Ein Lob an Spektrum der Wissenschaft und die Autorin Martina Preiner, die sich am 9. September 2016 um eine realistische Sichtweise von Starkregen, Überflutungen und Unwetter im Zuge des Klimawandels verdient gemacht haben:
Ist der Klimawandel schuld an Flut und Unwetter?
Angeblich werden Starkregenereignisse und andere extreme Wetterlagen auch in unseren Gefilden immer häufiger – und verantwortlich ist der Klimawandel. Aber stützen Daten und Zahlen diesen Anschein überhaupt?Es ist am Ende dieses Sommers eine kollektiv empfundene Wahrheit: mehr Starkregen, ausgewachsene Unwetter, mehr Flutereignisse – und in anderen Jahren nur Dürre, wie 2015. Schuld daran seien wir selbst. Aber macht man sich auf, diesen Anschein mit Fakten und handfesten Belegen zu untermauern, wird es schwer. Denn tatsächlich scheint es zu wenige ernst zu nehmende Zahlen zu geben, die den kausalen Zusammenhang von gefühltem Wetter und Klimawandel bestätigen könnten: Selbst geeignete Messungen liefen zu kurz, waren nicht präzise genug oder wurden von einer zu geringen Zahl von Messstationen erhoben.
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2014 wertete der DWD die Niederschlagssummen der Stationen von 1951 bis 2006 aus – nach der Auftrittshäufigkeit seltener Ereignisse, die durch Schwellenwerte, zum Beispiel eine Menge von mehr als 30 Millimetern pro Tag, festgelegt wurden. Für die Frequenz hoher Winterniederschläge ergab sich letztlich eine Zunahme von 25 Prozent. Doch für den Sommer konnten praktisch keine Trends ermittelt werden: „Die Schwankungen von Jahr zu Jahr sind sehr groß“, erklärt Paul Becker. „Man könnte sicherlich innerhalb eines Fensters von fünf oder zehn Jahren einen Anstieg- oder Abnahmetrend generieren, aber das wäre überhaupt nicht aussagekräftig.“
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Bei den Ereignissen in Süddeutschland ist die Beweislage dagegen nicht schlüssig. „Generell ist es schwierig, unsere Ergebnisse für die Öffentlichkeit in konkrete Zahlen zu packen. Wir können im besten Fall sagen, dass wir zu 90 Prozent sicher sind, dass bestimmte Ereignisse heute zwei- bis fünfmal wahrscheinlicher sind als zum Beispiel vor 50 Jahren“, so Marten van Aalst. Reto Knutti hingegen meint, es sei generell absurd, für ein einzelnes Ereignis bestimmen zu wollen, ob es mit dem Klimawandel zusammenhängt: „Das wäre so, als ob man aus der Information ‚Alkohol kann zu Herzkrankheiten führen‘ schließt, dass ein Mensch, der an einem Herzinfarkt stirbt, zwangsläufig Alkoholiker war.“
Klimawandel ist da, aber nicht alles muss immer darauf hindeuten
Sicher ist: Hier geht es nicht darum, ob der Klimawandel real ist oder nicht – denn das ist für alle ernst zu nehmenden Experten unumstritten. Es ist auch relativ klar, dass er Auswirkungen auf das Wetter hat und haben wird. Aber bei jedem schlimmen Wetter mit der Klimawandelflagge zu wedeln, ist auch verkehrt. Und weil für bestimmte Statistiken einfach noch nicht ausreichend viele Daten angesammelt werden konnten, heißt das umgekehrt nicht, dass man sich nicht so anstellen soll, weil es „schließlich schon immer extremes Wetter gegeben hat“. Klima und Wetter sind zu komplex, um einfache Rückschlüsse zu ziehen.
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Professor Walter Krämer von der TU Dortmund berichtet regelmäßig über die Unstatistik des Monats. Am 7. Oktober 2016 kürte er in der Recklinghäuser Zeitung eine suggestive Klima-Umfrage zum Preisträger des Monats (via EIKE):
Wenn die Antwort vorher feststeht: „Unstatistik des Monats“ für suggestive Klima-Umfrage / „Häufigste Sünde ist die Manipulation
Deutschland soll mehr für seine Rolle als Klimaschutz-Vorreiter tun, alle Kohlekraftwerke sollen so schnell wie möglich abgeschaltet werden – das fordert eine Mehrheit der Deutschen, wenn man einer aktuellen Umfrage glauben darf. Doch Walter Krämer warnt: „Bei den suggestiven Fragestellungen dieser Umfrage konnten gar keine anderen Ergebnisse herauskommen. “Grund genug für den Statistik-Professor der Universität Dortmund, die Umfrage mit dem Negativ-Titel „Unstatistik des Monats “zu „ehren“.
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