    Die Untersuchung des US-amerikanischen National Research Councils ist keine geeignete Rehabilitation von Mann und seinem Hockey Schläger (siehe:  “The Hockey Stick Illusion: Climategate and the Corruption of Science” von Andrew Montford). Von kleineren statistischen Fehlerchen kann nicht die Rede sein. Im Jahr 2011 nahmen die Profi-Statistiker McShane & Wyner (2011) den Datensatz von Amateur-Statistiker Michael Mann und Kollegen nämlich genauer unter die Lupe und kamen zu einem gänzlich anderen Ergebnis: Die Mittelalterliche Wärmephase und die Kleine Eiszeit waren plötzlich wieder ganz deutlich ausgeprägt zu erkennen. Spätestens jetzt musste die von Mann et al. zuvor postulierte vor-industrielle Temperaturmonotonie als widerlegt angesehen werden (siehe Buch Seite 125-127). Zudem war der Original-Datensatz von Michael Mann fehlerhaft ist, so dass zu den statistischen Problemen noch Datenprobleme kommen. Das hatte Mann dann wohl selber irgendwann einsehen müssen und veröffentlichte 2008 eine etwas verbesserte Temperaturkurve, in der die Mittelalterliche Wärmephase und die Kleine Eiszeit plötzlich wieder auftauchten (siehe Abb. 26 auf S. 123 in “Die kalte Sonne”).  Die aktuellste Temperatur-Kurve für die letzten 1000 Jahre stammt von Ljungqvist (2010) die wir auf Seite 123 im direkten Vergleich mit anderen Kurven darstellen.

 

  • These: »Die Sonne ist schuld an der Erderwärmung.«
    Autor Toralf Staud stimmt mit unserer Beobachtung überein, dass Sonnenaktivität und Temperatur in der vorindustriellen Zeit weitgehend parallel verlaufen sind und auch Vulkane einen Beitrag geleistet haben (Kapitel 3, 4 und 6). Dann plötzlich jedoch soll es zum Bruch in dieser Synchronität gekommen sein, durch den anthropogenen Treibhausgaseintrag. Frage an Staud: Wie kann CO2 plötzlich den signifikanten solaren Klimaeffekt aushebeln? Richtig, es überlagern sich seit 1850 die anthropogenen Einflüsse. Aber sie können nicht das Grundmuster stoppen. Das können nichteinmal wir Menschen. Dann das beliebte IPCC-Argument, Sonnenaktivität und Temperatur verliefen angeblich seit 1975 nicht mehr parallel. Eine ganz bewußte Irreführung, die zeigt, wie sehr die Komplexität von Seiten IPCC unterschätzt wurde (siehe S. 116-120). Hierbei wird vernachlässigt, dass die Sonnenzyklen 21 und 22 in den 1980er und 90er Jahren außerordentlich stark waren. Diese brachten die Sonne nach einer Schwächephase im 1920. Zyklus in den 1970er Jahren wieder richtig in Fahrt. Die erwähnte Sonnenspitze des 19. Zyklus um 1960 herum war einfach viel zu kurz, so dass sich keine Gleichgewichtstemperatur ausbilden konnte. Auch ein Topf Wasser wird nicht durch einen einzigen kurzen Hitzschub sofort warm. Dafür benötigt man Zeit. Zwei starke Sonnenzyklen hintereinander können mehr erwärmen als ein kurzer Rekordzyklus. Zudem ist die herausstechende Sonnenspitze des 19. Zyklus im Sonnenmagnetfeld gar nicht ausgebildet und die Werte der 1980er/90er Jahre sind sogar noch höher (siehe Abb. 56 auf S. 237). Dies ist insbesondere von Interesse, wenn man sich mögliche Solarverstärker über das Sonnenmagnetfeld, kosmische Strahlung  und Wolken (Svensmark-Effekt) anschaut.

 

  • These: »Die kosmische Strahlungbefeuert den Klimawandel.«
    Auch hier erschreckende Fehler in der Zeit-Argumentation. Selbstverständlich gibt es einen Trend in der kosmischen Strahlung in den letzten 60 Jahren (siehe Abb. 57, S. 241): Die Neutronen-Minima der Sonnenzyklen sind bis 2000 stetig abgesunken, das heisst die kosmische Strahlung ist von Zyklus zu Zyklus schwächer geworden. Wie konnte Staud dieser Fehler ins einer Analyse unterlaufen? Seit 2000 nimmt die kosmische Strahlung wieder zu (weil die Sonnenaktivität abnahm). Dies kann man sich auch gut über den Verlauf der letzten 200 Jahre anschauen (Abb. 58; S. 243): Von 1900-2000 nahm die kosmische Strahlung signifikant ab, parallel zur Klimaerwärmung. Die Verwendung zweifelhafter Wolkendaten wird vielmehr den Svensmark-Kritikern vorgeworfen (siehe S. 260-261). Zudem ist die Synchronität von Wolken und kosmischer Strahlung bzw. Sonnenaktivität mindestens für 1983-1994  unbestritten und überaus signifikant (siehe Abb. 59, S. 254). Und was ist mit den beeindruckenden Wolkeneffekten der Forbush-Ereignisse (siehe Gastbeitrag Prof. Svensmark ab S. 209ff)? Auch dazu kein Wort von Staud. Mit Faktencheck hat das ganze jedenfalls nichts zu tun.

 

  • These: »Wegen sinkender Sonnenaktivität wird die Erderwärmung eine Pause einlegen.«
    Staud suggeriert, dass wir für die kommenden Jahrzehnte ein tieferes Absinken der Sonnenaktivität annehmen als die meisten Sonnenforscher. Diese Annahme ist nicht richtig. Die meisten Forscher sagen einen Abfall auf Dalton-Minimum-Niveau voraus (S. 298ff), und genau diese Einschätzung zitieren und verwenden wir in unseren Abschätzungen. Ganz im Gegenteil, einige Forscher wie Michael Lockwood und Friedhelm Steinhilber schließen sogar einen Abfall bis auf tiefes Maunder-Minimum-Niveau nicht aus. Hier sind wir bewußt nicht mitgegangen und arbeiten mit dem weniger extremen Dalton-Niveau. Eine zweite, hiervon getrennte Frage ist, wieviel Abkühlung hiermit verbunden ist. Die von Staud zitierten Arbeiten verwenden bewußt IPCC-typische Klimamodelle ohne Solarverstärker.  Das Fehlen dieser Solarverstärker kritisieren wir in unserem Buch (siehe Kapitel 6). Die IPCC-Modelle sind nicht in der Lage, die Temperaturdynamik der letzten 10.000 Jahre abzubilden. Staud sagt selbst in der Behandlung der dritten These, dass die Kopplung Sonnenaktivität-Temperatur in der Vergangenheit gut war. Wie soll dies mit dem mageren IPCC-Strahlungsantrib für die Sonne funktionieren? Vielleicht könnte er uns darüber demnächst einmal aufklären. Verwendet man eine realistische Klimawirksamkeit für die Sonne in den Modellen, dann ist auch der Abkühlungsbetrag der gerade begonnenen Sonnenflaute viel stärker und entspricht unserer Argumentation in Kapitel 7. Leider werden den Zeit-Lesern diese Feinheiten vorenthalten.

 

  • These: »Der IPCC manipuliert die Klimaforschung.«
    Der IPCC hat die Klimawirksamkeit von Sonnenaktivitätsänderungen auf ein sehr geringes Niveau reduziert (richtig, nicht auf Null). Auf Seite 147 bilden wir die Strahlungsantriebe aus dem 2007er IPCC-Bericht ab: langlebige Treibhausgase = 2,64 W/M2, Sonne = 0,12 W/m2. Das sind weniger als 5% für die Sonne, und diesen Wert nennen wir im Buch an zahlreichen Stellen. Unsere detaillierte Kritik am IPCC zur Behandlung der Sonne steht auf S. 154ff. Die strukturellen Probleme des IPCC wurden kürzlich von der kanadischen Autorin Donna Laframboise eindrucksvoll in ihrem Buch “The delinquent Teenager who was mistaken for the world’s top climate expert” dokumentiert.

 

  • These: »Da die Erderwärmung Pause macht, haben wir Zeit für die Energiewende.«
    Natürlich folgt nach der Sonnenflaute ab 2040 wieder ein Anstieg der Sonnenaktivität, nichts anderes sagen wir (siehe Abb. 64, S. 303). Auch wenn das hohe Niveau der letzten Jahrzehnte nicht erreicht wird, wird dies eine Erwärmung mit sich bringen. Das Anziehen der Sonnenaktivität plus CO2 wird gemäß unserer schematischen Abschätzung bis zu 1° Erwärmung bringen (siehe S. 318). Bereits dieser Erwärmungsbetrag ist nicht zu ignorieren, so dass die weitere Reduktion von CO2-Emissionen ein wichtiges Ziel bleiben muss. Genau dies steht auch in Kapitel 9 unseres Buches.

 

In der Osnabrücker Zeitung äußerte sich Fritz Vahrenholt zur Absage seines Vortrages durch die Universität Osnabrück. Diese hatte ihn ausgeladen, da sie die kritische Diskussion des Klimawandel nur in einer Gruppendiskussion zulassen wollte.

In der taz erschien am 9.2. der Artikel „Die Weltenretter“.  In einem damit verbundenen Interview („Der Einfluss der Sonne aufs Klima ist nicht belegt“) kritisiert Prof. Jochem Marotzke „Die kalte Sonne“. Hierbei behauptet er u.a. dass es noch niemandem gelungen wäre die Analysen von Prof. Henrik Svensmark zu seinem Solarverstärker zu bestätigen. Dies ist nicht richtig. Die entsprechenden Studien sind detailliert in Kapitel 6 unseres Buches aufgeführt  (z.B. Usoskin et al. 2004, Laken et al. 2010). Weiterhin versucht marotzke in dem Interview die große Bedeutung des Wasserdampf- und Wolken-Feedbacks für die CO2-Klimasensitivität zu verschleiern. Weiterhin streitet er selbt die Möglichkeit ab, dass es Solarverstärkerprozesse geben könnte. Es wird sein persönliches Geheimnis bleiben, wie dann die gute Sonne-Klima-Kopplung der vergangenen 10.000 Jahre zu erklären ist. Dann kommt er zu einem sehr interessanten aber auch mysteriösen Punkt. Die aktuellen Klimamodelle wären durchaus in der Lage ein Jahrzehnt ohne weitere Erwärmung zu generieren. Der Zeitpunkt wäre aber nicht vorhersagbar. Wie bitte? Wozu dienen denn diese teuren Modelle? Wo ist das prediktive Element, wenn man nur nachträglich die Temperatur berechnen kann? Und dann ein ganz interessanter Satz: „Momentan jedenfalls heben natürliche Klimaschwankungen die durch das CO2 induzierte Erderwärmung gerade mal auf.“ Spricht Marotzke hier etwa durch die Blume von den dekadischen Ozeanzyklen (S. 110-114)? Die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) verlief die letzten 150 Jahre synchron zur Temperaturoszillation. Den Erwärmungsstop hätte man per PDO leicht vorhersagen können. Haben wir an dieser Stelle vielleicht sogar Gemeinsamkeiten, so winzig sie auch sein mögen? Zustimmung zum Buch „Die kalte Sonne“ kann momentan nicht erwartet werden. Zu groß ist die Gefahr, von IPCC-Kollegen dafür kritisiert zu werden. Dennoch ist interessant, dass Marotzke den Erwärmungsstop durch natürliche Prozesse verursacht sieht. Denn seine IPCC-Kollegen (Kaufmann et al. 2011) sehen die chinesischen Schwefelemissionen als wichtigen Faktor (der „Aerosol-Joker“, S. 178).

 Auch die Webseite PC Games berichtet über das Buch.

In einem langen Bericht beschäftigt sich auch Focus Online mit den Thesen aus dem Buch „Die kalte Sonne“. Im hinteren kommt erneut Prof. Solanki zu Wort, der die weitere Sonnenaktivitätsentwicklung offen lässt. In einem Science-Artikel schrieb er kürzlich mit seiner Kollegin Natalie Krivova, dass die weitere Aktivitätsentwicklung der Sonne weitgehend unbekannt sei, womit sie sich gegen ein Dutzend anderer Solarphysiker-Kollegen aus aller Welt stellten, welche für die kommenden Jahrzehnte einstimmig eine ausgeprägte Sonnenflaute vorhersagen (siehe Seiten 299-308 in unserem Buch). Auch werden wieder Ergebnisse aus solarverstärkerfreien Modellen zitiert (siehe Medienecho der Vortage) sowie die seltsame Einschätzung, die Kleine Eiszeit wäre einem großen Vulkanausbruch geschuldet. Die Kleine Eiszeit vor allem durch Vulkanausbrüche zu erklären ist albern und ist leicht als CO2-Rettungsaktion zu enttarnen. Wenn wir uns die letzten 10.000 Jahre anschauen, gab es eine ganze Serie dieser Abkühlungsphasen, die in der Regel stets mit einem Abfall der Sonnenaktivität verbunden waren (siehe Buch S. 70). Folgt man Schraders Argumentation, müssten wir wohl die Vulkane auch für all diese anderen Kältephasen verantwortlich machen. Was für ein großer Zufall, dass sich jedesmal die Sonne abschwächte.
Irgendwie werden immer die gleichen Experten zurate gezogen: Marotzke, Feulner, Solanki und Latif drehen sich mit ihren schwachen Argumenten im Kreise. Noch nie hat einer der Journalisten zum Beispiel einen unserer Gastautoren kontaktiert: Henrik Svensmark, Nicola Scafetta, Werner Weber, Nir Shaviv. Wir stellen gerne den Kontakt her !

 Spiegel Online steuert den Artikel „Die Verkäufer der Wahrheit“ bei. Im Prinzip gibt es das bekannte Sammelsurium von Kritik. Unsere Gegenargumente haben wir in den vergangene Medienbesprechungen bereits ausführlich diskutiert, so dass wir uns eine detaillierte Schilderung hier sparen können. Erschreckend nur folgende Behauptung von Spiegel Online Autor Axel Bojanowksi:  „Allerdings verlief der pazifische Klimazyklus über weite Strecken des 20. Jahrhunderts nicht parallel mit der globalen Durchschnittstemperatur“. Oh Schreck, braucht Bokanowski eine Brille? Auf Seite 119 in unserem Buch ist es in der Graphik ganz klar zu erkennen: Temperatur und die Pazifische Dekadische Oszillation (PDO)  verliefen die vergangenen 110 Jahre erstaunlich synchron. Wie konnte es zu diesem Fehler im Spiegel-Online-Artikel kommen? Gibt es in der Spiegel-Redaktion vielleicht nur ein einziges Exemplar unseres Buches, und das hat sich Redakteur Olaf Stampf unter den Nagel gerissen?
Erst im hinterenTeil des Artikels  wird es dann deutlich interessanter: „Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE zahlen Firmen und Verbände für Vorträge führender Klimaforscher mitunter Beträge von 5000 Euro.“ Oh, interessant. Und von einseitiger Darstellung der Berliner „European Climate Foundation“ wird berichtet, einer finanzstarken Öko-Organisation, die eng mit Klimawissenschaftlern verbandelt ist. Über deren Kommunikatiosndirektor Carel Mohn haben wir gestern schon berichtet.

Auch Die Presse aus Wien berichtet in ihrem Artikel „Klima: ‚Sonne schenkt uns Zeit‘ „über das Buch. In einem separaten Interview läßt Die Presse  Mojib Latif zu Wort kommen. Hierin bestätigt er, dass der Erwärmungsstop durch die Ozeanzyklen ausgelöst wurde. Nichts anderes sagen wir, denn wir beziehen uns ja teilweise sogar auf seine Arbeiten. Trotzdem lässt Latif es für die Öffentlichkeit es so aussehen, als ob er uns widerspricht. Denn dies wird von ihm erwartet. Latif wirft dann eine seiner Nebelkerzen und behauptet, die Sonnenaktivität wäre in den letzten 40 Jahren schwächer geworden. Eine ganz bewußte Irreführung, die zeigt, wie sehr die Komplexität von Seiten IPCC unterschätzt wurde. Hierbei vernachlässigt er, dass die Sonnenzyklen 21 und 22 in den 1980er und 90er Jahren außerordentlich stark waren (siehe S. 116-120). Diese brachten die Sonne nach einer Schwächephase im 1920. Zyklus in den 1970er Jahren wieder richtig in Fahrt. Die erwähnte Sonnenspitze des 19. Zyklus um 1960 herum war einfach viel zu kurz, so dass sich keine Gleichgewichtstemperatur ausbilden konnte. Auch ein Topf Wasser wird nicht durch einen einzigen kurzen Hitzschub sofort warm. Dafür benötigt man Zeit. Zwei starke Sonnenzyklen hintereinander können mehr erwärmen als ein kurzer Rekordzyklus. Zudem ist die herausstechende Sonnenspitze des 19. Zyklus im Sonnenmagnetfeld gar nicht ausgebildet und die Werte der 1980er/90er Jahre sind sogar noch höher (siehe Abb. 56 auf S. 237). Dies ist insbesondere von Interesse, wenn man sich mögliche Solarverstärker über das Sonnenmagnetfeld, kosmische Strahlung  und Wolken (Svensmark-Effekt) anschaut.
Mit der kosmischen Strahlung kennt sich Latif auch nicht aus. Frech behauptet er, es gäbe stets genügend Kondensationskeime in der Atmosphäre, so dass die kosmische Strahlung keine Rolle spielem würde. Offensichtlich nicht, sonst würde es keine messbaren Effekte bei den Forbush-Ereignissen geben (siehe Buch “Die kalte Sonne” Seite 215ff und 258). Zudem kann es hier auch regionale Unterschiede geben, wobei in polaren Gebieten oder mittleren Breiten andere Voraussetzungen herrschen als z.B. in den Tropen.
Und nun folgt etwas, was Latif seinen IPCC-Kollegen wohl noch erklären muss. Wir werden ihn jedenfalls gerne zitieren. Latif sagt nämlich, dass der IPCC für die Erwärmung der letzten 100 Jahre annimmt „…dass etwa die Hälfte der Erwärmung anthropogen ist.“ Ach wirklich? Da wird sich von seinen lieben IPCC-Mitstreitern kaum jemand finden, der das bestätigen wird. 

Und auch im Deutschlandradio Kultur wurde Latif befragt.

Auch das Hamburger Abendblatt berichtete erneut.

Und zu guter letzt: Der klimaretter.info dankt Fritz Vahrenholt! Wer hätte das gedacht.