Professor Werner Weber von der Technischen Universität Dortmund, Gastautor im Buch „Die kalte Sonne“ (S. 264-270), schrieb am Montag in Bild über die Situation in den Klimawissenschaften und die unterschätzte Rolle der Sonne in den Klimamodellen. Hierzu erhielt er jetzt eine Zuschrift eines norddeutschen Physik-Professors, der mitteilte:
Sehr geehrter Prof Weber
Ich bin völlig schockiert über ihren Bild Artikel. Was wollen sie denn damit erreichen?
…
Herr Weber antwortete dem Kollegen und bat uns seinen Brief hier zu veröffentlichen:
Sehr geehrter Herr Prof. _______,
Ich nehme an, Sie zählen sich zu demTeil der Klimawissenschaft, der sich in der Einschätzung der Situation gut vom IPCC vertreten sieht. Sie sind mir aber nicht als ein Protagonist der IPCC Meinung bekannt, wie etwa Leitung und Mitarbeiter des PIK (denen bin ich schon begegnet).
Ich bin von aussen gekommen, nach fast 40 Jahren Erfahrung in hochkompetitiven Bereichen der Physik der kondensierten Materie, mit intensiver Zusammenarbeit von Experiment und Theorie. Und mit einer Diskurskultur, die bei allen Gegensaetzen die Meinungen der Andersdenkenden ernst nimmt.
Das Feld der Klimawissenschaft kam mir dagegen von Anfang an sehr dogmatisch vor, zumindest was die grundsaetzlichen Aussagen betrifft. In Kuerze ist die wissenschaftliche Botschaft: „the science is settled“. Wer jetzt noch an den Grundaussagen ruettelt, ist bestenfalls ein Schwachkopf, im schlimmsten Fall ein „denier“ analog dem „Holocaust denier“. Also sprachen zum Beispiel Al Gore, zugegeben ein Politiker, oder Pachauri, der IPCC Sprecher, zugegeben ein Ingenieur. Aber die Äusserungen von fuehrenden Vertretern des PIK lauteten nicht viel anders.
Mittlerweile habe ich mich in das Feld der Klimawissenschaft halbwegs eingearbeitet. Keine der Grundaussagen haelt einer genaueren Ueberpruefung stand, und vieles, was nicht in den Kram passt, wird schlicht ignoriert. Und zwar bei zentralen Themen. In meinem Buchbeitrag bei Vahrenholt/Lüning „Die Kalte Sonne“ habe ich einen solchen Fall exemplarisch geschildert.
Ich kann meine Argumente durchaus in einem Seminarvortrag bei Ihnen vertreten.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Werner Weber