Auf lemmens online analysierte Manfred Ronzheimer jetzt die durch „Die kalte Sonne“ neu entfachte Klimadebatte. Ronzheimer sieht hier drei Ebenen: „1. das mediale Ereignis, 2. der wissenschaftliche Faktenstreit, 3. die energiepolitischen Folgewirkungen.“ Inhaltlich geht Ronzheimer jedoch nicht auf unser Buch ein. Dabei erliegt leider auch er der Versuchung, die Gegenargumente unserer Kritiker einfach ungeprüft zu übernehmen. Dabei sind diese in den meisten Fällen wenig stichhaltig, wie wir in unseren täglichen Medienechos zeigen. Diese scheint Ronzheimer jedoch nicht zu lesen. Einen eigenen Versuch, die Argumentationskette unseres Buches „Die kalte Sonne“ zu verstehen, hat er offensichtlich nicht gemacht. Wichtiger als wissenschaftliche Inhalte sind ihm offensichtlich Titel und Wissenschaftshierarchien. Wo sind die Querdenker der deutschen Wissenschaft geblieben? Die vom politisch korrekten Gruppenzwang gelähmten Klimawissenschaften müssen endlich einen Ausweg aus dem innovationshemmenden Konformismus finden.
Zu einem Whisky gehört natürlich auch eine anregende Diskussion. Aus diesem Grund mag Horst Lüning (in der Tat nicht bekannt, verwandt oder verschwägert mit dem Zweitautor des Buches „Die kalte Sonne“!) das Klima-Thema für das Whisky-Forum aufgefriffen und eine Rezension zu unserem Buch geschrieben zu haben. Er hat das Buch ganz offensichtlich gelesen, was ihn klar absetzt gegenüber einigen professionellen „Rezensenten“ der großen Tageszeitungen. Horst Lüning bringt die wichtigsten Aspekte logisch strukturiert und in eingängiger Weise auf den Tisch. Leseempfehlung! Gerne auch mit einem guten Glas Whisky.
Der Schweizerischen Zeitung Der Bund gab Prof. Thomas Stocker, IPCC-Mitglied und Physiker an der Universität Bern, ein Interview, in dem er den IPCC gegenüber der Kritik in unserem Buch „Die kalte Sonne“ verteidigte. Die Klimawirkung der Sonne wischt er ohne auch nur ein einziges fachliches Argument zu nennen, einfach vom Tisch. Auch stellt er die von den meisten Solarphysikern für die kommenden Jahrzehnte angekündigte Solarflaute ohne Not in Frage. An den Klimamodellen zweifelt er kaum, das sie ja die Temperaturentwicklung des 20. Jahrhunderts gut nachbilden könnten. Plausibilitätscheck: Ist das wirklich ein gutes Argument? Da die Sonne in diesen Modellen klimatisch kaum eine Rolle spielt, versagen die Modelle bei der Rekonstruktion des Klimageschehens der vergangenen 10.000 Jahre. Diese Zeit ist durch eine charakteristische Temperaturachterbahn mit mehr als 1°C Änderung gekennzeichnet, und die Änderungen verliefen weitgehend synchron zur Sonnenaktivität. Siehe auch Artikel Zwei Jahre umsonst gerechnet: Schade um die verlorene Rechenzeit. Oder anders ausgedrückt: Wenn man ausreichend Variablen hat, gibt es tausend Möglichkeiten, um eine bekannte Temperaturkurve im Computer nachzubilden. Eine gute Passform sagt nichts über die Richtigkeit eines Modells aus.
Der Interviewer stellt Stocker dann eine wichtige Frage, nämlich wie viel von der Erwärmung der letzten 150 Jahre gemäß IPCC menschengemacht ist und wieviel natürliche Ursachen hat. Wenn man sich den Strahlungsanstrieb (ein Maß für die Klimawirksamkeit verschiedener Klimaeeinflussgrößen) im letzten Bericht des IPCC anschaut, hätte Stockers Antwort nur lauten dürfen: Den natürlichen Klimafaktoren billigen wir lediglich einen Einfluss im einstelligen Prozentbereich zu. Stattdessen druckst Stocker inhaltslos herum und weigert sich selbst auf Nachfrage, auch nur eine Größenordnung anzugeben, was sehr verwundert. Im aktuell entstehenden, neuen IPCC-Bericht scheint der natürliche Anteil der Erwärmung der letzten 150 Jahre noch weiter abgesunken zu sein, wie der IPCC-AR5-Gutachter Alec Rawls kürzlich berichtete. Auch aus anderen kritischen Fragen windet sich Stocker im weiteren Verlauf des Interview mehr heraus, als dass er sie beantwortet.